Suche
Close this search box.

Ulrich Wickert Kinderrechte-Preis 2024: Sieger geehrt

Journalist:innen mit Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2024 geehrt / Stifter ...

Festliche Verleihung in Berlin: Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2024

Berlin/Hamburg (ots) – Am Donnerstag wurden in einer feierlichen Zeremonie in Berlin die Preisträger:innen des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2024 geehrt. Ulrich Wickert persönlich überreichte den Preis in der Kategorie Deutschland/Österreich an Sanja Hardinghaus für ihre eindrucksvolle NDR-Dokumentation "Wer schützt unsere Kinder?". Zudem erhielt Moritz Aisslinger den Peter Scholl-Latour Preis für sein bewegendes Zeit-Dossier "Das Lager der Vergessenen". Die diesjährigen Auszeichnungen würdigen herausragende journalistische Beiträge, die auf das Leid und die Not von Kindern und Jugendlichen weltweit aufmerksam machen.


Teilen:

Bremen (VBR). Am vergangenen Donnerstag fand in Berlin die feierliche Verleihung des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2024 statt. Die Auszeichnung ehrt herausragende journalistische Leistungen, die auf Missstände und Rechte von Kindern aufmerksam machen. Ulrich Wickert selbst überreichte den Preis in der Kategorie Deutschland/Österreich an Sanja Hardinghaus für ihre bewegende NDR-Dokumentation “Wer schützt unsere Kinder?”. Diese zeigt schonungslos auf, wie das Thema Kinderschutz in Deutschland gehandhabt wird und welche Lücken bestehen. Ohne Anklage erhebt sie das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Verbesserungen im System.

Der renommierte Peter Scholl-Latour Preis ging an Moritz Aisslinger für sein eindrucksvolles Zeit-Dossier “Das Lager der Vergessenen”. Mit viel Feingefühl und fundierter Recherche schildert er die leidvolle Situation der Rohingya-Flüchtlinge im Camp Kutupalong in Bangladesch. Seine Arbeit rückt ein oft übersehenes menschliches Drama ins Blickfeld der Öffentlichkeit.

Ulrich Wickert, Stifter des Preises und Mitglied des Kuratoriums von Plan International Deutschland, äußerte sich besorgt über die Zustände, die durch die eingereichten Arbeiten sichtbar werden. „Die Geschichten von Frühverheiratung, weiblicher Genitalverstümmelung und mangelnden Zukunftschancen sind erschreckend und mahnen uns, immer wieder für die Schwächsten einzutreten“, mahnte er vehement.

Für ihre Berichterstattung über die schädlichen Folgen einer hohen Fluoridkonzentration im Wasser für Kinder in Rajasthan, Indien, wurde die indische Journalistin Uzmi Athar von der Nachrichtenagentur “Press Trust of India” mit dem Internationalen Preis ausgezeichnet. Ihr Beitrag „Living with disability: high fluoride in water takes its toll on villages in Rajasthan“ beleuchtet eindringlich, wie stark betroffene Dörfer unter dieser unsichtbaren Gefahr leiden.

Lesen Sie auch:  TC Bredeney gewinnt historischen Herren-Bundesliga-Sieg

Zusätzlich wurden die Teilnehmer:innen des Projekts “Starke Stimmen gegen weibliche Beschneidung” in Mali mit dem Girls LEAD Award 2024 gewürdigt. Ihre Radiobeiträge kämpfen gegen die grausame Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung und zeigen, wie aktiv sich junge Menschen für Veränderungen einsetzen.

Insgesamt wurden dieses Jahr 92 Medienbeiträge eingereicht, die von einer unabhängigen Jury bewertet wurden. In der Jury sitzen namhafte Persönlichkeiten wie Susanne Amann vom Spiegel, Mathias Deiß aus dem ARD-Hauptstadtstudio und Markus Lanz vom ZDF. Auch erfahrene Journalisten wie Christoph Lanz von der Thomson Foundation und Renate Meinhof von der Süddeutschen Zeitung tragen zur Bewertung bei.

Seit 1995 unterstützt Ulrich Wickert die Projekte und Kampagnen von Plan International ehrenamtlich. Die 2011 von ihm gegründete Stiftung vergibt den Journalistenpreis, um mutige und engagierte Berichterstattung zu fördern. Der Peter Scholl-Latour Preis erinnert zudem an den bedeutenden Einsatz des verstorbenen Journalisten, der Gründungs- und Kuratoriumsmitglied von Plan International Deutschland war.

Diese Auszeichnungen würdigen nicht nur individuelle Exzellenz im Journalismus, sondern verdeutlichen auch die dringende Notwendigkeit, sich weltweit für Kinderrechte und Menschlichkeit einzusetzen.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Journalist:innen mit Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2024 geehrt / Stifter …

Lesen Sie auch:  Psychisch gesund in die Zukunft: BUKO 2024 ausgebucht

Original-Content übermittelt durch news aktuell.


Vertiefender Kontext und zukünftige Entwicklungen im Kinderschutz

Die diesjährige Verleihung des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte hat nicht nur eindrucksvoll die Missstände und Herausforderungen im Bereich des Kinderschutzes aufgezeigt, sondern auch den Finger auf die dringend notwendigen Reformen gelegt. Sanja Hardinghaus’ prägnante Darstellung von Lücken im deutschen Kinderschutzsystem wirft ein Schlaglicht auf strukturelle Probleme, die schon lange bestehen und immer wieder zu dramatischen Fällen führen. Es wird zunehmend klar, dass weitergehende politische Maßnahmen erforderlich sind, um praktikable Lösungen zu schaffen.

Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt, wie unterschiedlich effektiver Kinderschutz umgesetzt werden kann. Skandinavische Länder, insbesondere Schweden und Norwegen, haben erfolgreiche Präventivmaßnahmen eingeführt, die sich durch enge Kooperation zwischen sozialen Diensten, Bildungseinrichtungen und medizinischen Fachkräften auszeichnen. Diese Modelle könnten als Blaupause für Deutschland dienen. Eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine umfassendere Ausbildung der beteiligten Akteure könnten helfen, bestehende Defizite zu überwinden und nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.

Auf internationaler Ebene stellt Moritz Aisslingers preisgekrönte Berichterstattung über die Verhältnisse im Camp Kutupalong ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte der Rohingya dar. Die Geopolitik und internationale Solidarität sind hier Schlüsselbegriffe. Solange es an globalem Handlungswillen fehlte, verschlechterte sich die Lage der Rohingya immer weiter. Doch erste Anzeichen eines Umdenkens und gezielter internationaler Hilfsprojekte lassen vorsichtig positive Prognosen zu.

Lesen Sie auch:  Deutsche Umwelthilfe geht gegen rechtswidrige CDU-Pläne zu Tempo 30 in Berlin vor

Der Girls LEAD Award 2024, vergeben an Jungaktivist:innen in Mali, unterstreicht die Bedeutung lokaler Initiativen im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Lokale Radioprogramme haben gezeigt, dass sie ein mächtiges Werkzeug zur Sensibilisierung und Mobilisierung der Gemeinschaft sein können. Langfristig könnte dies ein Modellprojekt für ähnliche Initiativen in anderen betroffenen Regionen darstellen.

Betrachtet man die constant widerwärtigen Zustände in vielen Krisengebieten weltweit, bleibt die Hoffnung bestehen, dass derartige Preise nicht nur zur Anerkennung herausragender journalistischer Leistungen beitragen, sondern auch als Katalysatoren für Veränderungen dienen. Medienberichterstattung hat das Potenzial, politischen Druck auszuüben und öffentliche Aufmerksamkeit auf vernachlässigte Themen zu lenken. Es lässt sich prognostizieren, dass die kommenden Jahre eine Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit in puncto Kinderschutz sehen könnten – ein direkter Einfluss solcher preisgekrönten Beiträge.

Zusammenfassend zeigt die Verleihung des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2024 einmal mehr, welche bedeutende Rolle engagierter Journalismus im Kampf für die Rechte der Schwächsten unserer Gesellschaft spielt. Während schlimmer Missbrauch und Vernachlässigung weiterhin eine bittere Realität bleiben, setzt die Arbeit dieser hochqualifizierten Journalist:innen wichtige Impulse zur Verbesserung und Erneuerung von Schutzmechanismen auf nationaler und globaler Ebene.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

3 Antworten

  1. Die Journalisten leisten echt großartig Arbeit. Die Doku von Sanja Hardinghaus hat mir die Augen geöffnet, dass Kinderschutz in Deutschland echt vernachlässigt wird. Hoffe die Regierung tut bald was.

  2. Isch find das gut das Kinderrechte mal im Fokus stehn, weill die sind immer die schwächsten. Aber es ist traurig wie wenig sich tut! Muss mehr passieren!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Tausende Menschen sammeln bundesweit für die Arbeit des Volksbundes

Friedensarbeit: Bundesweite Sammlung für den Volksbund

Kassel (ots) – 19.09.2024, 15:00 Uhr: Die mahnenden Stimmen der Vergangenheit sollen lauter klingen als das gegenwärtige Säbelrasseln – so fordern es Patrick Sensburg, Präsident des Verbandes der Reservisten der deutschen Bundeswehr, und Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Der Volksbund, welcher im Auftrag der Bundesregierung arbeitet, finanziert einen Großteil seiner Friedensarbeit durch Spenden: Menschen aller Altersgruppen sind unterwegs, um mit charakteristischen Sammeldosen für ihre Mission zu werben. In einer Zeit, in der Krisen und Kriege näher rücken und militärische Begriffe wieder an Bedeutung gewinnen, setzt der Volksbund ein Zeichen des Friedens. Aber warum erinnern und sammeln? Gedenken und Erinnern an vergangene Kriege sind eine gesellschaftliche Pflicht, um die Lehren aus der Geschichte wachzuhalten.

Lesen
DVT-Präsident Schiplage: "Futtermittelwirtschaft leistet wichtigen Beitrag in der ...

Futtermittelwirtschaft: Schiplage lobt Beitrag zur Klimapolitik

Am 19. September 2024 hielt der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) in Berlin seine 24. Jahrestagung ab, bei der die essenzielle Rolle der Futtermittelindustrie für eine nachhaltige Versorgung und Transformation der Agrarbranche hervorgehoben wurde. Vor rund 300 Gästen betonte DVT-Präsident Cord Schiplage die Innovationskraft der Branche im Umgang mit Co-Produkten und optimierter Futterration zur Effizienzsteigerung, warnte jedoch vor den negativen Auswirkungen mangelnder politischer Unterstützung und bürokratischer Hürden. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Dialog über die Zukunft der Tierhaltung und die Herausforderungen durch die EU-Entwaldungsverordnung.

Lesen