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Am 17. Juni 2025 wurde Ulli Lust mit dem Deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet. Ihr Werk „Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte“ (Reprodukt) entfaltet eine beeindruckende Perspektive auf die Rolle der Frauen in der Menschheitsgeschichte, die oft im Schatten der männlichen Erzählung verblasst.
Die Jury drückt es treffend aus: „Die starke Frau als Mensch. In ihrem so kenntnisreichen wie fantasievollen Sachbuch zu den Anfängen der Menschheit zwischen Evolution und Kultur zeigt Ulli Lust, dass die Rolle von Frauen in der Menschheitsgeschichte weitgehend unsichtbar blieb.“ Mit einem faszinierenden Zusammenspiel aus Archäologie, Anthropologie und Kunstgeschichte ermutigt Lust dazu, altbekannte Narrative zu hinterfragen. Sie verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit persönlichen Alltagserfahrungen und öffnet somit einen Raum für neue Überlegungen zur menschlichen Evolution und zur Kulturgeschichte.
Die Jury, die sich aus Experten wie Michael Hagner von der ETH Zürich und Christiane Hoffmann, Autorin, zusammensetzt, würdigt die Innovation und Einzigartigkeit, die dieses Buch mit sich bringt. Lust leistet nicht nur einen Beitrag zur Geschichtswissenschaft, sondern könnte auch das Genre des Sachbuchs neu definieren. Durch die geschickte Verwobenheit von Wort und Bild wird das Thema ästhetisch und emotional aufgeladen, wodurch der Leser dazu eingeladen wird, vermeintlich festgefahrene Ansichten zu überdenken.
Neben Ulli Lust waren in diesem Jahr auch andere namhafte Autoren für den Preis nominiert. So standen unter anderem Ingo Dachwitz und Sven Hilbig mit ihrem Titel „Digitaler Kolonialismus“ sowie Aladin El-Mafaalani und Kollegen mit „Minderheit ohne Schutz“ im Wettbewerb. Dieser Preis, vergeben von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zeichnet herausragende Werke in deutscher Sprache aus, die relevante gesellschaftliche Themen aufgreifen und zur öffentlichen Diskussion anregen.
Die Deutsche Bank Stiftung unterstützt die Auszeichnung, ergänzt durch die Stadt Hamburg und die Frankfurter Buchmesse als Partner. Medien wie die ZDF-Kulturreportage „aspekte“ und Deutschlandfunk Kultur begleiten den Preis, was die öffentliche Wahrnehmung des Sachbuchs zusätzlich fördert.
Ulli Lusts beeindruckendes Werk ist nicht nur eine Bereicherung für die Literatur, sondern auch eine wichtige Stimme in der aktuellen Diskussion über Geschlechterrollen und historische Narrative. Es bleibt zu hoffen, dass „Die Frau als Mensch“ zahlreiche Leser_innen inspiriert und zum Nachdenken anregt.
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Ulli Lust erhält den Deutschen Sachbuchpreis 2025 für „Die Frau als Mensch“
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Neubewertung von Geschlechterrollen in der Wissenschaft
Die Entscheidung für Ulli Lust als Gewinnerin des Deutschen Sachbuchpreises 2025 unterstreicht, wie wichtig es ist, neue Perspektiven in etablierten Diskursen zu schaffen. Ihr Werk, „Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte“, fordert nicht nur eine Neubewertung der Rolle von Frauen in der Menschheitsgeschichte, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit der dominanten männlichen Narration in der Wissenschaft.
In der Diskussion um die Sichtbarkeit von Frauen in der Geschichte ist es entscheidend zu erkennen, dass der historische Erzählstrang über Jahrhunderte hinweg oft einseitig war. Die Jury betont insbesondere, dass das Buch sowohl durch wissenschaftliche Erkenntnisse als auch durch Alltagsbezüge besticht. Dies zeigt einen Trend, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat: die Verknüpfung von Wissenschaft und persönlichem Erleben, um komplexe Themen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Außerdem ist dieses Jahr das Feld der Nominierten bemerkenswert vielfältig. Die Themenbereiche reichen von digitalem Kolonialismus über die Herausforderungen des Älterwerdens in der Gesellschaft bis hin zu den Folgen des Klimawandels. Diese breite Palette zeugt von einem zunehmenden Interesse an gesellschaftlich relevanten Fragestellungen und spiegelt die derzeitigen globalen Herausforderungen wider.
Die Verleihung des Preises und die damit einhergehende mediale Aufmerksamkeit können als Signal für eine verstärkte Auseinandersetzung mit diesen Themen in der populären Wissenschaftsliteratur gewertet werden. Literatur, die diese wichtigen gesellschaftlichen Impulse setzt, fördert nicht nur die Lesekultur, sondern trägt auch zur Bildung eines kritischen Bewusstseins in der Gesellschaft bei.
In diesem Kontext bleibt abzuwarten, wie die Auszeichnung von Ulli Lust die weitere Diskussion über Geschlechterrollen und die historische Perspektive auf die Menschheitsgeschichte beeinflussen wird. Das gesellschaftliche Interesse an diesen Themen scheint ungebrochen und könnte eine Bewegung hin zu einer inklusiveren und vielseitigeren Geschichtserzählung anstoßen.
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