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Am 23. Juni 2025 hat die EU-Kommission angekündigt, die umstrittene Green Claims-Richtlinie aufzugeben. Diese Richtlinie sollte dafür sorgen, dass irreführende Umweltaussagen in der Werbung unterbunden und Greenwashing effektiv bekämpft wird. Der Schritt wirft nicht nur Fragen nach der Verbrauchersicherheit auf, sondern sendet auch ein bedenkliches Signal an Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit und Transparenz einsetzen.
Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband, äußert sich besorgt über diese Entscheidung: „Sollte die EU-Kommission den Vorschlag zur Green Claims-Richtlinie zurückziehen, wäre das ein schwerer Rückschlag für den Verbraucherschutz und den fairen Wettbewerb im EU-Binnenmarkt.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung klarer und überprüfbarer Umweltaussagen für Verbraucher:innen. Begriffe wie „klimaneutral“, „umweltfreundlich“ oder „recycelbar“ würden ihrer Glaubwürdigkeit beraubt, wenn sie nicht von einer unabhängigen Stelle geprüft werden.
Der TÜV-Verband fordert von der EU-Kommission, in Zusammenarbeit mit dem EU-Parlament und den Mitgliedstaaten den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen. Glaubwürdige und geprüfte Umweltaussagen sind unerlässlich, um Vertrauen sowohl bei Verbraucher:innen als auch bei Wirtschaftsakteuren aufzubauen. Der Rückzug dieser Richtlinie könnte Greenwashing jedoch Tür und Tor öffnen, was letztlich schädlich für den fairen Wettbewerb und den Verbraucherschutz wäre.
Die Entscheidung der EU-Kommission, die Richtlinie zurückzuziehen, erscheint aus parteipolitischem Kalkül und ist aus Sicht des TÜV-Verbandes nicht nachvollziehbar. Es könnte zu einem Rückschritt in der Verbraucheraufklärung führen und die Anstrengungen von Unternehmen untergraben, die wirklich nachhaltig handeln.
Ein solches Vorgehen könnte die Akzeptanz und den Fortschritt in der Umweltpolitik ernsthaft gefährden. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit für viele Verbraucher:innen und Unternehmen eine zentrale Rolle spielt, ist das Eintreten für klare Standards und eine transparente Kommunikation unerlässlich. Der TÜV-Verband appelliert erneut an die Verantwortlichen in der EU, den eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen und sich für verbindliche Regelungen starkzumachen.
In dieser kritischen Phase der Gesetzgebung ist es entscheidend, dass die Stimme der verantwortungsvollen Unternehmen und der Verbraucher:innen gehört wird. Nur so kann ein fairer und transparenter Markt geschaffen werden, in dem Umweltaussagen nicht nur PR-Versprechen, sondern auch glaubwürdige Informationen sind.
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TÜV-Verband warnt vor Stopp der „Green Claims“ Richtlinie
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Rückschritt im Kampf gegen Greenwashing: Bedeutung der Green Claims-Richtlinie
Die Diskussion um die Green Claims-Richtlinie der EU-Kommission hat in den letzten Jahren an Intensität zugenommen und wurde zunehmend als notwendige Maßnahme angesehen, um Verbraucher:innen vor irreführenden Umweltaussagen zu schützen. Der geplante Rückzug dieser Richtlinie könnte nicht nur die Glaubwürdigkeit von Umweltversprechen untergraben, sondern auch die Markttransparenz beeinträchtigen, die für das Vertrauen der Verbraucher:innen essentiell ist. Unternehmen, die sich aktiv um nachhaltige Praktiken bemühen, sehen sich ohne klare Standards und Richtlinien einem unfairen Wettbewerb und den Gefahren von Greenwashing ausgesetzt.
Das Bewusstsein der Verbraucher:innen für Umweltfragen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut einer Umfrage des Eurobarometers betrachten über 80 % der Europäischen Bürger:innen ökologische Nachhaltigkeit als wichtig. In diesem Kontext ist die Notwendigkeit für klare, verlässliche und geprüfte Umweltaussagen klar: Wenn Verbraucher:innen beispielsweise auf ein Produkt stoßen, das als "klimaneutral" beworben wird, sind sie darauf angewiesen, dass diese Aussage nicht nur einem Marketingtrick, sondern einer unabhängigen Prüfung standhält.
Erfahrungen aus Ländern, die bereits ähnliche Regelungen eingeführt haben, zeigen, dass verbindliche Standards nicht nur den Verbraucherschutz stärken, sondern auch Unternehmen unterstützen können, indem klare Rahmenbedingungen geschaffen werden. Länder wie Skandinavien haben durch die Implementierung transparenter Richtlinien positive Effekte auf den Markt für nachhaltige Produkte verzeichnet, was zu einem Anstieg der Verkäufe dieser Produkte und damit zur Förderung verantwortungsvoller Unternehmenspraktiken geführt hat.
Geopolitische Trends und internationale Verpflichtungen wie das Pariser Abkommen zeigen, dass die EU durchaus auch auf globaler Ebene eine Vorreiterrolle im Umweltschutz übernehmen könnte. Ein Rückzug der Green Claims-Richtlinie würde jedoch eine Abkehr von diesem Kurs signalisieren und könnte es außerhalb der EU tätigen Unternehmen erleichtern, sich unlauter zu verhalten. Die bevorstehenden Wahlen in der EU könnten entscheidend für die politische Agenda der Kommission sein und aufzeigen, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit nicht nur als Wahlkampfthema zu betrachten, sondern in konkrete Regelungen zu gießen.
In Anbetracht dieser Art von Entwicklungen ist es umso wichtiger, dass der TÜV-Verband und andere Organisationen weiterhin für diese Richtlinie eintreten und die Relevanz von transparenten, geprüften Umweltaussagen hervorheben. Ein starkes Signal an die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten, dass die Förderung einer verantwortungsvoll wirtschaftenden Gesellschaft im Interesse aller Bürger:innen und Unternehmen liegt.
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7 Antworten
‚Greenwashing‘ ist ein großes Problem und ohne Richtlinien wird es nur schlimmer. Ich denke wir sollten alle unsere Stimmen erheben und fordern klare Regelungen für Umweltaussagen! Gibt es da bereits Initiativen?
‚Klimaneutral‘ sollte wirklich überprüft werden! Wenn Unternehmen solche Begriffe benutzen können ohne Konsequenzen, was bringt uns dann Transparenz? Ich hoffe auf eine Diskussion über diese Themen hier!
Es macht mich traurig zu sehen, wie wenig für den Umweltschutz getan wird. Diese Entscheidung könnte viele Unternehmen entmutigen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Was können wir als Bürger tun?
Ich verstehe nicht, warum die EU diesen Rückzug plant. Nachhaltigkeit ist so wichtig! Sollte es nicht unser Ziel sein, den Verbraucherschutz zu stärken? Wie kann das im Interesse der Bürger:innen sein?
Genau das frage ich mich auch, Hanswalter! Es scheint so, als ob die Wirtschaft über alles andere gestellt wird. Ich hoffe wirklich, dass wir mehr Druck auf die EU ausüben können, um das zu ändern.
Ich finde die Entscheidung der EU-Kommission zur Green Claims-Richtlinie sehr besorgniserregend. Wie kann man ernsthaft denken, dass dies Verbraucher schützt? Wir brauchen dringend Standards! Was denken andere dazu?
Ja, ich stimme zu, Andreas. Es ist wichtig, dass wir klare Standards haben. Wenn wir keine Regelungen haben, wird es nur noch mehr Greenwashing geben. Wer schützt uns dann als Verbraucher?