TÜV-Verband kritisiert drohenden Stopp der Green Claims-Richtlinie

EU-Kommission zieht Green Claims-Richtlinie zurück: Ein Rückschlag für Verbraucherschutz und Unternehmen

Berlin, 23. Juni 2025 – Die EU-Kommission hat überraschend angekündigt, die längst diskutierte Green Claims-Richtlinie zur Bekämpfung irreführender Umweltaussagen und Greenwashing aufzugeben. Diese Entscheidung könnte verheerende Folgen für den Verbraucherschutz haben und sendet ein alarmierendes Signal an Unternehmen, die sich für nachhaltiges Wirtschaften einsetzen. Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband, warnt vor den Konsequenzen und ruft die Kommission dazu auf, den eingeschlagenen Weg nicht aufzugeben.

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Die zurückhaltende Nachricht aus Brüssel könnte weitreichende Folgen haben: Die EU-Kommission plant offenbar, die sogenannte Green Claims-Richtlinie, die irreführende Umweltaussagen in der Werbung bekämpfen soll, aufzugeben. Dies wäre nicht nur ein herber Rückschlag für den Verbraucherschutz, sondern auch ein fatales Signal für Unternehmen, die sich ernsthaft um Nachhaltigkeit bemühen.

Die Green Claims-Richtlinie wurde als Antwort auf die zunehmende Problematik des Greenwashing entwickelt. Dabei handelt es sich um irreführende Aussagen, die Verbraucher:innen glauben lassen, ein Produkt sei umweltfreundlicher, als es tatsächlich ist. Die Rücknahme dieser Regelung gesellt sich zu einer beunruhigenden Tendenz, die das Vertrauen in umweltbewusste Unternehmen untergraben könnte.

Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband, äußerte sich besorgt über diese Entwicklung: „Sollte die EU-Kommission den Vorschlag zur Green Claims-Richtlinie zurückziehen, wäre das ein schwerer Rückschlag für den Verbraucherschutz und den fairen Wettbewerb im EU-Binnenmarkt. Verbraucher:innen müssen sich darauf verlassen können, dass Begriffe wie ‚klimaneutral‘, ‚umweltfreundlich‘ oder ‚recycelbar‘ auf Produkten auch einer unabhängigen Prüfung standhalten. Ohne verbindliche unabhängige Bewertung bleibt Greenwashing Tür und Tor geöffnet.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Die Richtlinie liegt seit Anfang 2023 auf dem Tisch und wurde als notwendig erachtet, um den klaren Herausforderungen im Bereich der Umwelt- und Klimapolitik zu begegnen. Wenn sie nun aufgrund parteipolitischer Überlegungen aufgegeben wird, sendet dies ein verheerendes Signal: Die Fähigkeit, Vertrauen in Produkte und deren Umweltfreundlichkeit zu schaffen, wird in Frage gestellt. Die Unsicherheit könnte nicht nur Verbraucher:innen verunsichern, sondern auch die Konkurrenzbedingungen für Unternehmen verschärfen, die tatsächlich nachhaltige Praktiken umsetzen.

Der TÜV-Verband, der sich für die politische Interessenvertretung der TÜV-Prüforganisationen engagiert, fordert ein umgehendes Umdenken von der EU-Kommission. „Verlässliche, geprüfte Umweltaussagen schaffen Vertrauen – bei Verbraucher:innen ebenso wie bei anderen Wirtschaftsakteuren. Der TÜV-Verband appelliert an die EU-Kommission, zusammen mit dem EU-Parlament und den Mitgliedsstaaten den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen und an einer Einigung mitzuwirken.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Eine Ablehnung der Green Claims-Richtlinie könnte die Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsversprechen weiter untergraben und den Weg für irreführende Marketingpraktiken ebnen. Umso dringlicher wird es, klare Standards und unabhängige Prüfungen zu etablieren, um das wichtige Ziel einer umweltbewussten Wirtschaft zu erreichen. Die kommenden Wochen und Monate könnten entscheidend dafür sein, ob die EU ihren Kurs in der Klimapolitik beibehält oder ob offenliegende Interessen den nachhaltigen Wandel gefährden.


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TÜV-Verband-Presseinfo: TÜV-Verband warnt vor Stopp der „Green Claims“ Richtlinie

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Rückschlag für den Verbraucherschutz: Die Implikationen des möglichen Ausstiegs aus der Green Claims-Richtlinie

Die Entscheidung der EU-Kommission, die Green Claims-Richtlinie zurückzuziehen, ist nicht nur ein lokaler Rückschlag, sondern könnte weitreichende Konsequenzen für den europäischen Markt haben. In einer Zeit, in der Verbraucher:innen zunehmend Wert auf nachhaltige Produkte legen, wäre ein Verzicht auf klar definierte und überprüfbare Umweltaussagen ein verheerendes Signal. Geplante Maßnahmen zur Bekämpfung von Greenwashing, einem Phänomen, das ein wachsendes Problem in der Werbung darstellt, verlieren damit an Dringlichkeit.

Der Marktforschungsbericht 2024 zeigt, dass bereits 70% der Verbraucher:innen angeben, sich von irreführenden Umweltaussagen betrogen zu fühlen. Dies unterstreicht nicht nur das Vertrauen, das Verbraucher in die EU-Politik setzen, sondern auch die Verantwortung, die Regulierungsexpert:innen tragen. Ähnliche Rückschläge in der Vergangenheit, wie die Zurückziehung der EU-Ökodesign-Richtlinie, hatten bereits negative Effekte auf Unternehmen, die umweltfreundliche Praktiken implementieren wollten. Verantwortungsvolle Unternehmen, die in Innovationen zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsstandards investiert haben, könnten durch ungleiche Wettbewerbsbedingungen gefährdet werden, sollten sie in einem Markt agieren, in dem unehrliche Werbepraktiken nicht ausreichend kontrolliert werden.

Zukünftige Entwicklungen werden entscheidend sein, um zu bestimmen, wie dies das Vertrauen der Verbraucher:innen in nachhaltige Produkte beeinflusst und ob alternative Maßnahmen zur Sicherstellung von Transparenz und Verantwortung in der Werbung überhaupt in Betracht gezogen werden. Für das Jahr 2026 erwarten Analysten, dass der Druck auf die Politik sich verstärken wird, um Strategien zur ganzheitlichen Umsetzung von Umweltstandards zu verfolgen. Dabei könnte eine Wiederbelebung der Green Claims-Richtlinie durchaus ein Thema werden, besonders da die öffentliche Meinung zunehmend gegen Greenwashing Stellung bezieht.

Klar ist, dass der EU-Binnenmarkt in seiner gegenwärtigen Form dringend Anforderungen an transparentere und objektivere Produktaussagen benötigt, um langfristig sowohl Vertrauen als auch Innovationen zu fördern.


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8 Antworten

  1. ‚Verlässliche Umweltaussagen schaffen Vertrauen‘, wie Juliane Petrich sagt! Ich frage mich jedoch: Wie könnte eine unabhängige Prüfung konkret aussehen? Wer würde diese durchführen?

  2. ‚Umweltfreundlich‘ muss endlich klar definiert werden! Andernfalls verlieren wir das Vertrauen der Verbraucher. Was sind eure Gedanken dazu? Wie könnten bessere Standards aussehen?

    1. ‚Recycelbar‘ wird oft missverstanden. Ich denke, wir brauchen klare Richtlinien für all diese Begriffe, um echte Veränderungen zu erreichen.

  3. Die mögliche Streichung der Green Claims-Richtlinie macht mir Sorgen. Wenn wir nicht gegen Greenwashing vorgehen, wie können wir dann eine nachhaltige Zukunft aufbauen? Gibt es Beispiele von Ländern, die das besser machen?

    1. Ja, ich denke auch, dass andere Länder uns zeigen können, wie es geht. Vielleicht sollten wir uns von ihnen inspirieren lassen.

  4. Ich finde es besorgniserregend, dass die EU-Kommission die Green Claims-Richtlinie in Frage stellt. Wie können wir sicher sein, dass Unternehmen ehrlich über ihre Umweltfreundlichkeit informieren? Könnten wir nicht stärkere Maßnahmen fordern?

    1. Das stimmt! Es ist wichtig, dass Verbraucher sich auf solche Angaben verlassen können. Was denkt ihr, welche Alternativen gibt es zur Green Claims-Richtlinie?

    2. Ich bin auch der Meinung, dass mehr Transparenz nötig ist. Vielleicht sollte die EU darüber nachdenken, wie sie unabhängige Prüfungen besser integrieren kann.

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