Bremen (VBR). Ab dem 7. Juli 2024 werden zahlreiche Fahrassistenzsysteme in neuen Autos zur Pflichtausstattung – doch das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Zuverlässigkeit ist geteilt. In einer aktuellen Umfrage des TÜV-Verbands, durchgeführt von Ipsos, wurde ermittelt, dass fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) bereits Erfahrungen mit diesen Systemen gemacht hat. Dennoch zeigt sich eine knappe Mehrheit von 53 Prozent skeptisch.
Fahrassistenzsysteme wie Spurhalteassistenten, Notbremsassistenten und Müdigkeitswarner gewinnen stetig an Bedeutung. Laut Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, bieten diese Systeme nicht nur größeren Komfort für Fahrer:innen, sondern tragen auch erheblich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. „Assistenzsysteme sorgen bei Fahrerinnen und Fahrern aber auch für Verunsicherung,“ erläutert Goebelt. Ein deutlicher Hinweis darauf: 43 Prozent der Befragten vertrauen den Systemen wenig oder gar nicht, während weitere sechs Prozent unentschlossen sind.
Die Studie zeigt jedoch auch positive Aspekte dieser Technologien. Fast drei Viertel der Teilnehmer (72 Prozent) bestätigen, dass Assistenzsysteme das Fahren erleichtern. Zwei Drittel sehen eine Verbesserung der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer, und 56 Prozent geben an, sich persönlich sicherer zu fühlen. Die Hauptanforderungen an diese Systeme umfassen eine fehlerfreie Funktionsweise, geringe Ablenkung für den Fahrer, Schutz vor Hackerangriffen sowie eine barrierefreie und selbsterklärende Bedienung.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist die breite Unterstützung für eine unabhängige Prüfung dieser Systeme. Ganze 88 Prozent der Befragten halten es für notwendig, dass Funktion und Wirkung durch unabhängige Stellen überprüft werden. Insbesondere befürworten zwei Drittel eine Überprüfung im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU). Weitere Stimmen plädieren für Kontrollen nach Unfallreparaturen oder Umbauten am Fahrzeug.
Der Wandel hin zu verpflichtenden Fahrassistenzsystemen kommt nicht aus dem Nichts. Systeme wie der Schleuderschutz ESP oder das Antiblockiersystem ABS sind seit langem gesetzliche Anforderungen. Die EU-Verordnung 2019/2144 führt nun zusätzliche Assistenten ein, wie z. B. den Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten (ISA), Unfalldatenschreiber (Blackbox) und den Rückfahrassistenten. Besonders hervorzuheben ist dabei die Vorbereitung für Alcolocks, die alkoholempfindliche Wegfahrsperren ermöglichen, und somit ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit darstellen.
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage sind im Studienbericht der „TÜV Mobility Studie 2024“ verfügbar. Diese bemerkenswerte Entwicklung im Fahrzeugmarkt bringt erhebliche Vorteile, dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, das Vertrauen der Nutzer:innen zu gewinnen und ihre Unsicherheiten zu verringern.
Der TÜV-Verband setzt sich konsequent für die technische und digitale Sicherheit sowie für Nachhaltigkeit ein und sieht unabhängige Prüfungen als essenziellen Bestandteil, um das hohe Niveau der Sicherheitsstandards, auf die Verbraucher:innen vertrauen, zu gewährleisten. „Eine unabhängige Funktions- und Wirkungsprüfung von Assistenzsystemen bei der HU ist notwendig, um die Sicherheit der Systeme im Alltagsbetrieb dauerhaft zu gewährleisten,“ betont Goebelt abschließend.
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Fahrassistenzsysteme: Wunsch nach unabhängigen Prüfungen
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Zitierte Personen und Organisationen
- TÜV-Verband e. V.
- Ipsos
- Richard Goebelt
- EU (im Kontext der Verordnung 2019/2144)
- Maurice Shahd
- news aktuell
- TÜV-Prüforganisationen
Meldung einfach erklärt
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Was ist das Datum und die Uhrzeit des Beitrags?
- Donnerstag, 27. Juni 2024, um 08:35 Uhr.
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Wer hat den Beitrag veröffentlicht?
- Der TÜV-Verband e. V.
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Was ist der Hauptinhalt des Beitrags?
- Eine Umfrage zur Zuverlässigkeit von Assistenzsystemen in Autos.
- Ab dem 7. Juli 2024 sind viele Assistenzsysteme in Neuwagen Pflicht.
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Welche Systeme werden ab diesem Datum verpflichtend sein?
- Spurhalteassistenten
- Notbremssysteme
- Müdigkeitswarner
- Einparkhilfen
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Wie viele Menschen haben bereits Erfahrung mit Assistenzsystemen gemacht?
- Fast jede:r zweite Bundesbürger:in (46 Prozent).
- Eine knappe Mehrheit von 53 Prozent hat noch keine Erfahrung.
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Wie vertrauen die Menschen diesen Systemen?
- Etwa jede:r zweite (51 Prozent) vertraut den Systemen.
- 43 Prozent haben wenig oder gar kein Vertrauen.
- 6 Prozent sind unentschlossen.
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Empfinden Menschen die Systeme als irritierend oder kompliziert?
- 47 Prozent fühlen sich durch eigenständige Reaktionen der Systeme irritiert.
- 49 Prozent brauchen lange, um sich an die Funktionen zu gewöhnen.
- 39 Prozent finden die Bedienung kompliziert.
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Welche positiven Effekte sehen die Befragten?
- 72 Prozent finden, dass sie das Fahren erleichtern.
- 65 Prozent glauben, dass die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer verbessert wird.
- 56 Prozent fühlen sich persönlich sicherer.
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Was sind die wichtigsten Sicherheitsaspekte für Fahrassistenzsysteme?
- Einwandfreie Funktionsfähigkeit
- Ablenkungsvermeidung der Fahrer:innen
- Schutz vor Hackerangriffen
- Barrierefreiheit und einfache Bedienung
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Halten es die Befragten für notwendig, dass Assistenzsysteme unabhängig geprüft werden?
- Ja, 88 Prozent halten das für notwendig.
- 67 Prozent glauben, dass Assistenzsysteme im Rahmen der Hauptuntersuchung geprüft werden sollten.
- 53 Prozent sind für Überprüfungen nach Unfallreparaturen.
- 42 Prozent wünschen Kontrollen nach Umbauten am Fahrzeug.
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Welche Assistenzsysteme sind seit wann Pflicht?
- Antiblockiersystem (ABS) und Schleuderschutz (ESP) seit 2014.
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Welche neuen Assistenzsysteme werden ab 7. Juli 2024 verpflichtend?
- Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA)
- Unfalldatenschreiber (Blackbox)
- Notbremsassistent
- Automatisches Notbremslicht
- Notfall-Spurhalteassistent
- Müdigkeitswarner
- Rückfahrassistent
- Alcolock-Vorbereitung
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Wo können die vollständigen Umfrageergebnisse eingesehen werden?
- Im Studienbericht der "TÜV Mobility Studie 2024".
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Wer führte die Umfrage durch?
- Das Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands, zwischen 14. März 2024 und 3. April 2024.
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Was sind die Aufgaben des TÜV-Verbands?
- Vertretung der politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen.
- Förderung des fachlichen Austauschs der Mitglieder.
- Sicherstellung technischer und digitaler Sicherheit sowie Nachhaltigkeit.
- Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.
- Wer ist der Pressekontakt des TÜV-Verbands?
- Maurice Shahd, Pressesprecher, TÜV-Verband e. V., Friedrichstraße 136, 10117 Berlin. Telefonnummer: 030 760095-320, E-Mail: maurice.shahd@tuev-verband.de
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