Suche
Close this search box.

TÜV fordert Öffnung des Prüfmarktes für Nachhaltigkeitsberichterstattung

Kritik an CSRD-Umsetzung: TÜV-Verband fordert Nachbesserungen

Berlin (ots) – Die Bundesregierung hat die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) in deutsches Recht umgesetzt, doch der neue Kabinettsentwurf stößt auf scharfe Kritik. Der TÜV-Verband e.V. warnt vor den Folgen dieser Entscheidung: Nur Wirtschaftsprüfer dürfen künftig Nachhaltigkeitsberichte prüfen, während unabhängige Prüfdienstleister ausgeschlossen werden. Dies könnte laut Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, zu einer „stärkeren Belastung des Mittelstandes“ führen und einen Qualitätswettbewerb behindern. Jetzt ist der Bundestag gefragt, im parlamentarischen Verfahren Nachbesserungen vorzunehmen.


Teilen:

Bremen (VBR).

Die Bundesregierung hat beschlossen, die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) in nationales Recht umzusetzen. Diese Entscheidung sorgt jedoch für heftige Kritik seitens des TÜV-Verbands. Der neue Kabinettsentwurf sieht vor, dass nur noch Wirtschaftsprüfer die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen prüfen dürfen. Andere unabhängige Prüfungsdienstleister, die ebenfalls über Fach- und Branchenkenntnisse verfügen, werden ausgeschlossen.

Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, äußerte scharfe Kritik: "Mit dem veröffentlichten Kabinettsentwurf entscheidet sich die Bundesregierung gegen eine Öffnung des Prüfmarktes und damit für eine stärkere Belastung des Mittelstandes." Laut Dr. Bühler bleibt der Webfehler des ursprünglichen Referentenentwurfs bestehen.

Der Entwurf sei nach zwei Monaten Verzögerung nicht optimiert worden, was laut Bühler insbesondere den mittelständischen Unternehmen schadet. Er warnte vor einer künstlichen Verknappung der Prüfkapazitäten und der fehlenden Nutzung vorhandenen Know-hows. Trotz zahlreicher Stellungnahmen im Rahmen der Verbändeanhörung wurde diese Entscheidung getroffen. Die Regierung ignoriere dabei die Forderungen der Wirtschaft vollkommen, so Bühler weiter.

Im europäischen Kontext haben andere Länder wie Frankreich, Spanien und Österreich den Weg für unabhängige Prüfdienstleister geöffnet. Das hält Bühler für einen vernünftigeren Ansatz und betont: "Es sollte bei der Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten um einen Qualitätswettbewerb gehen und nicht um einen Berufswettbewerb."

Lesen Sie auch:  DUH siegt: Gericht stoppt Gasbohrung zum Wattenmeer-Schutz

Er hofft nun, dass der Deutsche Bundestag nach der Sommerpause Korrekturen vornimmt, die den berichtspflichtigen Unternehmen entgegenkommen. Andernfalls könnte die beschlossene Regelung zu einer ungewollten Belastung werden, anstatt die angestrebte Entlastung und Qualitätssicherung zu fördern.

Über den TÜV-Verband: Der TÜV-Verband e.V. vertritt die Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördert den fachlichen Austausch seiner Mitglieder. Schwerpunkte sind technische und digitale Sicherheit sowie nachhaltige Lösungen für Fahrzeuge, Produkte, Anlagen und Dienstleistungen. Der Verband setzt sich für allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung ein.

Für weitere Informationen oder Rückfragen steht Maurice Shahd, Pressesprecher des TÜV-Verbands, zur Verfügung. Sie können ihn unter der Telefonnummer 030 760095-320 oder per E-Mail an maurice.shahd@tuev-verband.de erreichen. Weitere Details finden Sie auf www.tuev-verband.de.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Kritik an CSRD-Umsetzung: TÜV-Verband fordert Nachbesserungen

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Zitierte Personen und Organisationen

  • Personen:

    • Dr. Joachim Bühler
    • Maurice Shahd
  • Organisationen:

    • TÜV-Verband e.V.
  • Institutionen:

    • Bundesregierung
    • Bundeskabinett
    • Bundesjustizministerium
    • Deutscher Bundestag
    • EU-Gesetzgeber
  • Unternehmen:

    • Wirtschaftsprüfer (als Branche)
  • Länder:
    • Frankreich
    • Spanien
    • Österreich
Lesen Sie auch:  Gericht verurteilt Regierung: Saubere Luft jetzt Pflicht!

Meldung einfach erklärt

Was ist passiert?

  • Die deutsche Regierung hat eine EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in deutsches Recht umgesetzt.
  • Diese Richtlinie heißt „CSRD“ und verlangt von Unternehmen, dass sie neben Finanzberichten auch Nachhaltigkeitsberichte erstellen.

Was sagt der TÜV-Verband dazu?

  • Der TÜV-Verband kritisiert die Entscheidung der Regierung.
  • Nur Wirtschaftsprüfer dürfen diese neuen Berichte prüfen, andere Prüfungsdienstleister werden ausgeschlossen.

Warum ist das ein Problem?

  • Der Mittelstand wird dadurch stärker belastet.
  • Es gibt weniger Prüfkapazitäten, weil nur eine Art von Prüfern zugelassen ist.
  • Fachwissen von anderen unabhängigen Dienstleistern bleibt ungenutzt.

Gibt es Meinungen anderer Verbände?

  • Ja, 80 Stellungnahmen sind eingegangen.
  • Die Mehrheit spricht sich für die Einbeziehung unabhängiger Prüfdienstleister aus.

Was fordert der TÜV-Verband?

  • Der Bundestag soll das Gesetz verbessern und den Prüfmarkt öffnen.
  • Unabhängige Prüfdienstleister sollen ebenfalls die Nachhaltigkeitsberichte prüfen dürfen.

Warum ist das wichtig?

  • Es sollte um die Qualität der Berichte gehen, nicht darum, wer sie prüft.
  • Mehr Prüfer bedeuten mehr Kapazität und Nutzung vorhandenen Fachwissens.
  • Das Ziel ist qualitativ hochwertige und vertrauenswürdige Berichte.
Lesen Sie auch:  Slowpedia – Interaktives Lebensmittel-Wissen für die Generation Z

Wer ist der TÜV-Verband?

  • Vertritt die Interessen der TÜV-Prüforganisationen.
  • Fördert technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen.
  • Ziel ist hohe Sicherheitsstandards und Vertrauen in die digitale Welt schaffen.

Wer ist der Ansprechpartner?

  • Maurice Shahd, Pressesprecher des TÜV-Verbands e. V.
  • Kontaktdaten: Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin, 030 760095-320, maurice.shahd@tuev-verband.de

Wichtige Links:

  • www.tuev-verband.de
  • www.linkedin.com/company/tuevverband

Der Text wurde im Original vom TÜV-Verband e. V. über news aktuell übermittelt.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

5 Antworten

  1. Ich verstehe nicht, warum man nur Wirtschaftsprüfer nimmt. Andere können das doch auch oder? Die Regelung is voll unfair für die kleinen Unternehmen.

  2. Wieder mal wird der kleine Mann benachteiligt. Nur die großen Firmen mit viel Geld können sich das leisten. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

  3. Das Gesetz macht keinen Sinn. Warum nicht alle die Berichte prüfen lassen? Das würde die Qualität sicher verbessen und nicht verschlectern.

  4. TÜV Verband hat recht. Wenn nur Wirtschaftsprüfer erlaubt sind, wird viel Fachwissen verloren. Wir brauchen mehr Experten, nicht weniger.

  5. Keine Ahnung, was die Regierung sich dabei denkt. In Frankreich und Spanien geht’s doch auch anders. Warum müssen wir immer anders sein?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Votum gegen Strafzölle ist richtig!

Freier Handel statt Handelsbarrieren: BGA begrüßt Entscheidung

Am 4. Oktober 2024 begrüßte Dr. Dirk Jandura, Präsident des BGA Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., die Entscheidung der Bundesregierung, gegen neue Handelsbarrieren zu stimmen, als wegweisend für eine florierende Wirtschaft. In einer Zeit, in der internationale Handelsverbindungen essenziell sind, setzt er auf freie Handelswege und Warenaustausch ohne Strafzölle. Insbesondere im Hinblick auf China als bedeutenden Handelspartner plädiert Jandura für diplomatische Gespräche und WTO-konforme Lösungen, um Eskalationen im Handelsstreit zu vermeiden.

Lesen
Segel setzen für die Entfaltung und Mitbestimmung junger Menschen / Staatsministerin ...

Jugend gestaltet Demokratie: Projekt in Schwerin beendet

In Schwerin endete ein innovatives Bildungsprojekt an der Volkshochschule, das Jugendliche auf eine inspirierende Reise durch die Geschichte der deutschen Einheit mitnahm. Mit einem farbenfrohen Segel voller Zukunftswünsche als Symbol für Freiheit und lebendige Demokratie, bot das Projekt den Teilnehmern nicht nur historische Einblicke, sondern auch die Möglichkeit, ihre eigenen Ansichten zu formen. Staatsministerin Reem Alabali-Radovan besuchte das Abschluss-Event und lobte die engagierten Jugendlichen als “echte Demokratieschützerinnen und Demokratieschützer”. Dieses Projekt zeigt deutlich: Bildung ist der Schlüssel zu einer selbstbestimmten, demokratischen Zukunft.

Lesen