Bremen (VBR). Die Corona-Pandemie hat das Digitale Marketing vieler Unternehmen massiv beeinträchtigt, doch diese schwierige Zeit scheint nun endgültig überwunden. Nach einem dramatischen Rückgang in den Budgetierungen für bezahlte Werbung um nahezu ein Viertel, verzeichnet die Branche jetzt einen erfreulichen Aufschwung. Der Deutsche Dialogmarketing Verband (DDV) berichtet von einem bemerkenswerten Wachstum der Digitalmarketing-Aktivitäten um 5 Prozent, was auf eine umfassende Trendwende hinweist.
Ein zentraler Motor dieses Wachstums sind organische Kanäle, insbesondere das E-Mail-Marketing, gefolgt von einer erneuten Investitionsbereitschaft in bezahlte Anzeigen. Diese Insights stammen aus der aktuellen „Digital Marketing Benchmarks 2024“-Studie, die der DDV in Kooperation mit absolit Dr. Schwarz Consulting veröffentlicht hat. In der Studie wurden 5.000 führende Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz anhand von 155 Kriterien in den Bereichen Web, Suche, Social Media und E-Mail untersucht.
Eine wesentliche Erkenntnis der Untersuchung ist der deutliche Anstieg des Multichannel-Marketings: Über zwei Drittel der analysierten Unternehmen setzen inzwischen auf vielfältige Kommunikationskanäle – ein Zuwachs von erheblichen 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders hervorzuheben sind zwei Unternehmen, die bereits mit dem renommierten EDDI-Award des DDV ausgezeichnet wurden und erneut Spitzenpositionen einnehmen. REWE, Preisträger des Jahres 2018 in der Kategorie BtoC, führt die Rangliste vor der Deutschen Bahn und Lidl an. Der EDDI-Award honoriert langjährige Erfolge im Digitalmarketing und hebt Unternehmen hervor, die es verstehen, ihre Kunden im Mittelpunkt ihrer Strategien zu platzieren.
Die Analyse zeigt ferner, dass Handelsunternehmen als digitale Vorreiter dominieren: 46 der Top 100 Unternehmen kommen aus dem Handel. Medien- und Touristikkonzerne folgen mit jeweils 15 und 11 Einträgen.
Trotz dieser Fortschritte gibt es noch technische Schwachstellen. Ein alarmierender Befund ist, dass 84 Prozent der Unternehmen nicht alle verfügbaren Sicherheitsmaßnahmen wie DKIM, SPF und DMARC nutzen, um ihre Versand-Domains vor Phishing und Spoofing zu schützen. Gleichzeitig wird auch die restriktive Handhabung von ChatGPT immer häufiger. Vier Prozent der untersuchten Unternehmen versperren dem KI-basierten Tool den Zugang zu ihren Webseiteninhalten, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
“Neben einer klugen Marketingstrategie sowie der passenden Wahl von Content und Kanälen kommt auch der Technik eine bedeutende Rolle zu”, betont Martin Nitsche, Präsident des DDV. “In diesem Bereich gibt es offenkundig noch viel Raum für Verbesserungen. Besonders freue ich mich über die Platzierungen von REWE und der Deutschen Bahn, die den individuellen Bedürfnissen der Kunden konsequent Vorrang geben.”
Die vollständigen Daten der Studie wurden in Zusammenarbeit mit absolit Dr. Schwarz Consulting, Publicare Marketing Communications GmbH und Semrush Deutschland erhoben. Eine Kurzfassung der Ergebnisse ist auf der Webseite des DDV verfügbar, während eine ausführlichere Version gegen Gebühr auf der Plattform von absolit erhältlich ist.
Für weitere Informationen oder zur Kontaktaufnahme steht Boris von Nagy, Leiter Kommunikation beim DDV, zur Verfügung.
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Neue Studie Digital Marketing Benchmarks 2024 belegt Trendwende im Digitalmarketing
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Vertiefende Analyse und Ausblick auf die Zukunft des digitalen Marketings
Die aktuellen Studienergebnisse zur Digitalisierung im Marketing zeigen nicht nur eine Erholung nach den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, sondern unterstreichen auch die Nachhaltigkeit dieser Erholung. Es wird deutlich, dass Unternehmen durch effektive Nutzung organischer Kanäle wie E-Mail-Marketing gestärkt aus der Krise hervorgehen. Diese Verschiebung hin zu organischen Strategien deutet auf eine neue Ära des Digitalmarketings hin, in der Qualität und Relevanz des Inhalts zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Vergleichbare Ereignisse und langfristige Prognosen
Ähnliche Entwicklungen konnten bereits nach vergangenen Krisen beobachtet werden, etwa im Zuge der Finanzkrise 2008/2009, als sich ebenfalls eine verstärkte Konzentration auf organische Wachstumsstrategien und omnichannale Ansätze abzeichnete. Die aktuelle Studie des DDV zeigt, dass mehr als zwei Drittel der untersuchten Unternehmen nun Multichannel-Marketing implementieren – ein klarer Hinweis darauf, dass Konsistenz und Kohärenz über verschiedene Kanäle hinweg für den Erfolg entscheidend sind.
Was die technischen Aspekte betrifft, so ist es alarmierend, dass viele Unternehmen immer noch nicht alle verfügbaren Sicherheitsmaßnahmen gegen Phishing und Spoofing nutzen. Dies könnte zukünftig zum Verhängnis werden, da die Bedrohung durch Cyberkriminalität ständig wächst. Infolgedessen dürften Unternehmen, die hier proaktiv agieren und ihre Sicherheitsarchitektur verbessern, besser gerüstet sein, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen und zu halten.
Trends im Paid-Advertising
Obwohl organische Strategien einen klaren Aufwärtstrend verzeichnen, darf die Rolle von Paid-Advertising nicht unterschätzt werden. Unternehmen investieren wieder stärker in bezahlte Anzeigen, was auf eine wiedergewonnene Budgetflexibilität hindeutet. Diese Investitionen eröffnen neue Möglichkeiten für gezielte Werbekampagnen, besonders in Bezug auf personalisierte Werbung, die durch Datenanalyse und künstliche Intelligenz weiter verfeinert werden kann.
Mögliche zukünftige Entwicklungen
Ein weiterer Trend, der zukünftig an Bedeutung gewinnen dürfte, ist die Integration von Chatbots und KI-basierten Systemen im Kundenservice und Marketing. Obwohl die aktuelle Ablehnung von ChatGPT-Zugriffen zunimmt, könnte eine strategisch kluge Implementierung dieser Technologie Unternehmen dabei helfen, Customer Journeys effektiver zu gestalten und direkte Konversionen zu steigern.
Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass Traditionalisten im Handel, wie REWE und die Deutsche Bahn, durch fortschrittliche Digitalisierungsstrategien eine Vorreiterrolle übernehmen. Dieser Ansatz könnte Modellcharakter für andere Branchen haben, die bislang möglicherweise weniger digital orientiert waren. Hier besteht großes Potenzial für Wachstum und Innovation.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das digitale Marketing vor einer spannenden Zukunft steht. Organische Strategien, die Sicherstellung von IT-Security und der gezielte Einsatz von Paid-Advertising in Kombination mit modernen Technologien werden die zentralen Säulen sein, auf denen erfolgreiche Kampagnen aufgebaut werden. Unternehmen, die diese Elemente geschickt zu einer kohärenten Strategie verbinden, dürften ihren Wettbewerbern einen Schritt voraus sein.
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6 Antworten
‘Es ist schön zu sehen, dass die Unternehmen jetzt mehr in bezahlte anzeigen investieren. Das zeigt doch das es wieder aufwärts geht.
Also ich finde es gut das es eine Trendwende gibt, aber diese technische schwachstellen sind ein echtes problem!
Interessant zu lesen dass REWE und Deutsche Bahn ganz vorne sind. Die machen wohl einiges richtig im Digital marketing.
Die erholung nach de Corona is ja schon gut, aber wiso so viele firmen immernoch keine sicherheitsmassnahmen nutzen? Des is doch leichtsinnig. Ich hoffe die lernen noch dazu.
Ja, stimme zu! Unfassbar das so viele firmen das nicht kapieren. Man muss sich halt auch um sicherheit kümmern.
Sicherheit is wichtig! Firmen müssen mehr dafür tun.