Tierschutz gefährdet: Eder befürwortet Baujagd

Fuchsjagd als Artenschutzmaßnahme unter Beschuss – Wildtierschutz Deutschland e.V. appelliert an Umweltministerin Eder

  1. August 2024, 09:15 - Die grüne Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, befürwortet entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen die Fuchsjagd zur Förderung des Artenschutzes. Trotz intensiver Jagdmaßnahmen verzeichnen bodenbrütende Vögel weiterhin dramatische Bestandsrückgänge. Wildtierschutz Deutschland e.V. fordert in einem offenen Brief ein Verbot der umstrittenen Baujagd, um den Tierschutz zu stärken und politischem Druck zu widerstehen.
Katrin Eder für nicht tierschutzkonforme Baujagd / Tierschutz Spielball politischer ...

Bremen (VBR). In einem überraschenden Schritt hat sich die grüne Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, öffentlich für die Fuchsjagd als Instrument des Artenschutzes ausgesprochen. Dies geschieht entgegen gängiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und langjähriger Praxiserfahrungen, was zahlreiche Tierschützer und Experten auf den Plan ruft.

Wildtierschutz Deutschland e.V. kritisiert diese Entscheidung scharf. Die Organisation weist darauf hin, dass trotz intensiver Fuchsjagd die Bestände bodenbrütender Jagdvögel wie dem Fasan oder dem Rebhuhn in den letzten zehn Jahren dramatisch eingebrochen sind, auch in Rheinland-Pfalz. Dies zeige klar, dass die Fuchsjagd keinen nachhaltigen Nutzen für den Artenschutz habe.

In ihrem offenen Brief an Umweltministerin Eder ruft Wildtierschutz Deutschland dazu auf, das im Entwurf zur Novellierung des Landesjagdgesetzes vorgesehene Verbot der Baujagd beizubehalten. Diese Jagdform gilt als besonders grausam und nicht tierschutzkonform. Beim Niederbügeln der Naturbauten kommt es häufig zu heftigen Kämpfen zwischen Jagdhunden und Dachsen, die schwere Verletzungen nach sich ziehen können. Daher haben unter anderem Baden-Württemberg und mehrere Kantone in der Schweiz die Baujagd bereits verboten.

„Die Baujagd ist weder tierschutzkonform noch weidgerecht“, so ein Sprecher von Wildtierschutz Deutschland e.V. Umfassende Berichte dokumentieren, dass Hunde und Füchse bei dieser Jagdform häufig schwer verletzt werden. „Das emotionale Leid der Hundebesitzer, wenn sie ihre Hunde tot bergen müssen, steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum vermeintlichen Nutzen der Jagd.“

Trotz dieses Wissens hat Ministerin Eder das ursprünglich geplante Verbot der Baujagd in Verhandlungen mit der Jägerschaft aufgegeben. Dies führt dazu, dass der Tierschutz – entgegen des rheinland-pfälzischen Koalitionsvertrags und der eigenen Aussagen der Regierung – zum Spielball politischer Interessen wird.

Wildtierschutz Deutschland e.V. fordert Ministerin Eder eindringlich auf, ihre Entscheidung zu überdenken und den Schutz der Tiere wieder in den Mittelpunkt zu stellen: „Wir möchten Sie bitten, unsere Argumente nochmals zu prüfen und die nicht weidgerechte Baujagd im Rahmen der Novellierung des Landesjagdgesetzes Rheinland-Pfalz zu verbieten.“ Die Organisation betont, dass der Tierschutz enorme Bedeutung für die Landesregierung habe und alle Maßnahmen sorgfältig abgewogen werden müssten, um diesen Schutz zu gewährleisten.

Die tiefe Besorgnis der Tierschützer ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass laut Bundesjagdgesetz die „allgemein anerkannten Grundsätze deutscher Weidgerechtigkeit“ ausdrücklich auch den Tierschutz umfassen. Dem Wildtier als Mitgeschöpf sollten vermeidbare Schmerzen erspart bleiben, eine Forderung, die durch die Baujagd offensichtlich verletzt wird.

Wildtierschutz Deutschland e.V., gegründet 2011, setzt sich aktiv für den Schutz von Wildtieren und deren Lebensräumen ein. Die Organisation appelliert an Politik und Gesellschaft, tierschutzwidrige Praktiken zu überdenken und den Tierschutz ernst zu nehmen. Das Schicksal unzähliger Tiere hängt von solchen Entscheidungen ab, weswegen jede Abwägung maßgeblich ist.

Dieser Appell, verbunden mit handfesten Argumenten und einer offenkundigen Expertise im Tierschutz, sollte von der Politik nicht ignoriert werden. Rheinland-Pfalz könnte ein Beispiel setzen, indem es Maßnahmen beschließt, die sowohl tierschutzgerechte als auch ökologisch sinnvolle Wege beschreiten.


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