Halloween-Stress bei Haustieren vermeiden: Warum Tierkostüme Hunden und Katzen schaden

Hamburg, 27. Oktober 2025 – Halloween am 31. Oktober kann für Heimtiere großen Stress verursachen. VIER PFOTEN warnt vor Tier-Kostümen, da sie die Bewegungsfreiheit einschränken und die Kommunikation der Tiere stören. Die Expertin rät zudem, die Klingel leiser zu stellen und Haustiere während der Feierlichkeiten in Ruhe zu lassen.
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Inhaltsübersicht

– Tierkostüme verursachen Stress und behindern die Kommunikation von Hunden.
– Menschenkostüme mit Masken können Heimtiere verunsichern oder ängstigen.
– Lärm und Besucher an Halloween sollten durch Rückzugsräume reduziert werden.

Halloween kann für Haustiere zur Stressfalle werden

Hamburg, 27. Oktober 2025 – Während sich viele Menschen auf Halloween am 31. Oktober freuen, bedeutet der Gruselspaß für Haustiere oft Stress. Aufwendige Dekorationen und Tierkostüme können bei Hunden und Katzen belastend wirken*. Die Heimtier-Expertin Dr. Sabrina Karl rät dazu, auf Tier-Kostüme zu verzichten, da diese die Tiere einschränken können*.

Wie Stress Heimtiere körperlich trifft

Stress bei Haustieren äußert sich nicht nur im Verhalten, sondern hat konkrete physiologische Auswirkungen. Die biologische Stressreaktion beginnt mit der Ausschüttung von Hormonen. Stress kann bei Tieren zu möglicher Unfruchtbarkeit und sogenanntem Verteidigungsschlaf führen – besonders ausgeprägt bei Katzen.*

Physische Folgen von Stress

Die anhaltende Belastung durch Lärm, veränderte Reize oder ungewohnte Kleidung kann bei Heimtieren zu manifesten Gesundheitsproblemen führen. Stress kann bei Heimtieren Haut-, Verdauungs- und Herz-Kreislauf-Probleme auslösen (Stand: 13.08.2023).*

Stressreaktionen bei Katzen und Hunden

Die spezifischen Stressreaktionen variieren zwischen den Tierarten. Während Katzen bei anhaltender Belastung häufig in den charakteristischen Verteidigungsschlaf verfallen, zeigen Hunde oft überschießende Reaktionen auf Außenreize wie Klingeln oder ungewohnte Besucher. Die chronisch erhöhten Stresshormonspiegel beeinträchtigen langfristig das Immunsystem und können bestehende Gesundheitsprobleme verschlimmern. Die Forschungslage verdeutlicht somit die Notwendigkeit, Stressauslöser im Heimtieralltag frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.*

Wie verbreitet ist das Verkleiden — und was melden Praxen?

Die Praxis, Hunde zu verkleiden, bleibt kein Nischenthema. Bereits im Oktober 2024 gaben 17 % der 18–39-jährigen Hundehalter:innen in Deutschland an, ihren Hund zu Halloween schon einmal kostümiert zu haben (Stand: 10.10.2024, Quelle: Herz-für-Tiere.de)*. Diese Zahl zeigt deutlich, dass Kostümierung für viele junge Tierhalter zur Festtagstradition gehört.

Prävalenz: Verkleidete Hunde (2024)

Die Verbreitung von Hunde-Kostümen konzentriert sich besonders auf die jüngere Haltergeneration. Die 17-Prozent-Marke unter den 18- bis 39-Jährigen verdeutlicht, dass das Phänomen besonders in urbanen und sozialen Milieus mit stärkerer Halloween-Tradition Fuß fasst.

Tierärztliche Beobachtungen rund um Halloween (2024–2025)

Die medizinische Praxis zeigt ein klares Muster: Während der Halloween-Tage steigt der Anteil der Vierbeiner mit Unruhe, erhöhtem Herzschlag oder sogar stressinduzierten Hautproblemen. Diese Symptome treten sowohl bei verkleideten Tieren als auch bei solchen auf, die durch die allgemeine Unruhe des Festes verängstigt werden.

  • 17 % der 18–39-jährigen Hundehalter:innen verkleiden ihren Hund zu Halloween (Quelle: Herz-für-Tiere.de, Stand: 10.10.2024)*
  • Tierärztliche Praxen melden Zunahme stressbedingter Erkrankungen um Halloween (Quelle: Dr. Stief, Stand: 31.10.2024)*

    Folgen für Gesellschaft und Ausblick

Die Diskussion um Tierkostüme zu Halloween spiegelt ein grundlegendes Spannungsfeld wider: Einerseits wollen viele Tierhalter ihre Vierbeiner in die Feierlichkeiten einbeziehen, andererseits kann das Verkleiden bei Tieren Stress auslösen.

Spannungsfeld: Braucht es mehr Aufklärung?

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage nach Aufklärung an Bedeutung. Während ein relevanter Teil der Halter ihre Tiere verkleidet, fehlt oft das Bewusstsein für die konkreten Folgen. Einfache Hausregeln könnten hier Abhilfe schaffen: etwa der Verzicht auf einschränkende Kostüme, die Schaffung ruhiger Rückzugsorte oder die Reduzierung von Lärmquellen. Solche Maßnahmen müssen nicht die Feierlaune trüben, können aber wesentlich zum Wohlbefinden der Tiere beitragen.

Kurzfristiger Ausblick

Die Debatte über Tierwohl an Halloween wird voraussichtlich weiter an Fahrt aufnehmen. Lokale Initiativen und Informationskampagnen könnten künftig eine größere Rolle spielen, um das Bewusstsein für stressarme Feieralternativen zu schärfen. Da sich die Diskussion jährlich wiederholt, bleibt abzuwarten, inwieweit sich gesellschaftliche Normen allmählich verschieben – hin zu einer Feierkultur, die auch die Bedürfnisse der Tiere konsequent berücksichtigt.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung der Organisation VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz.

Weiterführende Quellen:

5 Antworten

  1. Die physiologischen Auswirkungen von Stress auf Haustiere sind echt schockierend! Ich wusste nicht, dass das zu so ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Vielleicht sollten wir alle mehr darauf achten und weniger feiern!

  2. Halloween ist immer so ein Spaß für uns Menschen, aber die Tiere leiden wirklich darunter. Mich interessiert, wie andere das handhaben. Verzichtet ihr auf Kostüme oder macht ihr etwas anderes? Ich denke auch, dass Aufklärung hier wichtig ist.

    1. Ich mache nichts mit Kostümen für meine Katze! Sie mag das nicht und versteckt sich dann immer. Vielleicht sollten wir mehr über die Bedürfnisse unserer Haustiere lernen.

  3. Ich finde es echt schade, dass viele Hunde an Halloween in Kostüme gesteckt werden. Die Stressreaktionen, von denen im Artikel gesprochen wird, sind echt besorgniserregend. Hat jemand von euch Erfahrungen gemacht, wie man den Stress bei Hunden reduzieren kann? Ich denke, Rückzugsorte sind eine gute Idee.

    1. Ja genau! Rückzugsorte sind wichtig. Ich mache das immer so mit meinem Hund, wenn Besuch kommt. Das hilft ihm sehr. Es wäre schön, wenn mehr Menschen darauf achten würden!

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