Suche
Close this search box.

Telematikinfrastruktur – Ausgabe der Karten startet Herbst 2024

Nächster Meilenstein für die Einführung des E-Rezeptes – ab Herbst 2024 beginnt ...

Einführung des E-Rezepts: Ein bedeutender Schritt für die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Am 05. August 2024, 09:00 Uhr, verkündet der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik einen entscheidenden Fortschritt in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens: Ab Herbst 2024 beginnt die Ausgabe der "Eintrittskarten" für die Telematikinfrastruktur (TI). Die elektronische Verknüpfung aller Leistungserbringer im Hilfsmittelbereich soll ab dem 01. Januar 2026 vollständig umgesetzt sein. Der Pilotversuch startet in den Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Rheinhessen und zielt auf eine reibungslose Integration elektronischer Berufsausweise (eBA) und Institutskarten (SMC-B) in die tägliche Praxis ab. Thomas Münch, Vorstandsmitglied des BIV-OT, betont die Dringlichkeit einer frühzeitigen Vorbereitung der Betriebe auf diese essenzielle Veränderung.


Teilen:

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Der Weg zur Telematikinfrastruktur

Die digitale Revolution macht auch vor dem Gesundheitswesen keinen Halt. Ab Herbst 2024 beginnen die ersten Schritte zur umfassenden Einführung des E-Rezepts. Diese Woche gab die gematik bekannt, dass die sogenannten “Eintrittskarten” für die Telematikinfrastruktur (TI) zur Verfügung gestellt werden. Dies betrifft in erster Linie elektronische Verordnungen für Hilfsmittel (eVO), die Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM) und den Telematik-Infrastruktur-Messenger (TIM).

Anbindung an die TI als Pflicht für Gesundheitshandwerke

Bis Anfang 2026 müssen sämtlich Leistungserbringer in der Hilfsmittelversorgung an die TI angeschlossen sein. Ein Pilotprojekt wird von den Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Rheinhessen (Mainz) geleitet, welche bereits im Herbst mit der Verteilung der elektronischen Berufsausweise (eBA) und Instituts-Karten (SMC-B) an Gesundheitshandwerke beginnen. Diese Karten sind essenziell, um die TI nutzen zu können.

Der Appell an Orthopädietechnik und Sanitätshäuser

Thomas Münch, Vorstandsmitglied des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik (BIV-OT), fordert dringendes Handeln von orthopädietechnischen Betrieben und Sanitätshäusern: „KIM und TIM könnten noch in diesem Jahr nutzbar sein und die Kommunikation zwischen Leistungserbringern und Arztpraxen erleichtern.“ Der Fokus liegt dabei auf einer rechtzeitigen und umfassenden Vorbereitung.

Lesen Sie auch:  Dramatischer Arbeitsschutz-Mangel im Dienstleistungssektor

Elektronische Berufsausweise und Betriebskarten: Verfahren und Anforderungen

Der eBA ist eine Chipkarte im Checkkartenformat, die zur Authentifizierung und elektronischen Signierung dient. Die SMC-B ist eine Betriebskarte, die die technische Teilnahme an der TI ermöglicht. Beide Karten haben eine Gültigkeit von fünf Jahren und erfordern eine Online-Beantragung bei den zuständigen Handwerkskammern. Eine Identitätsprüfung erfolgt per Post-Ident-Verfahren oder eID-Verfahren. Auch die Branchensoftware muss angepasst werden, was eine enge Zusammenarbeit mit Softwareanbietern erforderlich macht.

Kostenfrage bleibt ungeklärt

Die Frage der Kostentragung ist nach wie vor offen. Ursprünglich sollten die Kosten vom GKV-Spitzenverband getragen werden; jedoch wurden die Verhandlungen vertagt, was beim BIV-OT auf erheblichen Widerstand stieß. Ohne Klärung dieser Frage wird eine reibungslose Implementierung bis zum Stichtag 1. Januar 2026 schwierig.

Die elektronische Patientenakte (ePA) als nächste Herausforderung

Ein weiteres relevantes Element der TI ist die elektronische Patientenakte (ePA). Ob und wie Leistungserbringer von Hilfsmitteln auf diese Daten zugreifen können, bleibt abzuwarten. Der BIV-OT setzt sich gemeinsam mit anderen Gesundheitshandwerken für den Zugang zu diesen Daten ein, um die Versorgung zu verbessern.

Lesen Sie auch:  Deutsche Industrie im internationalen Vergleich: Forschung und Industrie heute

Kurs auf die Digitalisierung: Telematikinfrastruktur als Wegbereiter

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist nicht nur ein technischer Wandel, sondern ein organisatorischer Kraftakt, der von allen Beteiligten viel Engagement verlangt. In anderen Ländern, wie etwa Estland, sind digitale Gesundheitsakte und vernetzte Arztpraxen bereits Realität. Dort zeigt sich, wie gut durchdachte Digitalisierung die Versorgung und Abläufe erheblich vereinfachen kann, weswegen der Druck in Deutschland, diesen Nachholbedarf zu beheben, steigt.

Blicken wir zurück auf die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland, so müssen wir feststellen, dass die Umsetzung nicht ohne Hindernisse verlief. Fehler in den ersten Schritten lassen wertvolle Lehren für die Einführung der TI zu. Besonders entscheidend wird sein, dass alle Stakeholder—von den Softwareanbietern über die Handwerkskammern bis hin zu den Leistungserbringern—eng zusammenarbeiten und so einen gemeinsamen Erfolg sicherstellen.

Es bleibt spannend, wie sich die Technologien weiterentwickeln und ob die zentrale Unterstützung durch den Staat und die GKV ausreichen werden, um diese Mammutaufgabe zu meistern. Eines ist sicher: Wer frühzeitig proaktiv handelt, wird die größten Vorteile genießen und bestens auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sein.

Lesen Sie auch:  Gesundheitspolitik am Scheideweg: Widerstand gegen Klinikreform wächst

Für detailliertere Informationen über das Pilotprojekt und die Antragsverfahren besuchen Sie die Webseiten von BIV-OT und gematik. Presseanfragen können an Kirsten Abel, Pressesprecherin des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik, gerichtet werden. Der Verband vertritt über 4.500 Sanitätshäuser und orthopädietechnische Werkstätten in Deutschland und fungiert als wichtige Kommunikationsschnittstelle für die Branche.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Nächster Meilenstein für die Einführung des E-Rezeptes – ab Herbst 2024 beginnt …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

10 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

DVT-Präsident Schiplage: "Futtermittelwirtschaft leistet wichtigen Beitrag in der ...

Futtermittelwirtschaft: Schiplage lobt Beitrag zur Klimapolitik

Am 19. September 2024 hielt der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) in Berlin seine 24. Jahrestagung ab, bei der die essenzielle Rolle der Futtermittelindustrie für eine nachhaltige Versorgung und Transformation der Agrarbranche hervorgehoben wurde. Vor rund 300 Gästen betonte DVT-Präsident Cord Schiplage die Innovationskraft der Branche im Umgang mit Co-Produkten und optimierter Futterration zur Effizienzsteigerung, warnte jedoch vor den negativen Auswirkungen mangelnder politischer Unterstützung und bürokratischer Hürden. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Dialog über die Zukunft der Tierhaltung und die Herausforderungen durch die EU-Entwaldungsverordnung.

Lesen
Weltkindertag: Vorfahrt für Kinder – sofort!

Kinderrechte im Fokus: Schutz für Scheidungskinder stärken!

Am 19. September 2024 wies der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) anlässlich des Weltkindertages auf die gravierende Benachteiligung von Kindern geschiedener Eltern hin. Neben der zunehmenden Kinderarmut macht der Verband deutlich, dass bestehende Steuer- und Familienrechtsstrukturen die Situation zusätzlich verschärfen. ISUV fordert daher mehr Engagement, um den Kontakt zu beiden Elternteilen nach einer Trennung sicherzustellen und die UN-Kinderkonvention vollständig umzusetzen. “Kinder leiden besonders unter einer Scheidung, wenn sie den Kontakt zu einem Elternteil verlieren,” betonte Melanie Ulbrich, die Vorsitzende des ISUV.

Lesen