Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
Sie möchten Ihre Pressemitteilung ebenfalls bei uns platzieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf – wir freuen uns über relevante Einsendungen.
In der vierten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Tourismusbranche blieben die Verhandlungspartner, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Reiseverband – Tarifgemeinschaft (DRV-T), am 18. Juni 2025 in Frankfurt/Main ergebnislos. Das Angebot der Arbeitgeber wurde zwar modifiziert, doch es reicht nicht aus, um den 17-prozentigen Reallohnverlust der letzten sechs Jahre, in denen kein neuer Tarifvertrag vereinbart werden konnte, auszugleichen.
Die Verhandlungsführerin von ver.di, Sonja Austermühle, äußerte sich unmissverständlich: „Die Deutsche Reiseverband-Tarifgemeinschaft hat zwar ein geändertes Angebot unterbreitet. Aber dieses reicht bei weitem nicht aus, um einem Ausgleich von 17 Prozent Reallohnverlust der vergangenen sechs Jahre, in denen kein neuer Tarifvertrag erzielt werden konnte, erkennbar näher zu kommen.“ Das neue Angebot sieht eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent für die aktuell bei DERTOUR gezahlten Gehälter sowie eine Mindesterhöhung von 100 Euro brutto vor. Bei einer angepeilten Laufzeitverlängerung ab dem 1. Juli 2026 sollen weitere Erhöhungen von 2 Prozent für den Veranstalterbereich und 1 Prozent für Reisebüros sowie eine persönliche Erfolgszulage von 3 Prozent für Verkaufsmitarbeiter angeboten werden.
Doch trotz dieser Anpassungen kritisiert ver.di die Angebote scharf: „Die angebotenen Tabellenerhöhungen im zweiten Schritt bleiben hinter zahlreichen Inflationsprognosen für das Jahr 2026 zurück. Ein Tarifvertrag, mit dem ein Reallohnverlust auf dem bisherigen Niveau erhalten bleibt oder gar vergrößert wird, ist für ver.di und die Beschäftigten undenkbar.“ Die Forderungen sind klar: ver.di verlangt eine nachholende Erhöhung aller Gehälter sowie der Auszubildendenvergütungen um 19,5 Prozent, wobei mindestens 550 Euro brutto erreicht werden sollen.
Diese Verhandlungen sind besonders bedeutend, da sie die erste seit 2018 sind und durch eine lange Pause aufgrund nicht erzielbarer Tarifeinigungen und der anschließenden Pandemie geprägt wurden. Die Gespräche, die am 25. Juni 2025 in Berlin fortgesetzt werden, stehen vor einer kritischen Weichenstellung für die Zukunft der beschäftigten Menschen in der Tourismusbranche. Der Druck auf Arbeitgeber wächst, um endlich faire Bedingungen für die Beschäftigten zu schaffen, die über Jahre hinweg mit stagnierenden Löhnen und steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert wurden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Medien-Info: Tarifverhandlungen in der Tourismusbranche auch in der vierten Runde …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Tendenzen und Herausforderungen in der Tourismusbranche: Ein Blick in die Zukunft
Die anhaltenden Tarifverhandlungen in der Tourismusbranche reflektieren nicht nur die dringenden Forderungen der Beschäftigten nach fairer Entlohnung, sondern stehen auch im Kontext allgemeiner wirtschaftlicher Entwicklungen und branchenspezifischer Herausforderungen. Angesichts eines Reallohnverlusts von 17 Prozent über sechs Jahre ist es kaum überraschend, dass die Gewerkschaften, insbesondere ver.di, so vehement nach einem gerechten Tarifvertrag streben. Viele Beschäftigte sehen sich aufgrund steigender Lebenshaltungskosten und einer sprunghaft angestiegenen Inflation in ihrer Existenz unsicher.
Die aktuellen Gespräche sind besonders bedeutsam, da sie nach einer langen Pause wieder an Fahrt gewinnen. Die Pandemie hatte den Reise- und Tourismussektor hart getroffen, und viele Unternehmen kämpfen bis heute mit den Folgen. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass die Arbeitgeberseite nur begrenzte Vorschläge unterbreitet, die den realen Herausforderungen nicht gerecht werden. Zusätzlich zur geforderten Erhöhung von 19,5 Prozent steht die Branche unter dem Druck, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Eindeutig steigende Inflationsprognosen für die kommenden Jahre werfen ein weiteres Schlaglicht auf die Dringlichkeit, faire Löhne zu etablieren, die mit der realen Entwicklung der Lebenshaltungskosten Schritt halten.
Die bevorstehenden Verhandlungen am 25. Juni 2025 in Berlin bieten eine weitere Gelegenheit, diese Problematik anzugehen. Die Entscheidung, ob es zu einer Einigung kommt, wird nicht nur das Schicksal der Beschäftigten bestimmen, sondern auch die allgemeine Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche beeinflussen. Experten zeigen sich optimistisch, dass ein Tarifvertrag sowohl den Forderungen der Beschäftigten als auch den wirtschaftlichen Realitäten der Unternehmen gerecht werden kann, sofern beide Seiten bereit sind, aufeinander zuzugehen. In einem sich schnell verändernden Wirtschaftsumfeld bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Bereitschaft tatsächlich besteht.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
8 Antworten
(…) Ich hoffe wirklich auf eine baldige Einigung! Es ist an der Zeit für eine faire Bezahlung in der Branche – besonders nach all dem was passiert ist durch COVID-19.
Es ist frustrierend zu sehen, dass trotz der klaren Forderungen von ver.di immer noch keine Lösung gefunden wurde. Ein Tarifvertrag wäre wichtig für alle in der Branche. Habt ihr Vorschläge wie man den Druck erhöhen kann?
(…) Ein guter Punkt Igor! Vielleicht könnten wir als Verbraucher auch unseren Teil dazu beitragen? Wenn wir bewusst auf faire Angebote achten und Unternehmen unterstützen würden die sich engagieren!
Die Situation in der Tourismusbranche ist wirklich besorgniserregend. Eine Gehaltserhöhung von nur 2,5% wird dem Reallohnverlust nicht gerecht. Ich frage mich, wie lange die Verhandlungen noch dauern werden und was passieren könnte, wenn keine Einigung erzielt wird.
Das ist ein guter Punkt! Wenn man bedenkt, dass viele Arbeitnehmer unter steigenden Lebenshaltungskosten leiden, sollte mehr Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden. Was glaubt ihr könnten Alternativen zu einem Tarifvertrag sein?
Ich denke auch, dass es wichtig ist, die Stimmen der Beschäftigten zu hören. Vielleicht gibt es Möglichkeiten für direkte Gespräche zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern? Was haltet ihr davon?
Ich finde es wichtig, dass die Gewerkschaften wie ver.di so aktiv für die Rechte der Beschäftigten kämpfen. Die 17% Reallohnverlust sind echt heftig und machen deutlich, wie notwendig ein neuer Tarifvertrag ist. Was denkt ihr über die Forderungen von 19,5%? Glaubt ihr, dass das realistisch ist?
Ich stimme zu, Natalie! Die Inflation macht es schwierig für viele Menschen in der Branche. Vielleicht sollten wir auch darüber nachdenken, wie man den Arbeitgebern entgegenkommen kann, damit sie besser mit den Forderungen umgehen können.