Tarifverhandlungen: BDZV kündigt Neustart für Gehälter an

In der sechsten Verhandlungsrunde über einen neuen Gehaltstarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen haben der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) sowie die Gewerkschaften DJV und dju in ver.di erneut keinen Kompromiss erzielt. Trotz unterschiedlicher Wahrnehmungen der Verhandlungspartner entblößte die Sitzung die Schwierigkeiten, einen gangbaren Lösungsansatz zu finden. Während der BDZV einen „Kurzläufer“-Vorschlag unterbreitete, der eine rückwirkende Einmalzahlung von 100 Euro pro Monat vorsieht, stießen diese Angebote auf klare Ablehnung. Die Tarifpartner haben sich nun entschieden, die Verhandlungen am 18. Juli in Hamburg fortzusetzen.

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In der anhaltenden Debatte um die Gehälter von Redakteurinnen und Redakteuren an Tageszeitungen haben die Verhandlungen zwischen dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und den Gewerkschaften Deutscher Journalisten-Verband (DJV) sowie dju in ver.di am 23. Juni 2025 erneut keinen erfolgreichen Abschluss gefunden. Die beteiligten Parteien versammelten sich zur mittlerweile sechsten Verhandlungsrunde, mussten jedoch feststellen, dass „unterschiedliche Wahrnehmungen, was die Inhalte des Verhandlungspakets beim Spitzengespräch betrifft“ die Diskussion prägten, so Georg Wallraf, der Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses (SPA) und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.

Wallraf betonte, dass der Lösungsansatz, der bei einem früheren Treffen am 14. Mai skizziert wurde, „leider nicht funktioniert“ habe. Dies sei offensichtlich auf beiden Seiten der Tisch geschehen. Aus Sicht des BDZV mangelte es den Gewerkschaften an konstruktiven Ideen für die Fortsetzung der Verhandlungen. Um dennoch einen Schritt nach vorn zu wagen, schlug der BDZV eine neue Initiative vor: Ein sogenannter „Kurzläufer“, der eine einmalige Erhöhung des Gehalts um 100 Euro pro Monat, rückwirkend ab dem 1. Januar 2025 für eine Laufzeit von 15 Monaten vorsieht. Dies würde bedeuten, dass Redakteurinnen und Redakteure bereits im Juli über einen Betrag von 700 Euro brutto verfügen könnten.

Diese Vorschläge stießen jedoch auf heftige Ablehnung seitens des DJV und dju. Die Tarifpartner vereinbarten daraufhin, die Verhandlungen auf den 18. Juli nach Hamburg zu vertagen, um eine mögliche Lösung zu erarbeiten.

Der Konflikt um die Gehälter in der Pressebranche hat weitreichende Implikationen. Er steht symptomatisch für größere Herausforderungen, denen Journalisten in einer sich rasch verändernden Medienlandschaft gegenüberstehen. Während Qualität und Vielfalt in der Berichterstattung zunehmend gefragt sind, muss auch die wirtschaftliche Basis der Medienakteure gesichert bleiben. Die anhaltenden Tarifverhandlungen reflektieren nicht nur die individuellen Interessen der Redakteure, sondern beleuchten auch die Notwendigkeit, die Wertschätzung für journalistische Arbeit in der Gesellschaft sichtbar zu machen.


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Tarifverhandlungen: BDZV schlägt „Neustart“ vor

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Einschätzung der Verhandlungssituation und Ausblick

Die derzeitigen Verhandlungen zwischen dem BDZV und den Gewerkschaften DJV sowie dju in ver.di verdeutlichen die angespannten Verhältnisse in der deutschen Medienlandschaft. Die Schwierigkeiten bei der Einigung über einen neuen Gehaltstarifvertrag spiegeln nicht nur die divergierenden Vorstellungen der Vertragspartner wider, sondern auch die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Angesichts des stetigen Wandels in der Medienproduktion und -konsumtion ist es bemerkenswert, dass die Verhandlungspartner immer wieder an den gleichen Punkten scheitern.

Die Nennung eines monetären Vorschlags von 100 Euro mit einem Vorschlag zur Laufzeit von 15 Monaten seitens des BDZV zeigt, dass die Arbeitgeberseite bemüht ist, einen pragmatischen Ansatz zu finden. Allerdings könnte dieser "Kurzläufer" als unzureichend wahrgenommen werden, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Inflationsrate und die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren stark angestiegen sind. Eine Rückzahlung von 700 Euro brutto könnte zwar kurzfristig Liquidität schaffen, ersetzt jedoch nicht die Notwendigkeit, die strukturellen Herausforderungen der Branche ernsthaft anzugehen.

Ein Blick auf jüngste Entwicklungen in der Branche legt nahe, dass die Digitalisierung und der Wandel der Geschäftsmodelle eine zentrale Rolle spielen. Die Notwendigkeit, auf innovative Formate und Trends zu reagieren, ist dringlich. Diese Verhandlungen finden in einem Kontext statt, in dem Medienunternehmen zunehmend unter Druck stehen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und gleichzeitig ansprechende Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die anstehende Fortsetzung der Verhandlungen am 18. Juli in Hamburg wird entscheidend sein. Die Bereitschaft beider Seiten, aufeinander zuzugehen, könnte den Unterschied zwischen einer nachhaltigen Lösung und einer schmerzhaften Pattsituation ausmachen. Die Entwicklungen der kommenden Wochen werden nicht nur die Gehälter der Redakteurinnen und Redakteure betreffen, sondern könnten auch tiefere Auswirkungen auf das gesamte Medienökosystem haben. Ein konstruktiver Dialog könnte dazu beitragen, neue Wege zu finden, die Wertschätzung für journalistische Arbeit zu erhöhen und den Herausforderungen der digitalen Ära besser zu begegnen.


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8 Antworten

  1. „Das Thema Gehälter ist so relevant!“ Ich hoffe echt auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen am 18. Juli. Was denkt ihr darüber? Wird es eine Lösung geben oder bleibt alles beim Alten?

  2. Die Situation ist wirklich angespannt. Es ist frustrierend zu sehen, dass trotz aller Bemühungen keine Einigung erzielt wird. Welche Ideen hättet ihr für einen besseren Dialog zwischen den Parteien?

    1. Vielleicht sollten beide Seiten offen für Kompromisse sein? Es könnte helfen, wenn sie sich regelmäßig austauschen und nicht nur in Verhandlungen sitzen.

    2. „Kompromisse sind wichtig!“ Ich glaube auch, dass wir uns alle mehr einbringen sollten und vielleicht auch Petitionen starten können, um unsere Unterstützung zu zeigen.

  3. Es ist bedauerlich, dass es bei den Verhandlungen nicht vorangeht. Ich finde, dass eine Lösung gefunden werden muss, die für alle Seiten akzeptabel ist. Wie könnten wir als Gesellschaft mehr Wert auf journalistische Arbeit legen?

    1. Ich stimme dir zu! Wir müssen mehr Verständnis dafür haben, wie wichtig Journalisten sind. Vielleicht sollten wir auch an neue Geschäftsmodelle denken? Was haltet ihr von digitalen Abonnements?

  4. Die Diskussion um die Gehälter ist echt spannend! Aber ich frage mich, ob 100 Euro wirklich ausreichen, um den Journalisten zu helfen? Die Lebenshaltungskosten steigen doch ständig. Wie seht ihr das?

  5. Ich finde es sehr wichtig, dass die Gehälter von Redakteuren überdacht werden. Die Medienlandschaft verändert sich schnell, und wir sollten auch die Arbeit der Journalisten mehr wertschätzen. Was denkt ihr über die Vorschläge des BDZV?

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