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Tarifrunde Papier 2024: Entgeltforderung belastet Branche

Tarifrunde Papier 2024: Gewerkschaft IGBCE setzt hohe Tarifbindung in der Papier- und ...

Berlin (ots) – Die Bundestarifkommission Papier der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hat ihre Forderungen für die bevorstehende Tarifrunde 2024 verkündet. Im Zentrum der Kontroversen stehen eine geplante Entgelterhöhung um 8 Prozent, mindestens 280 Euro, sowie ein exklusiver Bonus für IGBCE-Mitglieder. Angesichts einer weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage, gekennzeichnet durch rückläufige Umsätze und steigende Rohstoff- und Energiekosten, sorgt diese Ankündigung für erhebliche Spannungen innerhalb der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie. Während Arbeitnehmervertreter Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Schichtarbeit fordern, warnen Arbeitgeber vor den Folgen dieser Forderungen und sprechen sich gegen eine weitere Spaltung der Belegschaft aus.

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Bremen (VBR). Die Tarifverhandlungen in der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie für das kommende Jahr stehen vor großen Herausforderungen. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hat klare Forderungen gestellt: Sie verlangt eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 280 Euro sowie einen speziellen Bonus für ihre Mitglieder. Zudem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Attraktivität der Schichtarbeit zu erhöhen.

Die wirtschaftliche Lage der Branche ist ernst. Steigende Rohstoff- und Energiekosten haben zu sinkenden Umsätzen geführt. Viele Papiermaschinen wurden stillgelegt und Fabriken geschlossen. Dieser Abwärtstrend setzt sich auch im Jahr 2024 fort. Die aktuelle Tarifrunde wird somit entscheidend sein, um die Zukunftsfähigkeit der Branche in Deutschland zu sichern.

Ulrich Wienbeuker, Vorsitzender des Ausschusses Tarifpolitik und Bildung sowie Vizepräsident des Verbands DIE PAPIERINDUSTRIE, äußerte deutliche Bedenken. “Die Tarifforderungen der IGBCE berücksichtigen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in keiner Weise. Eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent, mindestens um 280 Euro, verkraftet die Papier- und Zellstoffindustrie in Deutschland nicht,” sagte er. Besonders kritisch sieht er die vorgeschlagene tabellenwirksame Festbetragerhöhung, welche bereits in der letzten Tarifrunde erhebliche Unzufriedenheit auf beiden Seiten hervorgerufen hatte.

In der Belegschaft sorgen die Forderungen der Gewerkschaft ebenfalls für Diskussionen. Der vorgesehene IGBCE-Mitgliederbonus könnte, laut Kritikern, die papierverarbeitende Gemeinschaft spalten. Dr. Benno Hundgeburt, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Tarifpolitik und Bildung und Mitglied des Präsidiums DIE PAPIERINDUSTRIE, betont: “Gerade in der augenblicklich schwierigen wirtschaftlichen Situation braucht es ein harmonisches Miteinander in den Betrieben und keine Spaltung der Belegschaft. Die IGBCE gefährdet die hohe Tarifbindung in der Branche.”

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Trotz aller Spannungen müssen die Sozialpartner weiter konstruktiv zusammenarbeiten. In der Tarifrunde 2022 wurde die Durchfahrzulage für Schichtarbeit bereits um 50 Prozent erhöht, als Anerkennung für die besonderen Leistungen der Beschäftigten. Nun gilt es, diese Gespräche fortzusetzen und Lösungen zu finden, die sowohl die Interessen der Arbeitnehmer als auch die Notwendigkeiten der Unternehmen berücksichtigen.

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob sich eine Einigung finden lässt, die gleichermaßen den wirtschaftlichen Druck mildert und den Lebensstandard der Beschäftigten sichert. Eines ist klar: Der Ausgang der Tarifrunde Papier 2024 wird maßgeblich darüber entscheiden, ob Deutschland seine Rolle als bedeutender Produktionsstandort für Papier und Zellstoffe bewahren kann.


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Herausforderungen und Perspektiven der deutschen Papierindustrie

Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie steht aktuell vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die erhebliche Auswirkungen auf ihre Zukunftsfähigkeit haben könnten. Die Tarifforderungen der Gewerkschaft IGBCE mögen aus Arbeitnehmerperspektive verständlich sein, doch ihre Umsetzung würde inmitten einer wirtschaftlichen Krise zusätzlichen Druck auf eine bereits stark belastete Branche ausüben.

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In den letzten Jahren war die Branche mit rückläufigen Umsätzen und einer steigenden Kostenlast für Energie und Rohstoffe konfrontiert. Diese Entwicklung hat zu zahlreichen Stilllegungen von Papiermaschinen und Schließungen von Papierfabriken geführt. Die derzeitige Situation zeigt Parallelen zur Wirtschaftskrise 2008/09, als viele Industriezweige ebenfalls unter massivem Kostendruck litten und Restrukturierungen unumgänglich waren.

Ein bedeutsames Beispiel dafür, wie solche Krisen bewältigt werden können, ist die Stahlindustrie. In den vergangenen Jahrzehnten durchlief sie mehrere Zyklen wirtschaftlicher Turbulenzen, wobei intensive Tarifverhandlungen und staatliche Unterstützung maßgeblich dazu beitrugen, diese zu überstehen. Die Lehre daraus könnte für die Papierindustrie sein, dass ein kooperativer Ansatz zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und der Politik notwendig ist, um nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln.

Zukunftsprognosen für die Papierindustrie sind gemischt. Auf der einen Seite bieten technologische Innovationen und Nachhaltigkeitsinitiativen Potenzial für neue Geschäftsfelder und effizientere Produktionsmethoden. Die zunehmende Digitalisierung und der veränderte Medienkonsum haben jedoch auch die Nachfrage nach traditionellem Papier kontinuierlich verringert. Schon heute sehen wir, dass Unternehmen wie Papier Union verstärkt auf digitale Lösungen und Spezialpapiere setzen, um dem globalen Marktdruck standzuhalten.

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Ein weiterer kritischer Punkt ist die Bindung und Gewinnung von Fachkräften, insbesondere im Bereich der Schichtarbeit. Moderne Arbeitsmodelle und flexible Arbeitszeiten könnten hier Anreize schaffen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Belegschaft gerecht werden. Dies erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und kreative Ansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Der Ausgang der Tarifrunde 2024 wird entscheidend darüber bestimmen, in welche Richtung sich die Branche bewegt. Kompromissbereitschaft und Innovationsfreude sowie eine ganzheitliche Betrachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wären dabei essentiell. Nur so kann die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie langfristig wettbewerbsfähig bleiben und ihren Platz im internationalen Markt behaupten.

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3 Antworten

  1. Das problem is das alles teuer wird. Papier kost viel jetz. Wenn die Lohnerhöhung kommt, wird noch teurer.

  2. 8 prozent ist zoviel! Die Firman kann das nie zahlen. Warum nicht nur der Bonus für IGBCE und nicht die 280 euro?

  3. Die lohne soller hoch aber wen die firma kein gelt hat den ist das schwirig, vielliecht ein bischen weniger fordern?

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