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Tarifrunde Handel: ver.di ruft bundesweit zu Streiks auf – zehntausende Teilnehmende erwartet

Pressemeldung:Tarifrunde Handel: ver.di ruft bundesweit zu Streiks auf – zehntausende Teilnehmende erwartet

Berlin, 26.10.2023 – 15:30

Tarifrunde Handel: ver.di ruft bundesweit zu Streiks auf – zehntausende Teilnehmende erwartet

Berlin – “Mit Mut und Ausdauer für existenzsichernde Einkommen im Handel!” Mit diesem kraftvollen Slogan werden am morgigen Freitag (27. Oktober 2023) zehntausende Beschäftigte im Einzelhandel und Groß- und Außenhandel bundesweit ihren Unmut auf die Straße bringen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft erneut zu Streiks auf, nachdem es in über einem halben Jahr Tarifverhandlungen in 13 Tarifgebieten weder einen Tarifabschluss noch ein verbessertes Angebot von den Arbeitgebern gab. Selbst die Verhandlungen der letzten Woche in mehreren Bundesländern haben nichts daran geändert. Das Arbeitgeberangebot aus dem Sommer wurde als völlig ungenügend empfunden.

Die Beschäftigten warten seit Monaten auf existenzsichernde Tarifsteigerungen, doch bislang sind die Angebote der Arbeitgeber unzureichend. Silke Zimmer, Vorstandsmitglied von ver.di und zuständig für den Handel, erklärt: “Die Arbeitgeber im Einzelhandel wollen Teile der tariflichen Erhöhungen an die Inflationsentwicklung 2024 binden. Damit übertragen sie das wirtschaftliche Risiko auf die Beschäftigten. Wenn sie dann auch noch ankündigen, diese Gehaltserhöhungen erst im Februar 2025 auszuzahlen, werden die Kolleginnen und Kollegen gebeten, in Vorleistung zu gehen. Das ist einfach inakzeptabel”, fügte sie hinzu.

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Der aktuelle Stundenlohn einer Verkäuferin mit 130 Stunden im Monat liegt bei rund 2260 Euro brutto, während ein Kommissionierer im Großhandel in Sachsen 2358 Euro verdient. Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Beschäftigten im Handel bereits jetzt nicht wissen, wie sie die steigenden Kosten für Lebensmittel, Miete, Strom und Benzin bewältigen sollen. Sie verfügen oft nicht über Rücklagen, auf die sie zurückgreifen können. “Die Beschäftigten benötigen jetzt mehr Geld in der Tasche, um die massiven Reallohnverluste aufgrund der hohen Inflation auszugleichen. Sie benötigen kein möglicherweise mehr Geld erst am Ende des Jahres 2025”, betonte Zimmer.

Die Arbeitgeber bieten für das Jahr 2023 nach drei Monaten ohne Gehaltserhöhung eine durchschnittliche Steigerung von 5,3 Prozent im Einzelhandel und nach vier Monaten ohne Erhöhung von 5,1 Prozent im Groß- und Außenhandel an. Das Angebot für das Jahr 2024 fällt noch niedriger aus.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel eine Lohnerhöhung von 2,50 Euro pro Stunde sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 bis 250 Euro je nach Tarifgebiet. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Im Groß- und Außenhandel strebt ver.di eine Gehaltserhöhung von 13 Prozent sowie 425 Euro je nach Tarifgebiet für alle Beschäftigten an. Die Auszubildendenvergütung soll ebenfalls je nach Tarifgebiet um 175 bis 250 Euro steigen. Auch hier wird eine Laufzeit von 12 Monaten gefordert.

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Die nächsten Verhandlungsrunden finden am 30. Oktober 2023 in Hessen für den Groß- und Außenhandel und am 1. November 2023 in Mecklenburg-Vorpommern für den Einzelhandel statt.

Kontakt:
Pascal Honig
Tarifexperte Groß- und Außenhandel
0171 9796529

V.i.S.d.P.
Jan Jurczyk
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail: pressestelle@verdi.de
www.verdi.de/presse

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11 Antworten

  1. Also ich finde Streiks total überbewertet. Warum nicht einfach mal verhandeln und Kompromisse finden?

    1. Streiks sind ein notwendiges Mittel, um Arbeitnehmerrechte zu verteidigen und faire Verhandlungen zu erzwingen. Wenn Verhandlungen allein ausreichen würden, gäbe es keine Notwendigkeit für Streiks. Informiere dich besser, bevor du solche ignoranten Kommentare abgibst!

  2. Es ist bedauerlich, dass du die Bedeutung von fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen nicht verstehst. Streiks sind ein legitimes Mittel, um für gerechte Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Es ist an der Zeit, dass wir alle für eine gerechtere Arbeitswelt eintreten. #Solidarität

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