Bremen (VBR).
In den frühen Morgenstunden am 16. April 2025 kam es nach intensiven Verhandlungen endlich zu einem Durchbruch: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat für die rund 21.000 Beschäftigten in den bundesweit 33 Helios-Kliniken ein wegweisendes Tarifergebnis erzielt. In der vierten Verhandlungsrunde, die bis tief in die Nacht ging, wurde ein Paket geschnürt, das nicht nur sechs Prozent mehr Gehalt umfasst, sondern auch Verbesserungen bei den Zuschlägen für Schichtarbeit und eine Erhöhung der Jahressonderzahlungen.
Ab dem 1. März 2025 dürfen sich die Mitarbeiter über eine Lohnerhöhung von drei Prozent, mindestens jedoch 110 Euro, freuen. Der zweite Schritt dieser Anpassung folgt am 1. Mai 2026, wenn weitere drei Prozent hinzukommen. Auch für Auszubildende gibt es positive Nachrichten: Ihre Vergütung steigt um 150 Euro – in zwei Schritten, die ebenfalls am 1. März 2025 und am 1. Mai 2026 wirksam werden.
Zusätzlich gibt es signifikante Neuerungen bei den Zulagen für diejenigen, die im Schichtdienst oder in Wechselschichten arbeiten. Ab Juni 2025 erhöhen sich diese zunächst auf 80 Euro monatlich respektive 200 Euro, bevor sie im Oktober 2026 auf 100 Euro und 250 Euro ansteigen. Diese Veränderungen sind besonders bedeutsam, da die Schichtarbeitenden im Gesundheitswesen oft unter schwierigen Bedingungen tätig sind.
Sylvia Bühler, ein Mitglied des ver.di-Bundesvorstands und Hauptverhandlungsführerin für diese Tarifrunde, äußerte sich optimistisch: „Die entschlossenen Warnstreiks der Kolleginnen und Kollegen samt vielen kreativen Aktionen haben sich gelohnt.“ Diese gewerkschaftlichen Mobilisierungen haben geholfen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen eine Einigung zu erzielen. Bühler hebt hervor, dass die neue Regelung gerade für Teilzeitbeschäftigte von großer Bedeutung ist: „Teilzeitbeschäftigte sind bei Mehrarbeit den Vollzeitbeschäftigten gegenüber gleichgestellt. Das ist auch vor dem Hintergrund des hohen Anteils von Teilzeitbeschäftigten im Gesundheitswesen ein sehr gutes Signal.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Tarifergebnisses betrifft die Jahressonderzahlungen. Bislang waren diese in den verschiedenen Kliniken unterschiedlich geregelt. Ab dem Jahr 2028 wird sichergestellt, dass alle Beschäftigten eine Jahressonderzahlung in Höhe von 90 Prozent ihrer durchschnittlichen Monatsvergütung erhalten – bis dahin steigen diese Beträge schrittweise.
Für langjährig Beschäftigte gibt es einen zusätzlichen Urlaubstag ab dem 22. Jahr der Betriebszugehörigkeit. Auszubildende profitieren zusätzlich von einer erhöhten Übernahmeprämie in Höhe von 500 Euro.
Der neue Tarifvertrag wird eine Laufzeit von 27 Monaten bis zum 31. März 2027 haben. Nun steht eine Mitgliederbefragung über das erzielte Ergebnis an, und Mitte Mai wird die ver.di-Tarifkommission über den finalen Verlauf entscheiden.
Dieser Fortschritt zeigt eindrucksvoll, wie gebündelter Einsatz und Solidarität zu greifbaren Ergebnissen führen können und gleichzeitig ein Zeichen für eine faire Entlohnung im Gesundheitssektor setzen.
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Medien-Info: ver.di erzielt Tarifergebnis bei Helios-Kliniken: sechs Prozent mehr …
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Tarifergebnis bei Helios-Kliniken: Ein bedeutender Schritt in der Gesundheitsbranche
Das aktuelle Tarifergebnis bei den Helios-Kliniken ist nicht nur ein Erfolg für die rund 21.000 Beschäftigten, sondern spiegelt auch eine grundlegende Bewegung in der Gesundheitsbranche wider. In einer Zeit, in der die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zunehmend unter Druck stehen, zeigt dieses Ergebnis, wie wichtig es ist, die Stimme der Mitarbeitenden zu stärken und ihre Rechte zu schützen. Der erfolgreiche Abschluss in der vierten Verhandlungsrunde verdeutlicht, dass trotz schwieriger Rahmenbedingungen und vorangegangener Warnstreiks Fortschritte erzielt werden können, wenn alle Beteiligten entschlossen auftreten.
Die festgelegte Lohnerhöhung von sechs Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren ist ein klares Signal für die Anerkennung der geleisteten Arbeit im Gesundheitssektor. Insbesondere die Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeitende, die ab Juni 2025 in Kraft tritt, hebt die besonderen Herausforderungen hervor, denen sich diese Beschäftigtengruppen tagtäglich gegenübersehen. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der seit Jahren in der Branche herrscht. Diese Art von Kompromisspolitik könnte als Vorbild für kommende Tarifverhandlungen in anderen Sektoren dienen.
Darüber hinaus stellt die Besserstellung der Teilzeitbeschäftigten durch die Gleichstellung bei der Vergütung von Mehrarbeit einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichheit und Fairness am Arbeitsplatz dar. Gerade im Gesundheitswesen, wo ein hoher Anteil an Teilzeitkräften tätig ist, ist dies ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit.
Auch die Regelung zur Jahressonderzahlung trägt zur nachhaltigen Stabilität für die Mitarbeitenden bei. Bereits ab 2028 wird allen Beschäftigten eine Sonderzahlung von 90 Prozent ihrer durchschnittlichen Monatsvergütung zustehen, was langfristig die Planbarkeit der finanziellen Situation der Mitarbeitenden verbessert.
Die kommenden Monate werden nun zeigen, wie die Mitglieder von ver.di auf das erzielte Ergebnis reagieren werden und ob sich der Trend einer stärkeren Tarifbindung weiter verstärkt. Die Entscheidung der Tarifkommission Mitte Mai wird eine entscheidende Weichenstellung sein, nicht nur für die Helios-Kliniken, sondern möglicherweise auch für andere Einrichtungen des Gesundheitswesens in Deutschland. Das Vertrauen in Tarifverhandlungen könnte gestärkt werden, wenn ähnliche Erfolge in anderen Bereichen erzielt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Tarifrunden verlaufen und welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsbedingungen in der Gesundheitsversorgung kontinuierlich zu verbessern.
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7 Antworten
Der neue Tarifvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung! Es ist wichtig, dass die Stimmen der Mitarbeitenden gehört werden. Was denkt ihr über die Jahressonderzahlungen? Ist das wirklich genug?
Ich finde die Idee mit den Jahressonderzahlungen gut, aber sie sollten vielleicht höher sein! Wie seht ihr das? Gibt es Vorschläge für weitere Verbesserungen?
– Auch ich bin für mehr Transparenz und Planungssicherheit bei den Zahlungen! Es wäre toll, wenn das Beispiel aus Bremen Schule machen würde.
Ich bin beeindruckt von dem Ergebnis der Verhandlungen. Die Teilzeitbeschäftigten sollten tatsächlich gleichgestellt werden. Wie sieht es mit den Arbeitszeiten aus? Gibt es da auch Verbesserungen?
Ja, ich denke auch, dass Teilzeitkräfte mehr Beachtung finden sollten. Vielleicht können wir ja mal eine Diskussion darüber starten, wie das in anderen Branchen aussieht.
Die Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit ist wichtig. Ich hoffe, das wird in Zukunft auch in anderen Bereichen umgesetzt. Gibt es dazu bereits ähnliche Beispiele aus anderen Kliniken?
Ich finde es echt gut, dass die Angestellten mehr Geld bekommen. Sechs Prozent sind eine große Sache! Aber was ist mit den Arbeitsbedingungen? Werden die auch besser?