Tariferfolg: Planungssicherheit bis 2026 für Großhandel

Lübeck, 12. Juli 2024. In einem bedeutsamen Schritt haben der AGA Unternehmensverband und die Gewerkschaft Verdi einen neuen Tarifabschluss für den Groß- und Außenhandel in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erzielt. Der bis April 2026 geltende Vertrag bietet Unternehmen und Beschäftigten Planungssicherheit in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Michael Fink vom AGA betont die schwierigen Kompromisse, während Volker Hepke die hohe soziale Verantwortung der Arbeitgeber hervorhebt. Der Abschluss umfasst stufenweise Gehaltserhöhungen, angepasste Ausbildungsvergütungen und eine Inflationsausgleichsprämie – ein Erfolg, der durch über 100 Verhandlungsrunden hart erkämpft wurde.

Groß- und Außenhandel: Tarifabschluss in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern

Bremen (VBR). In einer bedeutenden Entwicklung für den Groß- und Außenhandel in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat der AGA Unternehmensverband gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag bringt sowohl für Unternehmen als auch ihre Beschäftigten Planungssicherheit bis zum 30. April 2026.

Michael Fink, ehrenamtlicher Verhandlungsführer des AGA, äußerte sich hierzu: „Mit diesem Tarifabschluss bewegen wir uns an der absoluten Grenze des Machbaren. Am Ende haben sich beide Seiten zu schmerzhaften Kompromissen durchgerungen. Dass wir uns bei der Laufzeit auf erstmals 36 Monate verständigen konnten, ist ein Erfolg. Sie gibt den Unternehmen eine wichtige Konstante und Planungssicherheit in einer Phase, in der sich die Konjunktur weiter eintrübt.“ Seine Worte spiegeln die Herausforderung wider, die die Verhandlungen für alle Beteiligten darstellten.

Volker Hepke, hauptamtlicher Verhandlungsführer des AGA, ergänzt: „Mit diesem Tarifergebnis kommen die Arbeitgeber ihrer sozialen Verantwortung und der Tarifpartnerschaft mehr als nach. Der Weg dahin war mit über 100 Verhandlungsrunden im Bundesgebiet mehr als steinig. Die Tarifautonomie hat auch diesen heftigen Stresstest einigermaßen bestanden, dieser sollte aber die Ausnahme bleiben. Lohnsetzung ist nicht Staatsaufgabe. Wenn der Mindestlohn politisch motiviert angehoben wird, verlieren Tarifverträge auch unter dem Gesichtspunkt einer Grundsicherung ihren Zweck.“ Diese Aussagen heben die komplexe Realität der Lohnverhandlungen hervor und verdeutlichen den langfristigen Nutzen für die Branche.

Der neue Tarifvertrag umfasst eine gestaffelte Erhöhung der Entgelttabellen: Ab dem 1. Oktober 2023 steigen die Löhne um 5,1 %, gefolgt von weiteren 5,0 % ab dem 1. Mai 2024 und zusätzlichen 2,0 % ab dem 1. Mai 2025. Unternehmen, die nicht vollständig der Verbandsempfehlung folgen konnten, haben die Möglichkeit, diese Differenz rückwirkend bis spätestens September 2024 auszugleichen.

Auch Auszubildende profitieren: Ab August 2023 wird ihre Vergütung um 60 € erhöht, gefolgt von weiteren 60 € in den folgenden zwei Jahren. Zudem erhalten Vollzeitbeschäftigte bis spätestens September 2024 eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) in Höhe von 1.000 €, Teilzeitbeschäftigte anteilig und Auszubildende 500 €.

Eine bemerkenswerte Neuerung betrifft die betriebliche Altersvorsorge : Ab Mai 2025 erhalten Beschäftigte eine jährliche Einmalzahlung von 480 € für ihre persönliche tarifliche Altersvorsorge. Sollte kein neuer Tarifvertrag zur Altersvorsorge zustande kommen, erhöhen sich stattdessen die Entgelttabellen um weitere 1,0 %.

Ein weiteres Highlight: Beschäftigte können tarifliche Entgeltbestandteile bis zu 150 € monatlich für ein Dienstfahrradangebot ihres Arbeitgebers nutzen – eine umweltfreundliche Innovation, die sicherlich auf große Resonanz stoßen wird.

Dieser umfassende Tarifvertrag hat das Potenzial, die Branche nachhaltig zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen. Themen wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Fachkräftesicherung werden zukünftig gemeinsam angegangen, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.

Der schleswig-holsteinische Groß- und Außenhandel beschäftigt etwa 57.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und 1.500 Auszubildende in rund 5.000 Unternehmen. In Mecklenburg-Vorpommern sind es circa 15.000 Beschäftigte und 400 Auszubildende in etwa 1.500 Unternehmen – Zahlen, die die Bedeutung des neuen Tarifvertrags unterstreichen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Christian Ströder
Leiter Kommunikation & PR,
AGA Unternehmensverband


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Groß- und Außenhandel: Tarifabschluss in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Zitierte Personen und Organisationen

  • AGA Unternehmensverband
  • Gewerkschaft Verdi
  • Michael Fink, ehrenamtlicher Verhandlungsführer für den AGA Unternehmensverband
  • Volker Hepke, hauptamtlicher Verhandlungsführer des AGA
  • Christian Ströder, Leiter Kommunikation & PR beim AGA Unternehmensverband

Kontaktdetails:

  • AGA Unternehmensverband
  • Telefon: (040) 30801-162
  • E-Mail: christian.stroeder@aga.de
  • Internet: www.aga.de

Meldung einfach erklärt

Was ist passiert?
– Am 12. Juli 2024 haben der AGA Unternehmensverband und die Gewerkschaft Verdi ein Abkommen geschlossen.
– Dieses betrifft den Groß- und Außenhandel in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Wer ist beteiligt?
– Der AGA Unternehmensverband, vertreten durch Michael Fink und Volker Hepke.
– Die Gewerkschaft Verdi.

Was bedeutet das Abkommen?
– Bis zum 30. April 2026 gibt es Planungssicherheit für Unternehmen und Beschäftigte.
– Es gibt eine Lohnerhöhung in drei Stufen:
– Ab 01.10.2023 um 5,1 %
– Ab 01.05.2024 um weitere 5,0 %
– Ab 01.05.2025 um weitere 2,0 %
– Die Ausbildungsvergütung wird ebenfalls in drei Stufen erhöht:
– Ab 01.08.2023 um 60,00 €
– Ab 01.08.2024 um weitere 60,00 €
– Ab 01.08.2025 um weitere 60,00 €

Wurde eine Einmalzahlung vereinbart?
– Ja, eine sogenannte Inflationsausgleichsprämie (IAP) von 1.000 € für Vollzeitbeschäftigte und 500 € für Auszubildende, spätestens bis zum 30.09.2024.

Gibt es zusätzliche Leistungen?
– Eine neue betriebliche Altersvorsorge mit einer jährlichen Einmalzahlung von 480 € ab 01.05.2025.
– Falls kein neuer Tarifvertrag zur Altersvorsorge abgeschlossen wird, erhöhen sich die Entgelttabellen ab dem 01.05.2025 um 1,0 % zusätzlich.
– Es kann ein Dienstfahrradangebot des Arbeitgebers genutzt werden, wobei monatlich bis zu 150,00 € aus tariflichen Entgeltbestandteilen dafür umgewandelt werden dürfen.

Welche Zukunftsthemen werden angegangen?
– Neue Entgeltstruktur
– Digitalisierung und künstliche Intelligenz
– Gewinnung und Bindung von Fachkräften
– Qualifizierung der Arbeitskräfte
– Betriebliche Altersvorsorge

Wer arbeitet im schleswig-holsteinischen Groß- und Außenhandel?
– Ca. 5.000 Unternehmen beschäftigen etwa 57.000 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter und 1.500 Auszubildende.

Und in Mecklenburg-Vorpommern?
– Ca. 1.500 Unternehmen mit 15.000 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern und rund 400 Auszubildenden.

Wie kann ich weitere Informationen erhalten?
– Kontakt: Christian Ströder, Leiter Kommunikation & PR beim AGA Unternehmensverband
– Telefon: (040) 30801-162
– E-Mail: christian.stroeder@aga.de
– Webseite: www.aga.de

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

11 Antworten

  1. Das ist gut fur arbeiters. Endlich mehr geld in portmonee. Ich hoffe die Preisen bleiben aber gleich sonst bringt nix.

  2. Die lohnerhöhung ist wichtig aber was ist mit denen die schon lange im job arbeiten und keine ausbildung machen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte Sie auch interessieren