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Tarifbindung und Gehaltssprung bei Discover Airlines, bis zu 38% Erhöhung

Discover Airlines: ver.di setzt Tarifbindung und Gehaltssteigerungen von bis zu 38 ...

09.08.2024 – 08:30

In einer entscheidenden Verhandlungsnacht haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Discover Airlines, eine Ferienfluggesellschaft des Lufthansa-Konzerns, einen bedeutenden Tarifabschluss erreicht. Dank harter und intensiver Verhandlungen konnte ver.di Gehaltssteigerungen von bis zu 38 Prozent für das Cockpit- und Kabinenpersonal durchsetzen. Überdies profitieren die rund 1.900 betroffenen Mitarbeiter von zusätzlichen Vergütungserhöhungen, jährlichen Sonderzahlungen sowie einer verbesserten Arbeitszeitregelung. Der Vertrag läuft bis Ende 2027 und sieht auch Maßnahmen zur betrieblichen Altersvorsorge vor.


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Deutliche Gehaltssteigerungen und neue Vorteile für Cockpit- und Kabinenpersonal

Ein Durchbruch in der Luftfahrtbranche: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat nach intensiven Verhandlungen mit Discover Airlines, der Ferienfluggesellschaft des Lufthansa Konzerns, eine wegweisende Ersttarifierung für das fliegende Personal erreicht. Das Resultat:

erhebliche Gehaltssteigerungen und eine Vielzahl neuer Vorteile für rund 500 Cockpit- und 1.400 Kabinenbeschäftigte.

Ein Wendepunkt in der Luftfahrtbranche

Nach monatelangen Sondierungen und einem nervenaufreibenden letzten Verhandlungsdrittel konnten sich beide Seiten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einigen. Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky blickt zufrieden auf den Abschluss:

„Das waren harte und intensive Verhandlungen, aber sie haben sich gelohnt! Wir haben jetzt die langersehnte und zwischenzeitlich ins Stocken geratene Tarifierung bei Discover Airlines durchgesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn es liegt deutlich über den Forderungen, die in den vergangenen Monaten öffentlich erhoben wurden. Nun werden wir uns darauf konzentrieren, dass die Beschäftigten auch dauerhaft von dem Wachstumspfad des Unternehmens profitieren.“

Historische Gehaltssteigerungen im Fokus

Die Details der Vereinbarung sind beeindruckend. Die bereits zu Jahresbeginn erhöhten, jedoch noch nicht tarifierten Vergütungen der Cockpitmitarbeiter werden nun vertraglich abgesichert und erhöhen sich jährlich um fünf Prozent. Dies führt zu einer kumulierten Steigerung von mindestens 15,7 Prozent. Zusätzlich sorgen neue Stufensteigerungen im Vergütungssystem für weitere Einkommenszuwächse.

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Noch größeren Grund zur Freude gibt es für die Kabinenbesatzungen, die Anfang des Jahres keine Erhöhungen erhalten hatten. Ab 2024 steigen ihre monatlichen Vergütungen um 450 Euro, gefolgt von jährlichen Erhöhungen um fünf Prozent. So resultieren Steigerungen von bis zu 38,4 Prozent. Darüber hinaus wird die Zulage für leitende Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter um 40 Prozent angehoben.

Zusätzliche Vorteile und Maßnahmen

Doch Gehaltssteigerungen sind nur ein Teil des Erfolgs. Beide Berufsgruppen genießen künftig zahlreiche zusätzliche Vorteile. Diese beinhalten unter anderem jährliche Sonderzahlungen in Höhe eines 13. Monatsgehalts, zwölf zusätzliche freie Tage im Jahr, höhere Zulagen, Krankengeldzuschüsse und eine stabilere Dienstplanung mit weniger Eingriffen seitens des Unternehmens.

Ein weiteres Novum ist die Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge sowie einer finanziellen Absicherung beim Verlust der Flugerlaubnis („loss of licence“) für alle Cockpit- und Kabinenangestellten. Diese Maßnahmen sollen zeitnah umgesetzt werden, um den Beschäftigten mehr Sicherheit zu bieten.

Ein Blick auf vergleichbare Branchenerfolge

In der jüngeren Vergangenheit gab es in der europäischen Luftfahrtbranche einige ähnliche Erfolge, bei denen Gewerkschaften bedeutende Vereinbarungen für das fliegende Personal erzielen konnten. Beispielsweise erzielte die britische Gewerkschaft Unite im vergangenen Jahr eine erhebliche Gehaltserhöhung für das Kabinenpersonal von British Airways. Auch die französische Gewerkschaft SNPL konnte für die Piloten von Air France garantierte jährliche Gehaltssteigerungen durchsetzen.

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Diese Entwicklungen zeigen, dass Discover Airlines nicht isoliert agiert, sondern Teil eines umfassenderen Trends in der Luftfahrtbranche ist, bei dem Arbeitnehmerrechte und -bedingungen zunehmend in den Vordergrund rücken. Diese Verschiebung hin zu stärkeren Arbeitnehmervertretungen und besseren Arbeitsbedingungen könnte weitere Gewerkschaften in Europa dazu motivieren, ähnliche Verhandlungen zu initiieren.

Prognosen und mögliche Entwicklungen

Mit der neuen Tarifvereinbarung setzt Discover Airlines einen hohen Maßstab, der bei zukünftigen Tarifverhandlungen als Benchmark dienen könnte. Man darf gespannt sein, ob andere Airlines im Lufthansa Konzern ähnliche Gewerkschaftsvereinbarungen erzielen können. Die dauerhafte Schlichtungsvereinbarung, die ver.di in diesem Zusammenhang erstmals durchsetzen konnte, könnte sich langfristig als Modell für andere Gewerkschaften erweisen.

Darüber hinaus spiegeln die verbesserten Arbeitsbedingungen und Sicherheiten die zunehmende Wichtigkeit wider, die Unternehmen in einer post-pandemischen Welt der Mitarbeiterzufriedenheit beimessen. Die Luftfahrtbranche befindet sich in einem kontinuierlichen Wandel, und es ist zu erwarten, dass die Errungenschaften von Discover Airlines und ver.di als Katalysator für weitere Fortschritte dienen werden.

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Ein Signal für die Zukunft

Dieser Tarifabschluss markiert einen bedeutenden Schritt hin zu besseren Arbeitsbedingungen in der Luftfahrtbranche und unterstreicht die Wichtigkeit starker gewerkschaftlicher Vertretung für Arbeitnehmerrechte. Discover Airlines und ver.di setzen damit ein Beispiel, wie Zusammenarbeit und hartnäckige Verhandlungsarbeit zu gerechten Ergebnissen und nachhaltigem Fortschritt führen können.


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12 Antworten

  1. Ich finde es super, dass die Beschäftigten endlich mehr Geld bekommen. Wer so viel arbeitet, sollte auch gut bezahlt werden!

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