Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
Sie möchten Ihre Pressemitteilung ebenfalls bei uns platzieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf – wir freuen uns über relevante Einsendungen.
Die Tarifverhandlungen bei TUIfly haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen signalstarken Abschluss gefunden. Dies bedeutet, dass die bereits angekündigten Warnstreiks an deutschen TUI-Standorten vorerst abgesagt werden können. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte zuvor die Verhandlungen über Vergütungen und den Manteltarifvertrag für die rund 320 Angestellten abgebrochen und war bereit, Streiks vorzubereiten. Doch die Geschäftführung lenkte schließlich ein und legte ein schriftliches Angebot vor.
Die zentralen Forderungen von ver.di umfassten nicht nur eine Erhöhung der Vergütungen, sondern auch Entlastungen bei den Arbeitszeiten. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle äußerte sich erfreut über das erzielte Ergebnis: „Die Kolleginnen und Kollegen können sich über deutliche Verbesserungen beim Realeinkommen freuen, klar oberhalb der erwartbaren Preissteigerungen.“ Darüber hinaus wurden zusätzliche freie Tage zur Entlastung für die Beschäftigten vereinbart. „Die Tarifautonomie funktioniert“, resümierte Behle, während sie den Kompromiss als verantwortungsvoll für einen funktionierenden Luftverkehr bezeichnete.
Der neue Vergütungstarifvertrag sieht eine Steigerung der Vergütung um 3,0 Prozent, rückwirkend ab dem 1. Januar 2025, vor. Im kommenden Jahr folgen weitere 2,8 Prozent. Zudem wird das Weihnachtsgeld, das bisher bei 500 Euro lag, bis 2026 in zwei Stufen auf 2.000 Euro angehoben. Auch die diversen Zulagen werden deutlich erhöht. Der Vertrag ist bis zum 31. Dezember 2026 gültig.
Ein zusätzlich vereinbarter Urlaubstag für langjährig Beschäftigte soll deren Entlastung fördern. Für die Beschäftigten im Schichtdienst gibt es nun bis zu fünf zusätzliche Urlaubstage pro Jahr als Ausgleich für geleistete Nachtschichten. Der Manteltarifvertrag soll sogar bis zum 31. Dezember 2029 gelten.
Beide Tarifparteien haben eine Erklärungsfrist bis zum 15. Juni 2025 festgelegt. In dieser Zeit werden die Mitglieder von ver.di über eine Online-Befragung abstimmen. Sollte das Ergebnis angenommen werden, stehen die Warnstreiks endgültig nicht mehr zur Debatte.
Die erreichten Vereinbarungen haben nicht nur für die TUIfly-Beschäftigten weitreichende Bedeutung. Sie stehen auch symbolisch für die erfolgreiche und notwendige Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten in einer Branche, die derzeit vor großen Herausforderungen steht. Angesichts steigender Preise und der sich wandelnden Arbeitswelt zeigt sich, wie wichtig es ist, für faire Bedingungen und eine nachhaltige Zukunft im Luftverkehr zu kämpfen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Medien-Info: Keine Warnstreiks bei TUIfly – Verhandler erzielen Abschluss
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Tariferfolg und Stabilität im Luftverkehr: Ein Ausblick
Die erfolgreichen Tarifverhandlungen bei TUIfly sind nicht nur ein Gewinn für die rund 320 Beschäftigten, sondern auch ein Signal für die gesamte Luftfahrtbranche in Deutschland. In einem Umfeld, das von wirtschaftlichen Unsicherheiten und dem Ziel einer nachhaltigen Luftverkehrspolitik geprägt ist, zeigt der Abschluss, wie wichtig konstruktive Dialoge zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften sind. Gerade im Hinblick auf die letzten Jahre, in denen pandemiebedingte Einschränkungen und steigende Lebenshaltungskosten die Branche stark beansprucht haben, ist dieser Schritt wegweisend.
Die Einigung auf eine Vergütungssteigerung von 3,0 Prozent rückwirkend ab dem 1. Januar 2025 und weiteren 2,8 Prozent ab 2026 spiegelt das Streben wider, die Realeinkommen der Beschäftigten zu sichern und deren Kaufkraft zu stärken. Dies ist besonders relevant, da die Inflation in den letzten Jahren einen spürbaren Druck auf die Lebenshaltungskosten ausgeübt hat. Das zusätzlich vereinbarte Weihnachtsgeld, das bis 2026 auf 2.000 Euro steigen wird, zeigt, dass die Gewerkschaft ver.di den finanziellen Druck ernst nimmt und gleichzeitig Perspektiven für die Zukunft schaffen möchte.
Ein zentraler Bestandteil der Einigung ist die Arbeitszeitentlastung. Der zusätzliche Urlaubstag für langjährig beschäftigte Mitarbeiter und die neuen Zusatzurlaube für Schichtdienstmitarbeiter stehen emblematisch für ein neues Verständnis von Work-Life-Balance in der Branche. In einer Zeit, in der die psychische Belastung durch zunehmenden Stress und Arbeitsverdichtung steigt, wird deutlich, dass die Tarifparteien erkannt haben, wie wichtig die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten ist.
Darüber hinaus unterstreicht die bevorstehende Online-Befragung der ver.di-Mitglieder zur Annahme des Kompromisses die Bedeutung der Mitbestimmung und Transparenz in den Verhandlungen. Der Beteiligungsprozess ist entscheidend, um nicht nur Akzeptanz, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft unter den Beschäftigten zu fördern.
Insgesamt zeigt der Tarifabschluss bei TUIfly, dass die Mechanismen der Tarifautonomie weiterhin ein zentraler Pfeiler des Arbeitsmarkts sind. Während sich die Branche zukunftsorientiert aus der Krise kämpft, ist es entscheidend, dass die sozialen Errungenschaften nicht nur verteidigt, sondern auch ausgebaut werden. Die bevorstehende Laufzeit des neuen Vergütungstarifvertrags bis Ende 2026 und des Manteltarifvertrags bis Ende 2029 könnte zudem den Weg für stabilere Arbeitsbeziehungen und mehr Planungssicherheit ebnen. So könnte sich TUIfly nicht nur als attraktiver Arbeitgeber positionieren, sondern auch als Teil einer nachhaltigen und zukunftssicheren Luftfahrt, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht wird.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
7 Antworten
„Tarifautonomie funktioniert“ – das ist ein starker Satz! Ich hoffe nur, dass solche Erfolge nicht nur Ausnahmen bleiben. Welche weiteren Maßnahmen könnten eurer Meinung nach ergriffen werden, um das Arbeitsumfeld nachhaltig zu verbessern?
Die Vereinbarungen sind ein Schritt in die richtige Richtung! Dennoch bin ich skeptisch, ob diese Erhöhungen den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht werden können. Wie seht ihr das? Gibt es andere Lösungen?
Ich kann Nkramer verstehen. Vielleicht sollten wir auch über alternative Einkommensquellen oder staatliche Unterstützung nachdenken, um den Druck auf Arbeitnehmer zu verringern.
Es ist ermutigend zu sehen, dass auch in der Luftfahrtbranche Fortschritte gemacht werden. Aber ich frage mich, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Herausforderungen der Branche wirklich anzugehen. Was denkt ihr über die Rolle der Tarifautonomie?
Die Tariferhöhung ist ein positives Zeichen in schwierigen Zeiten. Die zusätzlichen Urlaubstage sind auch wichtig für die Work-Life-Balance der Beschäftigten. Was haltet ihr von den Änderungen im Weihnachtsgeld? Es scheint eine echte Verbesserung zu sein.
Ich stimme zu, Ewa! Das Weihnachtsgeld zeigt, dass man die finanziellen Sorgen ernst nimmt. Es wäre interessant zu wissen, wie viele Beschäftigte von diesen Veränderungen profitieren werden.
Ich finde die Einigung bei TUIfly wirklich beeindruckend. Es ist gut zu sehen, dass die Gewerkschaft ver.di für die Rechte der Arbeitnehmer kämpft. Wie denkt ihr über die neuen Regelungen zu Arbeitszeiten? Glaubt ihr, das wird langfristig helfen?