Bremen (VBR).
Am Vorabend des internationalen Tags des Waldes rufen führende Umweltorganisationen Deutschlands zur dringenden Transformation in der Waldpolitik auf. Robin Wood, NABU, BUND, DUH, Greenpeace und weitere Verbände versammelten sich vor dem Bundestag in Berlin, um auf den kritischen Zustand der deutschen Wälder aufmerksam zu machen. Die Initiative kommt nicht ohne Grund: Auf großen Flächen der Bundesrepublik, die einst reich an Artenvielfalt waren, dominieren nun übermäßig genutzte Forste und Krankheiten.
Die Zahlen sind alarmierend: Deutschlands Wälder setzen seit einigen Jahren mehr CO₂ frei, als sie binden können. Diese Entwicklung untergräbt ihre Rolle als essentielle Klimaschützer. Ursachen hierfür sind neben dem Klimawandel auch zu intensive forstwirtschaftliche Praktiken und Schadstoffeinträge. Ohne robuste politische Veränderungen bleiben die nationalen Klimaziele unerreichbar.
„Die Funktion der Wälder als CO₂-Senke ist in Deutschlands Klimazielen und in globalen Klimamodellen eingepreist. Doch wenn die Wälder stattdessen CO₂ emittieren, geht diese Rechnung nicht auf“, mahnt Jana Ballenthien von Robin Wood eindringlich (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Ein zentrales Anliegen der Organisationen besteht darin, weniger Holz für Energiezwecke zu verwenden, da momentan ein Drittel des entnommenen Holzes direkt verbrannt wird, während es lediglich vier Prozent des nationalen Energiebedarfs deckt. Stattdessen soll Holz verstärkt in langlebigen Produkten Verwendung finden.
Sascha Müller-Kraenner von der Deutschen Umwelthilfe betont: „Weniger Holz zu verbrennen und dafür mehr Holz in langlebigen Produkten zu nutzen, ist ein zentraler Baustein” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Dies reflektiert die Notwendigkeit eines umfassenderen Ansatzes in der Nutzung natürlicher Ressourcen – weg vom kurzfristigen Profitdenken hin zu langfristigen Nachhaltigkeitszielen.
Da nur jeder fünfte Baum in deutschem Wald unversehrt ist, reicht Engagement allein nicht aus. Es braucht umfassende Reformen, wie Nicola Uhde vom BUND erklärt: „Wir brauchen dringend mehr naturnahe, klimastabile Laubmischwälder“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Der Hintergrund dieser Aktionen am Tag des Waldes ist vielschichtig. Als lebenswichtige Ökosysteme leisten die Wälder entscheidende Dienste, die weit über die reine Holzproduktion hinausgehen: Von Wasser- und Luftreinigung bis hin zum Erosionsschutz. Doch die Kluft zwischen politischem Willen und notwendiger Handlung bleibt: Laut einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg müssen Maßnahmen zum Schutz der Waldressourcen endlich verstärkt werden.
Mit den Forderungen nach einer Nationalen Biomassestrategie und Anpassungen im Bundesjagdgesetz tritt die Frage nach der zukünftigen Ressourcennutzung stärker in das öffentliche Bewusstsein. Der Erhalt gesunder und widerstandsfähiger Wälder ist nicht nur ein grünes Anliegen, sondern die Basis für eine nachhaltige Zukunft, die der Klimakrise trotzt und die biologische Vielfalt bewahrt.
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Wälder stärken, nicht verheizen! | Presseportal
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Wälder unter Druck: Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die Notlage der deutschen Wälder ist nicht nur ein nationales Problem, sondern spiegelt einen globalen Trend wider. Weltweit stehen die Wälder unter erheblichem Druck durch Klimawandel, wirtschaftliche Interessen und unangebrachte Landnutzungspraktiken. Während Deutschland sich gezwungen sieht, Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation in den hiesigen Wäldern zu verbessern, zeigen ähnliche Herausforderungen in vielen Industrieländern auf, dass umfassend strategisches Handeln notwendig ist.
In Schweden hat man beispielsweise mit einem Jahrzehnte währenden Umbau von Monokulturen hin zu Mischwäldern begonnen, was dort bereits erste positive Auswirkungen auf die CO₂-Bindung zeigt. Solche Strategien könnten auch in Deutschland relevant werden, da sie helfen könnten, sowohl die Biodiversität als auch die Widerstandsfähigkeit gegen Klimaextreme zu erhöhen. Eine internationale Zusammenarbeit könnte hier entscheidende Fortschritte bringen, insbesondere im Austausch von Wissen und Technologien zur Waldrestaurierung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Holzindustrie. Die traditionelle Sichtweise, Holz als primäre Energiequelle zu verwenden, steht zunehmend in der Kritik: Tatsächlich beträgt der Beitrag des verbrannten Holzes zur Gesamtkapazität weniger als fünf Prozent des nationalen Energiebedarfs, während die negativen Effekte auf die Klimabilanz gravierend sind. Daher wird die Forderung, Holz stärker in langlebige Produkte wie Bau- und Möbelmaterial zu integrieren, immer lauter – ein Ansatz, der in der Diskussion oft als „Kaskadennutzung“ hervorgehoben wird. Diese Strategie trägt dazu bei, die Wirtschaftlichkeit der Forstwirtschaft zu stärken und gleichzeitig ihre Umweltauswirkungen zu minimieren.
Auf politischer Ebene wächst der Druck auf Entscheidungsträger, mutige Schritte zu unternehmen. Internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen betonen die Dringlichkeit des Handelns und bieten einen Rahmen, innerhalb dessen nationale Strategien entwickelt werden können. Eine Verschärfung der Regularien für Waldschutzgebiete, verbunden mit einer stärkeren Förderung von ökologischen Anbauformen und moderatem Wildtiermanagement, sind zentrale Themen, die es anzugehen gilt.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die deutschen Wälder vor einer Weggabelung stehen. Der Erfolg zukünftiger Maßnahmen hängt stark davon ab, ob es gelingt, integrative Strategien zu entwickeln, die wirtschaftliche Realitäten mit den Zielen des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit harmonisieren. Die Uhr tickt, und entschlossene Schritte sind nötiger denn je, um Wälder als lebenswichtige CO₂-Senken und Biodiversitäts-Hotspots zu bewahren.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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11 Antworten
Die Waldpolitik muss dringend reformiert werden! Wenn wir nicht handeln, sind unsere Wälder bald verloren. Wer von euch hat schon mal an einer Demo teilgenommen?
Ich war mal bei einer Demo dabei! Es war inspirierend zu sehen wie viele Menschen sich dafür interessieren.
Das klingt spannend! Ich wollte auch mal teilnehmen aber hatte nie Zeit dafür… Vielleicht sollte ich es doch mal versuchen!
Ich finde es toll, dass immer mehr Menschen sich für die Wälder einsetzen! Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass unsere Politiker uns ernst nehmen und handeln.
Genau! Ich mache mir auch Sorgen um die Zukunft unserer Wälder und hoffe auf Veränderungen.
Ich finde es traurig zu hören, dass nur jeder fünfte Baum gesund ist. Was können wir als Bürger tun, um das zu ändern? Vielleicht lokale Initiativen unterstützen?
Ja genau! Ich habe von einem Projekt gehört, wo Schulen Bäume pflanzen. Das wäre ein guter Anfang!
Die Idee, Holz in langlebigen Produkten zu nutzen ist super! Wir sollten alle mehr darauf achten, was wir kaufen und woher es kommt.
Ich finde es gut, dass die Umweltorganisationen auf die Probleme der Wälder aufmerksam machen. Es ist wichtig, dass wir mehr für den Schutz der Wälder tun. Wie können wir dabei helfen?
Ja, ich stimme zu! Aber ich frage mich, ob die Politik wirklich etwas ändern kann oder will? Es fühlt sich oft so an, als würde nichts passieren.
Das Problem mit dem CO₂ ist wirklich ernst. Ich denke, wir sollten mehr Bäume pflanzen und weniger Holz verbrennen. Was denkt ihr darüber?