Tag der Verkehrssicherheit: Kinderrechte stärken – Mehr Schutz und sichere Schulwege für Kinder im Straßenverkehr

Anlässlich des Tags der Verkehrssicherheit am 21. Juni fordert das Deutsche Kinderhilfswerk Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden zu einem verkehrspolitischen Umdenken auf, bei dem die Perspektive von Kindern konsequent in Planung und Umsetzung einfließt. Angesichts von fast 75 täglich verunglückten Kindern – darunter mehr als 25 mit dem Fahrrad und über 16 zu Fuß – verlangen die Experten Tempo-30-Zonen rund um Schulen und Kindergärten, sichere Radwege, breite Querungsstellen und integrierte Schulmobilitätskonzepte. Kinder sollen aktiv an der Erstellung und Nutzung von Schulwegplänen beteiligt werden, um eine fehlerverzeihende, kinderfreundliche Verkehrsinfrastruktur zu schaffen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Kinderrechte müssen bei Verkehrssicherheitsmaßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen Priorität haben.
– Täglich verletzen sich in Deutschland fast 75 Kinder im Straßenverkehr, wöchentlich ein Todesfall.
– Tempo-30-Zonen um Schulen, sichere Radwege und breite Straßenquerungen dringend ausbauen.

Mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr – Forderungen zum Tag der Verkehrssicherheit 2025

Am 21. Juni 2025, dem Tag der Verkehrssicherheit, lenkt das Deutsche Kinderhilfswerk den Blick auf einen besonders verletzlichen Teil der Verkehrsteilnehmer: Kinder. Die Organisation fordert Bund, Länder und Kommunen auf, die Belange von Kindern bei allen Maßnahmen zur Verkehrssicherheit deutlich mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Ein grundlegendes Umdenken in der Verkehrspolitik sei dringend nötig, um die Sicherheit von Kindern spürbar zu erhöhen – nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land.

Die Zahlen untermauern die Dringlichkeit: In Deutschland verunglücken täglich fast 75 Kinder im Straßenverkehr, davon mehr als 25 auf dem Fahrrad und über 16 zu Fuß. Fast jede Woche kommt ein Kind unter 15 Jahren dabei ums Leben. Trotz dieser Alarmzeichen bleiben sichere Schulwege und kindgerechte Verkehrsstrukturen oft nur theoretische Konzepte. Eine aktuellen Studie des Clean Cities Netzwerkes zeigt, dass deutsche Städte in puncto Verkehrswende und Anpassung an Kinderbedürfnisse hinterherhinken. Schulstraßen sind selten, Tempo-30-Zonen und geschützte Radwege eine Ausnahme.

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, bringt die Problematik auf den Punkt: „**Leider vergessen die Erwachsenen viel zu schnell, wie schwierig und gefährlich viele Situationen im Straßenverkehr für sie als Kind waren. Deshalb sollten sie immer wieder einen Perspektivwechsel vornehmen und sich in die Lage von Kindern hineinversetzen, um die besonderen Bedürfnisse von Kindern im Straßenverkehr zu verstehen. Gerade kleine Kinder sind im Straßenverkehr in besonderem Maße gefährdet. Hier muss es ein Umdenken und mehr Rücksichtnahme auf Kinder geben, damit nicht Angst und Unsicherheit die ständigen Wegbegleiter von Kindern im Straßenverkehr sind.**“

Dabei geht es nicht nur um bauliche Maßnahmen. Kinder selbst müssen stärker einbezogen werden, wenn es darum geht, Gefahrenzonen zu erkennen und effektivere Sicherheitskonzepte zu erarbeiten. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert, Kinder und Jugendliche aktiv bei der Entwicklung kommunaler Verkehrssicherheitsmaßnahmen, wie der Erstellung von Schulwegplänen, zu beteiligen. „**Wir brauchen eine Verkehrsinfrastruktur, die Fehler verzeiht und daher auf besonders schützenswerte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer wie Kinder ausgerichtet ist. Besonders die Situation zum Schulbeginn und bei Schulende bedarf dringend einer ordnungspolitischen Aufmerksamkeit. In keinem Betrieb würden wir eine solche Dauergefährdung in Kauf nehmen. Wichtig ist zudem, dass existierende Schulwegpläne nicht länger als Placebo in den Schubladen der Verwaltung verschwinden dürfen, sondern sie müssen stärker für die Verbesserung der Verkehrssicherheit genutzt und in ein umfassendes Schulmobilitätskonzept integriert werden,**“ betont Hofmann.

Konkret fordert das Deutsche Kinderhilfswerk unter anderem eine Einschränkung des Autoverkehrs rund um Schulen und Kindergärten. Dazu gehört die Begrenzung von Tempo und Durchfahrt, ein dichtes sowie komfortables Radwegenetz und sichere Straßenquerungen. Ebenso schlagen die Experten ein kommunales Rahmenkonzept vor, in dem Spielstraßen und flächendeckendes Tempo 30 verankert sind. Gleichzeitig müssten Ordnungsbehörden konsequenter gegen Raser und Falschparker vor Kitas und Schulen vorgehen.

Der Tag der Verkehrssicherheit wurde 2005 ins Leben gerufen und findet seither jährlich am dritten Samstag im Juni statt. Mit vielfältigen Aktionen macht er die Bevölkerung auf das wichtige Thema aufmerksam und setzt Impulse für eine sicherere Gestaltung des Straßenverkehrs – ein Anlass, den das Deutsche Kinderhilfswerk nutzt, um die besonderen Schutzbedürfnisse von Kindern klar in den Fokus zu rücken.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung von Deutsches Kinderhilfswerk e.V.

8 Antworten

  1. .die Statistiken sind alarmierend! Ich denke auch an unsere Zukunft: Wenn wir jetzt nichts ändern, wie wird es dann in ein paar Jahren aussehen? Lasst uns aktiv werden!

  2. ‚Verkehrsinfrastruktur muss Fehler verzeihen‘ – dieser Satz bleibt bei mir hängen! Was könnten wir konkret tun? Vielleicht ein gemeinsames Projekt in unserer Stadt starten?

  3. Mir gefällt die Idee, Kinder in die Planung einzubeziehen! Sie wissen am besten, wo die Gefahren liegen. Was denkt ihr darüber? Haben wir schon Beispiele dafür in Deutschland?

    1. Ja, Willibald! Es ist wichtig, ihre Perspektive zu hören. Ich hoffe, dass sich bald etwas tut und mehr sichere Wege geschaffen werden!

  4. Die Forderung nach sichereren Straßen für Kinder ist wirklich wichtig! Ich frage mich, wie andere Länder das Problem angegangen sind und ob wir von ihnen lernen können. Wer hat da Infos?

  5. Ich finde es schockierend, wie viele Kinder täglich im Straßenverkehr gefährdet sind. Es ist wirklich höchste Zeit, dass wir uns stärker für ihre Sicherheit einsetzen. Wie können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass ihre Stimmen gehört werden?

    1. Ich stimme dir zu, Franziska. Es muss mehr Diskussionen geben über die Verkehrssicherheit für Kinder. Was haltet ihr von der Idee, mehr Schulstraßen einzuführen? Das könnte helfen.

    2. Das mit den Tempo-30-Zonen um Schulen klingt gut! Aber wie sieht es mit den notwendigen finanziellen Mitteln aus? Gibt es da Pläne von der Regierung?

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