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Supermärkte verfehlen 70%-Mehrwegquote für Getränke, nur Bio top

Mehrwegquote für Getränke: Umfrage der Deutschen Umwelthilfe belegt Verfehlung in ...

Berlin (ots) – 30.08.2024

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt Alarm: Keine der großen deutschen Supermarktketten erfüllt die gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent bei Getränken. Eine aktuelle Umfrage der DUH zeigt, dass lediglich kleinere Biosupermärkte wie Bio Company, Alnatura und Denns den Anforderungen gerecht werden. Besonders negativ fielen dabei Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl auf, die ausschließlich auf Einwegverpackungen setzen. Als Reaktion fordert die DUH eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf umweltschädliche Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen, um den Druck auf die Händler zu erhöhen und die Mehrwegquote effektiv durchzusetzen.


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Bremen (VBR). Die Einhaltung der gesetzlichen Mehrwegquote stellt für viele Supermarktketten in Deutschland noch eine erhebliche Herausforderung dar. Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt auf, dass keiner der großen Supermärkte die vorgeschriebenen 70 Prozent erreicht. Lediglich kleinere Biosupermärkte wie Bio Company, Alnatura und Denns erfüllen die Anforderungen.

Besonders auffällig ist das schlechte Abschneiden der Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl, die ausschließlich Einwegverpackungen anbieten. Auch andere große Ketten wie Rewe, Kaufland, Edeka und Netto Marken-Discount liegen deutlich unter dem geforderten Wert und mussten sich mit einer gelben Karte zufriedengeben. Hier beträgt der Mehrweganteil immerhin über 50 Prozent, was zwar besser ist, aber immer noch unzureichend bleibt.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kritisiert dieses Verhalten scharf: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Händler wie Aldi und Lidl die gesetzliche Mehrwegquote dauerhaft ignorieren. Umweltministerin Lemke muss sich fragen lassen, ob sie den Takt vorgibt oder Konzerne, die auf Kosten von Umwelt und Klima mit Einweg möglichst viel Geld verdienen wollen.” Die DUH fordert daher eine zusätzliche Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen, um der Umweltverschmutzung entgegenzuwirken.

Diese Forderung wird durch den Leiter der Kreislaufwirtschaft bei der DUH, Thomas Fischer, unterstützt. Er betont, dass auch die ambitionierter erscheinenden Vollsortimenter wie Edeka und Rewe ihre Quoten weiter verbessern müssen. „Wir fordern die Regionalgesellschaften und Franchisenehmer auf, vor allem Mehrwegprodukte aus der nahen Umgebung anzubieten“, so Fischer.

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Ein besonders negatives Beispiel bieten Netto Nord und Penny, die sogar rote Karten erhielten, weil sie mit 40 beziehungsweise 20 Prozent weit hinter den Zielen zurückbleiben. Neben Aldi und Lidl verweigerte auch Norma jegliche Verbesserung ihrer Angebotsstrukturen und erhielt deshalb ebenfalls eine rote Karte.

Dieser gravierende Verstoß gegen das Verpackungsgesetz zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Für Verbraucherinnen und Verbraucher heißt das, beim Einkauf bewusster auf Mehrwegangebote zu achten und solche Märkte zu bevorzugen, die nachhaltige Lösungen anbieten. Der Schutz unserer Umwelt und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sollten nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben, sondern aktiv verfolgt und umgesetzt werden.

Die detaillierten Ergebnisse der DUH-Umfrage können unter https://l.duh.de/p240830 eingesehen werden. Für weitere Informationen stehen Barbara Metz und Elena Schägg vom Team der DUH zur Verfügung. Ihre Arbeit zeigt deutlich, wie wichtig es ist, kontinuierlich und kritisch die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen zu überwachen und Verbesserungen einzufordern.

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Die Herausforderungen und Perspektiven der Mehrwegquote: Ein tieferer Blick

Die aktuellen Befunde zum Mehrweganteil bei Getränken in deutschen Supermärkten unterstreichen eine drängende Problematik des Einzelhandels: Die Bereitschaft vieler Händler, gesetzliche Vorgaben zur Förderung von Mehrwegsystemen zu erfüllen, scheint stark divergierend. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat mit ihrer Umfrage nicht nur auf Defizite aufmerksam gemacht, sondern auch den Finger in eine klaffende Wunde gelegt, die weit über Deutschland hinaus von Bedeutung ist.

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Ein vergleichbares Beispiel aus Europa zeigt, dass die skandinavischen Länder wie Schweden und Norwegen deutlich fortschrittlicher im Umgang mit Mehrwegflaschen sind. Dort sind Systeme etabliert, die hohe Rückgabequoten erzielen und somit einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Schweden etwa hat mit einem landesweiten Pfandsystem eine Rücklaufquote von rund 85 Prozent für PET-Flaschen erreicht. Solche Erfolge sind das Resultat strenger Regularien und einer konsequenten Umsetzung durch alle Marktakteure.

In Deutschland hingegen scheint es an Anreizen und robusten Sanktionen zu fehlen, die Einzelhändler zur Einhaltung der Quotenvorgaben bewegen könnten. Obwohl die Bundesregierung immer wieder betont, Umwelt- und Klimaschutz sei eine zentrale Säule ihrer Politik, bleibt die tatsächliche Durchsetzung solcher Maßnahmen oft hinter den Erwartungen zurück. Die Forderung der DUH nach einer zusätzlichen Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen ist deshalb nicht ohne Grund. Studien zeigen, dass finanzielle Anreize oder Strafen effektive Mittel sein können, um Verhaltensänderungen herbeizuführen – sowohl bei Verbrauchern als auch bei Unternehmen.

Die Zukunft könnte jedoch rosiger aussehen, wenn man einige aktuelle Trends und Entwicklungen betrachtet. So steigt das Verbraucherbewusstsein für umweltfreundliche Produkte kontinuierlich an. Gerade jüngere Generationen legen größeren Wert auf Nachhaltigkeit. Dies könnte Einzelhändler dazu zwingen, ihr Sortiment entsprechend anzupassen, nicht zuletzt aus eigenem wirtschaftlichen Interesse.

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Auch auf legislativer Ebene gibt es Bewegung: Die EU-Kommission plant, ihre Verpackungsverordnung weiter zu verschärfen, was höheren Druck auf nationale Gesetzgeber ausüben könnte, schärfere Richtlinien umzusetzen und diese auch durchzusetzen. Mittelfristig dürften daher strengere Kontrollen und höhere Strafzahlungen für Verstöße gegen die Mehrwegquote unausweichlich werden.

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Pflicht der Akteure im Lebensmitteleinzelhandel nicht endet, sobald die Ware in den Regalen steht. Jeder Händler trägt Verantwortung, und es liegt an der Politik, klare Rahmenbedingungen zu schaffen und deren Einhaltung rigoros zu überwachen. Nur so lässt sich eine signifikante Verbesserung erreichen, die dem Klima und der Umwelt zugutekommt. Der bevorstehende Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit im Handel könnte also ein steiniger Weg sein, ist aber unerlässlich für eine zukunftsfähige Gesellschaft.


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7 Antworten

  1. Diese großen Supermärkte denken nur an ihren Gewinn. Die sollten mal an die Umwelt denken. Ist doch nicht schwer, Mehrwegflaschen anzubieten, oder?

  2. Versteh ich nicht, warum die nicht einfach Mehrweg machen. 70 Prozent ist doch nicht so viel. Dann müssten wir weniger Müll haben!

  3. Warum machen die Supermärkte nicht einfach mit? Kann doch nicht so schwer sein, Mehrwegflaschen anzubieten. Ist doch besser für die Umwelt.

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