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Studie: Ungerechte Verkehrsraumaufteilung benachteiligt Zweiradfahrer

Verkehrssicherheit: Mehrheit hält Verteilung des Verkehrsraums für ungerecht

Berlin (ots) – 04.06.2024 – Die TÜV Mobility Studie 2024 zeigt eine alarmierende Verkehrssituation in Deutschland: Radfahrer:innen und Fußgänger:innen gelten als besonders benachteiligt, während das Auto fest an der Spitze der bevorzugten Fortbewegungsmittel bleibt. 58 Prozent der Bundesbürger:innen empfinden die Aufteilung des Verkehrsraumes als ungerecht, wobei vor allem Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Infrastruktur geäußert werden. Präsident des TÜV-Verbands, Dr. Michael Fübi, fordert daher eine Neugestaltung der Verkehrsstruktur, um E-Mobilität zu fördern und den öffentlichen Personenverkehr auszubauen. Trotz wachsender Klimasorgen bleibt die Bereitschaft zum Kauf von Elektrofahrzeugen gering, geplagt von hohen Anschaffungskosten und Reichweitenangst. Es ist ein klarer Appell zur dringenden Umstrukturierung hin zu nachhaltiger Mobilität und sichereren Straßen für alle Verkehrsteilnehmer.


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Bremen (VBR). Berlin – Die aktuelle “TÜV Mobility Studie 2024” offenbart eine schmerzliche Realität für deutsche Verkehrsteilnehmer:innen: Radfahrer:innen und Fußgänger:innen fühlen sich benachteiligt und durch die Verkehrsinfrastruktur stark gefährdet. Diese Untersuchung, durchgeführt von Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands, lässt keinen Zweifel daran, dass der Mobilitätswandel drängender ist denn je.

Eine überwältigende Mehrheit von 58 Prozent der Deutschen empfindet die Verteilung des Verkehrsraums als ungerecht. Der Verkehrsraum ist jener Platz, der verschiedenen Mobilitätsformen – vom Auto über Fahrräder und E-Scooter bis hin zum Fußverkehr – zur Verfügung steht. Besonders drastisch sehen Radfahrende (51 Prozent) und Fußgänger:innen (41 Prozent) ihre Benachteiligung. Ganz zu schweigen von der erhöhten Gefahr, der sie ausgesetzt sind: 88 Prozent der Befragten bezeichnen Radfahrende und 87 Prozent E-Scooter-Fahrer:innen als besonders gefährdet.

Die Diskrepanzen in der Gestaltung des Verkehrsraums müsse dringend angegangen werden, fordert Dr. Michael Fübi, Präsident des TÜV-Verbands: „Die Neugestaltung des Verkehrsraumes ist die Kernaufgabe für eine nachhaltige und sichere Mobilität. Mobilität ist vor allem dann gerecht, wenn unterschiedliche Verkehrsteilnehmende gleichermaßen sicher und schnell ans Ziel kommen.“ Fübi unterstreicht die Notwendigkeit einer Infrastruktur, die den öffentlichen Personenverkehr sowie den Zweiradverkehr stärkt und zugleich die Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen gewährleistet.

Ein weiteres aufschlussreiches Ergebnis der Studie zeigt, dass die Bereitschaft zur Antriebswende insbesondere bei Elektromobilität gering bleibt. Über die Hälfte der Befragten (51 Prozent) hält es für unwahrscheinlich, dass ihr nächstes Fahrzeug ein Elektroauto sein wird. Hauptgründe sind die hohen Anschaffungskosten, geringe Reichweiten und eine unzureichende Ladeinfrastruktur.

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Für viele Deutsche bleibt das Auto weiterhin das bevorzugte Verkehrsmittel im Alltag. Statistiken zeigen, dass gut zwei Drittel der Menschen in Deutschland täglich mit dem Auto unterwegs sind. Weniger als die Hälfte geht zu Fuß, und nur etwa ein Drittel nutzt das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr regelmäßig. Der Pkw-Besitz ist dominierend: Vier von fünf Befragten besitzen ein eigenes Auto.

Die Resultate werfen ein Schlaglicht auf dringende Handlungsfelder. Während Städte wie Paris, Barcelona oder Kopenhagen bereits überzeugende Konzepte wie die 15-Minuten-Stadt umsetzen, hinkt Deutschland hinterher. Es braucht mutige Schritte und umfassende Maßnahmen, um die Mobilität nachhaltig zu gestalten – angefangen bei einem ambitionierten Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs bis hin zu einer gerechten Umverteilung des Verkehrsraums.

Stellt man den Wandel von Verbrennungsmotoren zu E-Autos ins Zentrum, so bleibt dennoch Skepsis. Zwar sind die Klimavorteile wissenschaftlich belegt und die Sicherheit vergleichbar hoch, jedoch halten Vorbehalte gegenüber Kosten und Technologieentwicklung an. Fast jede:r Fünfte zweifelt an der grundsätzlichen Sicherheit der Fahrzeuge, insbesondere hinsichtlich Batterieproblemen und Brandrisiken. Laut Fübi ist es notwendig, die Batteriegesundheit im Blick zu behalten und die Hochvoltbatterien unabhängig prüfen zu lassen.

Der TÜV-Verband betont zudem die Bedeutung einer flexiblen und zukunftsorientierten Regulierung der Fahrzeugtechnik. Assistenzsysteme müssen in regelmäßigen Prüfungen berücksichtigt und Software-Updates sicher gestaltet werden. Auch die Verkehrserziehung spielt eine zentrale Rolle. Angesichts steigender Durchfallquoten bei Führerscheinprüfungen und neuer Herausforderungen wie der Cannabis-Legalisierung, bedarf es eines stärkeren Engagements in Schulen und einer intensiveren Unterstützung der Eltern.

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Die vollständigen Studienergebnisse sind online abrufbar. Zudem lädt der TÜV-Verband am 5./6. Juni 2024 zur “TÜV MobiCon 2024” in Berlin ein, wo Journalist:innen und Fachbesucher:innen weitere Einblicke erhalten können.

Diese Ergebnisse machen deutlich: Eine Verkehrswende in Deutschland braucht mehr als neue Technologien. Sie erfordert eine umfassende Reorganisation des urbanen Raums und ein beherztes Vorgehen gegen tiefverwurzelte Mobilitätspraktiken und Sicherheitsbedenken.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Verkehrssicherheit: Mehrheit hält Verteilung des Verkehrsraums für ungerecht

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Meldung einfach erklärt

Hier ist die Erklärung des Beitrags in leichter Sprache, zusammen mit einigen häufig gestellten Fragen und deren Antworten:

Datum und Uhrzeit:

  • 04.06.2024 – 11:00

Verfasser:

  • TÜV-Verband e.V.

Thema der Studie:

  • Ungerechte Verteilung des Verkehrsraums
  • Vorbehalte gegen Elektrofahrzeuge
  • Wichtige Forderungen zur Verbesserung der Mobilität

Hauptaussagen:

  1. Ungerechte Verkehrsteilung:

    • 58 Prozent der Menschen in Deutschland finden, dass der Platz auf Straßen ungerecht verteilt ist.
    • 51 Prozent glauben, dass Radfahrer:innen benachteiligt sind.
    • 41 Prozent denken, dass Fußgänger:innen benachteiligt sind.
    • Nur 17 Prozent fühlen sich als Autofahrer:innen benachteiligt.
  2. Gefährliche Verkehrssituationen:

    • 88 Prozent halten Radfahrer:innen für besonders gefährdet.
    • 87 Prozent sehen E-Scooter-Fahrer:innen in Gefahr.
    • 77 Prozent sehen Fußgänger:innen als gefährdet an.
    • Nur 7 Prozent meinen, dass Autofahrer:innen sehr gefährdet sind.
  3. Wunsch nach Veränderung:

    • 69 Prozent fordern ein Umdenken wegen des Klimaschutzes.
    • 90 Prozent möchten besseren öffentlichen Nahverkehr.
    • 88 Prozent wollen bessere Infrastruktur für Fahrräder.
    • Viele befürworten verkehrsberuhigte Stadtviertel und Konzepte wie die "15-Minuten-Stadt".
  4. Weitere Maßnahmen:

    • 61 Prozent unterstützen ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen.
    • Weniger Unterstützung gibt es für Umweltzonen oder City-Maut (52 bis 56 Prozent Ablehnung).
  5. Nutzung von Verkehrsmitteln:

    • 68 Prozent fahren regelmäßig Auto.
    • 43 Prozent gehen zu Fuß.
    • 32 Prozent fahren Fahrrad.
    • 30 Prozent nutzen den öffentlichen Nahverkehr.
    • E-Scooter werden nur von 3 Prozent genutzt.
  6. Elektromobilität:

    • 51 Prozent wollen kein Elektroauto kaufen.
    • Hauptgründe: hohe Kosten, kurze Reichweite, wenige Ladeplätze.
    • Viele haben Sicherheitsbedenken wegen Batterien.
  7. Sicherheit und Regulierung:
    • Wichtig: Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, mehr Wege für Fahrräder, bessere Sicherheit für schwächere Verkehrsteilnehmer.
    • Bessere Prüfung von Assistenzsystemen in Autos erforderlich.
    • Schulen sollen mehr Verkehrserziehung bieten.
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Frequente Fragen:

  1. Was bedeutet "Verkehrsraum"?

    • Das ist der Platz auf den Straßen, der für verschiedene Fahrzeuge wie Autos, Fahrräder und Personen gedacht ist.
  2. Warum fühlen sich Radfahrer:innen so benachteiligt?

    • Weil sie finden, dass sie nicht genügend Platz und Sicherheit auf den Straßen haben.
  3. Warum wollen viele Menschen noch kein Elektroauto kaufen?

    • Wegen der hohen Anschaffungskosten, der begrenzten Reichweite und wenigen Lademöglichkeiten.
  4. Was kann man tun, um die Situation zu verbessern?
    • Den öffentlichen Nahverkehr ausbauen.
    • Bessere Wege und Plätze für Fahrräder schaffen.
    • Schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger besser schützen.

Für weitere Informationen können Sie die vollständige Studienergebnisse auf der Webseite des TÜV-Verbands ansehen.

Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
030 760095-320
maurice.shahd@tuev-verband.de
www.tuev-verband.de

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