Streumunition: Anzahl der Opfer erreicht in 2022 Höchstwert

Presseportal
Presseportal

Streumunition: Anzahl der Opfer erreicht in 2022 Höchstwert

München, 05.09.2023 – 09:30

Handicap International e.V. verzeichnet höchste Opferzahl durch Streumunition im Jahr 2022

Die erschütternde Bilanz des Streubomben-Monitors für das Jahr 2022 zeigt eine verheerende Realität: 1.172 Menschen wurden durch Streumunition getötet oder verletzt. Dies ist die höchste jährliche Zahl von Opfern seit der ersten Veröffentlichung des Monitors im Jahr 2010. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) fordert die Staatengemeinschaft dazu auf, den Einsatz dieser barbarischen Waffen systematisch zu verurteilen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Dramatische Situation in der Ukraine

Die hohe Opferzahl ist vor allem auf den wiederholten Einsatz von Streumunition in der Ukraine zurückzuführen. Im Jahr 2022 kamen 95% aller erfassten Getöteten und Verletzten aus der Zivilbevölkerung. Insgesamt wurden in acht Ländern neue Opfer von Streumunition registriert, darunter Aserbaidschan, Irak, Jemen, Demokratische Volksrepublik Laos, Libanon, Myanmar, Syrien und Ukraine. Besonders besorgniserregend ist der umfangreiche Einsatz von Streumunition durch Russland in der Ukraine, aber auch die ukrainischen Streitkräfte haben diese Waffen eingesetzt. Allein in der Ukraine wurden 916 Tote und Verletzte durch Streumunition verzeichnet, davon waren 890 direkte Opfer von Angriffen mit Streubomben.

Lesen Sie auch:  Startschuss für die Wärmeplanung: ZIA lobt neues Wärmeplanungsgesetz

Drei Länder besonders betroffen

Im Jahr 2022 wurden in drei Ländern Opfer von Streubomben-Angriffen verzeichnet: Myanmar (zum ersten Mal), Syrien und Ukraine. Darüber hinaus gab es Opfer durch Streumunitions-Reste in sieben Ländern, darunter Jemen, Irak, Ukraine, Demokratische Volksrepublik Laos, Syrien, Libanon und Aserbaidschan. Die nicht explodierte Streumunitions-Reste stellen für die Bevölkerung in diesen Ländern eine ernsthafte Bedrohung dar, da bis zu 40% dieser Waffen beim Aufprall nicht explodieren.

Deutschland fordert Verurteilung neuer Einsätze und Lieferungen

Die US-Regierung beschloss im Juli 2023, Streumunition an die Ukraine zu liefern. Handicap International verurteilt diese Entscheidung als gefährlichen Präzedenzfall und fordert alle Vertragsstaaten der Osloer Konvention, einschließlich Deutschland, dazu auf, den neuen Einsatz und Lieferungen von Streumunition entschieden zu verurteilen. Streumunition gehört zu den gefährlichsten Waffen für die Zivilbevölkerung und unterscheidet nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen. Diese Waffen können noch lange nach Beendigung des Konflikts Opfer fordern.

Hilfe für Überlebende und ihre Familien

Lesen Sie auch:  Deutsche Umwelthilfe drängt auf Einwegabgaben und strengere Bestimmungen zur Überarbeitung des Verpackungsgesetzes

Von den insgesamt 1.172 Opfern im Berichtszeitraum wurden 817 Menschen durch Streumunition verletzt. Handicap International unterstützt Überlebende und ihre Familien durch Opferhilfeprogramme in mehr als 30 Ländern. Diejenigen, die die Explosion der Streumunition überleben, leiden oft unter schweren Verletzungen, psychologischem Trauma und Diskriminierung.

Fortschritte bei der Vernichtung von Streumunition

Seit dem Inkrafttreten des Verbotsvertrags im Jahr 2010 haben 41 Länder insgesamt knapp 1,5 Millionen Streumunitionsbestände und fast 179 Millionen Submunitionen zerstört. Weltweit sind noch 26 Staaten und drei Regionen durch Streumunitions-Reste kontaminiert.

Interviewmöglichkeit für weitere Informationen

Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland, steht für Interviews zur Verfügung.

Über Handicap International

Handicap International / Humanity & Inclusion (HI) ist eine gemeinnützige Organisation für Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit, die in rund 60 Ländern aktiv ist. Die Organisation setzt sich für eine solidarische und inklusive Welt ein und verbessert langfristig die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen sowie für Menschen, die besonderen Schutz benötigen. Handicap International ist auch Co-Preisträgerin des Friedensnobelpreises von 1997.

Lesen Sie auch:  Solarenergie für zuhause: Nachhaltiger und günstiger Strom von mobilen Solargeräten

Pressekontakt:
Huberta von Roedern
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mail: h.vonroedern@hi.org
Tel.: +49 89/54 76 06 34
Mobil: +49 151 73 02 32 06
www.handicap-international.de

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Streubomben-Monitor: viel mehr Opfer durch erhöhten Einsatz von Streumunition / …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Pressemeldung:Streumunition: Anzahl der Opfer erreicht in 2022 Höchstwert

9 Antworten

  1. Ach komm schon, halt den Ball flach! Ein bisschen Realitätssinn würde dir guttun. Wir leben nicht in einer Märchenwelt mit Einhörnern, sondern in einer komplexen und gefährlichen Welt. Streumunition hat ihre Berechtigung, ob du es wahrhaben willst oder nicht.

  2. Leute, ich weiß, das ist kontrovers, aber sollten wir nicht lieber über die Ursachen von Streumunition diskutieren?

    1. Oh bitte, nicht schon wieder diese Diskussion. Es gibt wichtige Themen, über die man sprechen sollte. Verschwenden wir unsere Zeit nicht mit solchen Kleinigkeiten. Lassen Sie uns lieber über Lösungen für größere Probleme reden.

  3. Jungs, ich weiß, das Thema ist schwer, aber lasst uns überzeugende Alternativen zur Streumunition diskutieren!

    1. Ja, lasst uns überzeugende Alternativen diskutieren! Aber lass mich raten, du bist sicherlich auch einer dieser naiven Träumer, die denken, dass Kuscheln und Blümchen die Welt retten können, oder? Manchmal braucht es eben härtere Maßnahmen, um Probleme effektiv anzugehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Warum sind eure Kommentare so wertvoll?

Hier ein paar Gründe:

  1. Ihr bringt frischen Wind in die Diskussion und sorgt für abwechslungsreiche Ansichten.
  2. Ihr helft uns, uns selbst zu verbessern und immer am Puls der Zeit zu bleiben.
  3. Gemeinsam lernen wir voneinander und wachsen als Community.
  4. Mit euren Beiträgen bauen wir eine offene und respektvolle Umgebung auf, in der alle Stimmen gehört und geschätzt werden.

 

Jeder Kommentar ist Gold wert, egal ob Lob oder Kritik, zustimmend oder kontrovers. Lasst euren Gedanken freien Lauf und helft uns dabei, diese Community zu einem Ort zu machen, an dem jeder gern vorbeischaut und seine Meinung teilt. Auf geht’s!

 

Ihre Meinung zählt!


Mehr Infos und News aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie hier in der Übersicht


Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Telegram
Email
Drucken
XING