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Streubomben-Monitor 2024: Zivilopfer und langfristige Risiken

"Jedes zivile Opfer ist ein Skandal" / Streubomben-Monitor 2024: Langfristige ...

München (ots) - Der Einsatz von Streubomben nimmt in aktuellen Konflikten alarmierend zu, wie der kürzlich veröffentlichte Streubomben-Monitor 2024 berichtet. Länder wie die Ukraine, Myanmar und Syrien sind erneut Schauplatz dieses verheerenden Kriegsführungsinstruments, das nicht nur zahlreiche direkte Opfer fordert, sondern auch langfristige Verseuchungen hinterlässt. Handicap International e.V. warnt eindringlich vor den katastrophalen humanitären Folgen dieser Entwicklung und der wachsenden Schwächung des globalen Verbotsvertrags, insbesondere nachdem Litauen seinen Austritt aus der Oslo-Konvention angekündigt hat.

Bremen (VBR). Streubomben: Eine wachsende Bedrohung trotz internationaler Verbote

München – Im Schatten aktueller wird eine gefährliche Waffe wieder vermehrt eingesetzt: Streubomben. Diese Information geht aus dem Streubomben-Monitor 2024 hervor, der am 9. September veröffentlicht wurde. Der Bericht wirft ein schockierendes Licht auf das Ausmaß und die Folgen ihres Einsatzes in Krisengebieten wie der , Myanmar und Syrien.

(HI) schlägt Alarm: Die langfristigen Auswirkungen von Streubomben sind verheerend. Neben den unmittelbaren Opfern, die diese Waffen fordern, hinterlassen sie eine tödliche Hinterlassenschaft in Form von Blindgängern. Dies führt zu einer kontaminierten Landschaft, die nicht nur die beeinträchtigt, sondern auch unzählige indirekte Opfer fordert.

Ein alarmierender Fakt ist die zunehmende Schwächung des internationalen Streubomben-Verbotsvertrags. Litauen hat im Juli angekündigt, den Vertrag der Oslo-Konvention zu verlassen, was dem Bestreben nach einer völkerrechtlichen Ächtung dieser Waffen einen herben Rückschlag versetzt. Länder wie Russland setzen weiterhin massiv Streumunition ein, insbesondere im Ukraine-Krieg. Dazu liefern die Vereinigten Staaten seit einem Jahr Streumunition an die Ukraine.

Auch Deutschland steht in der Kritik. Laut Recherchen der ARD wurde US-Streumunition über deutsches Territorium in die Ukraine transportiert. Obwohl dies nicht zwangsläufig als Unterstützung solcher Handlungen gewertet werden muss, zeigt es doch eine passive Haltung gegenüber den eigenen Vertragspflichten.

Der Streubomben-Verbotsvertrag stellt klare Regeln zur Bekämpfung dieser humanitären Katastrophe auf. Er verbietet den Einsatz, die Herstellung sowie die Lagerung und Weitergabe von Streumunition. Vertragsstaaten sind dazu angehalten, sich aktiv für ein weltweites Verbot einzusetzen und betroffenen Ländern und Überlebenden zu helfen.

Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland, unterstreicht die bedeutende Rolle der Oslo-Konvention: „In den 14 Jahren ihres Bestehens hat die Oslo-Konvention unglaublich viel zum Schutz der Zivilbevölkerung beigetragen. Zwei Drittel der Länder der Welt halten sich bisher an die Werte der Konvention; die Zahl der Hersteller dieser Waffe ist um die Hälfte zurückgegangen, alle Lagerbestände der Vertragsstaaten wurden vernichtet, Überlebende werden unterstützt.“

Doch der neue Streubomben-Monitor 2024 zeigt auch, dass noch viel zu tun ist. Mindestens 219 Menschen wurden im Berichtszeitraum 2023 durch Streumunition entweder getötet oder verletzt. Aufgrund der schwierigen Datenlage in Konfliktgebieten wird jedoch vermutet, dass die Dunkelziffer erheblich höher ist.

Besonders betroffen ist Laos, eines der am stärksten mit Streumunition verseuchten Länder weltweit. Noch heute leiden die Menschen dort an den Folgen des langjährigen Konflikts aus den 60er Jahren. Millionen nicht explodierter Munition erschweren das alltägliche Leben und die landwirtschaftliche Nutzung gravierend.

Das 12. Treffen der Vertragsstaaten der Oslo-Konvention, das ab dem 10. September bei den Vereinten Nationen in Genf stattfindet, könnte ein Wendepunkt sein. Die Mitglieder der Konvention sind aufgefordert, angesichts der Austrittsentscheidung Litauens erneut die Bedeutung des Vertrages öffentlich zu bekräftigen und entschlossen gegen den Einsatz von Streumunition vorzugehen.

Es bleibt klar: Jedes zivile Opfer ist ein Skandal. Angesichts der anhaltenden Gefahr und der humanitären Folgen ist es unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft zusammensteht und gegen den Einsatz dieser verwerflichen Waffen kämpft. Die anstehenden Verhandlungen in Genf könnten der entscheidende Moment sein, die Werte und Prinzipien der Oslo-Konvention zu verteidigen und nachhaltig zu stärken.

Die vollständigen Ergebnisse des Streubomben-Monitors 2024 finden Sie auf der Webseite www.streubomben.de.


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Die globale Bedrohung durch Streubomben: Historische Parallelen und zukünftige Herausforderungen

Streubomben, bereits während der Vietnamkriegeinsatz verwendet, haben ihre verheerende Wirkung über die Jahrzehnte hinweg nicht verloren. Diese Waffen, deren Einsatz Handicap International (HI) in aktuellen Konflikten wie in der Ukraine, Myanmar und Syrien anprangert, haben eine lange Geschichte des menschlichen Leidens hinter sich, die auf beunruhigende Weise wieder hervorgekehrt wird.

In Laos etwa sind die Nachwirkungen der in den 1960er Jahren abgeworfenen Streumunition bis heute spürbar. Millionen von Blindgängern bedrohen weiterhin das tägliche Leben der Zivilbevölkerung und hindern die wirtschaftliche Entwicklung. Solche langanhaltenden Folgen zeigen, dass der Einsatz von Streumunition nicht nur kurzfristig zivile Opfer fordert, sondern ganze Generationen beeinflusst.

Eine ähnliche persistente Bedrohung ist für die Ukraine abzusehen, sollte die Nutzung dieser Waffen andauern. Die langfristigen humanitären und ökologischen Auswirkungen können noch Jahre nach dem Ende eines Konflikts erhebliche Barrieren für den Wiederaufbau und die Rückkehr zur Normalität darstellen.

Experten warnen, dass das erneute Auftreten von Streubomben und das Aushöhlen internationaler Vereinbarungen wie der Oslo-Konvention einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen könnte. Wenn starke Verfechter wie Litauen aus der Konvention austreten und andere Länder Straffreiheit genießen, könnte dies das gesamte Regelwerk destabilisieren und andere Staaten ermutigen, die Nutzung solcher Waffen erneut aufzunehmen.

Vergleichbare Szenarien zeigen sich auch bei anderen internationalen Abrüstungsabkommen. Ein Beispiel hierfür ist der Anti-Personenminen-Vertrag, dessen Prinzipien trotz großer Erfolge ebenfalls unter Druck stehen. Werden Abrüstungsinitiativen nicht konsequent verteidigt und weiterentwickelt, droht ein Rückfall in Zeiten, in denen humanitäres Völkerrecht weniger Beachtung fand.

Ein wichtiges Treffen der Vertragsstaaten wird im September in Genf abgehalten. Es wird von zentraler Bedeutung sein, dass alle Mitgliedsstaaten der Oslo-Konvention dort eine entschlossene Haltung einnehmen und die Werte und Ziele des Abkommens verteidigen. Nur durch gemeinsames Handeln kann verhindert werden, dass die Frucht des bisherigen Fortschritts zunichtegemacht wird.

Langfristige Prognosen deuten darauf hin, dass ohne intensivere internationale Anstrengungen gegen den Einsatz von Streubomben die globale Bedrohung und die Zahl zivilen Opfer steigen werden. Strategische Partnerschaften und kontinuierliches Engagement sind erforderlich, um nicht nur die bestehenden Bestände zu neutralisieren, sondern auch präventive Maßnahmen zu fördern, die diese Waffen endgültig ächten.

Es bleibt somit eine dringende Aufgabe der globalen Gemeinschaft, in den kommenden Jahren sicherzustellen, dass Verträge wie die Oslo-Konvention gestärkt und effektiv umgesetzt werden. Nur so können die Menschen vor Ort geschützt und das humanitäre Völkerrecht nachhaltig gewahrt werden.

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9 Antworten

  1. wieso benutzen die länder noch streubomben? hat man aus der vergangenheit nichts gelernt? blindgänger sind immer problem.

  2. Deutscland muss was tun. wenn us-bomben über unser land gehen is das nicht gut. wir solten stärker gegen solche waffen kämpfen.

  3. streubomben sind echt schelcht. hab mal gelessen das die nach explsion nich immer explodieren. das ist gefahrlich!

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