Bremen (VBR).
Ver.di organisiert Streik bei der Deutschen Welle
Ein neuer Streikruf hallt durch Deutschland. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die rund 1.800 Festangestellten und etwa 2.000 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) in Bonn und Berlin zu einem ganztägigen Streik am Dienstag, dem 14. Januar 2025, aufgerufen. Dies geschieht bevor die neunte Verhandlungsrunde überhaupt begonnen hat. Trotz acht vorangegangener Sitzungen blieben die Gespräche bisher ohne ein akzeptables Angebot seitens der Deutschen Welle.
Eine Gehalts- und Honorarerhöhung um 10,5 Prozent steht auf der Forderungsliste von ver.di. Diese Anpassung soll die Kaufkraftverluste ausgleichen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Jahren hinnehmen mussten. „Besonders wichtig ist den festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine ausgleichende Verteilung. Deshalb fordert ver.di Festbetragserhöhungen, die stark entlastend für diejenigen sind, die keine Spitzengehälter beziehen", erläuterte Christoph Schmitz-Dethlefsen, ver.di-Bundesvorstandsmitglied. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Aktuelle Tarifabschlüsse in den ARD-Anstalten haben gezeigt, dass soziale Komponenten in den Verträgen einen hohen Stellenwert haben. Doch die Deutsche Welle agiert zurückhaltend gegenüber einer ähnlich gerechten Lösung. Schmitz-Dethlefsen kritisierte weiter, dass das Angebot der DW unter dem Niveau der ARD-Abschlüsse liegt, was für die Gewerkschaft nicht akzeptabel sei.
Die Bedeutung dieses Streiks reicht über die sofortige finanzielle Entlastung hinaus. Für viele mittlere und niedrigere Einkommensgruppen bei der DW sind die steigenden Lebenshaltungskosten besonders spürbar. Mehr als nur eine Lohnerhöhung fordern die Beteiligten auch besseren Schutz und Sicherheit, insbesondere für freie Mitarbeiter, gegen willkürliche Beendigungen der Arbeitsverhältnisse.
Der nächste wichtige Schritt in diesen Verhandlungen findet am Donnerstag, dem 16. Januar 2025, in Bonn statt. Die Augen richten sich nun gespannt auf diese Sitzung, in der endlich Lösungen gefunden werden könnten, die für eine gerechtere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Welle auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingeht.
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Medien-Info: ver.di ruft Beschäftigte der Deutschen Welle zum Streik auf
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Einordnung und Hintergründe zum Streikaufruf bei der Deutschen Welle
Die Spannungen zwischen Gewerkschaften und Medienanstalten sind kein neues Phänomen in Deutschland. Der Streikaufruf von ver.di bei der Deutschen Welle (DW) reiht sich ein in eine Serie von Arbeitskampfmaßnahmen, die auf breiter Front im öffentlichen Sektor stattfinden. Besonders bemerkenswert ist die Forderung, die Gehalts- und Honoraranpassung von 10,5 Prozent, was sowohl die regulären als auch freien Mitarbeiter erheblich betreffen würde. In einem wirtschaftlichen Umfeld, das von Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten geprägt ist, spiegeln solche Forderungen den dringenden Bedarf wider, die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu sichern.
Im Vergleich mit jüngsten Tarifabschlüssen bei anderen öffentlich-rechtlichen Medienhäusern wie den ARD-Anstalten, bei denen starke soziale Komponenten berücksichtigt wurden, steht die DW unter erheblichem Druck. Diese Abschlüsse haben oft Festbetragserhöhungen beinhaltet, um gerade niedrigere und mittlere Einkommensgruppen zu entlasten, was ver.di nun auch für die Deutsche Welle fordert. Die Verhandlungen vom Donnerstag, dem 16. Januar 2025, könnten richtungsweisend sein, insbesondere hinsichtlich einer möglichen Annäherung der Gehaltsstrukturen an diejenigen der ARD.
Ein zusätzlicher, nicht minder wichtiger Aspekt der Verhandlungen betrifft den Schutz und die Sicherheit freier Mitarbeiter vor willkürlichen Beendigungen ihrer Beschäftigung. Dieses Thema gewinnt zunehmend an Bedeutung, da der Anteil flexibler Beschäftigungsverhältnisse am Arbeitsmarkt wächst. Viele Medienschaffende befinden sich in prekären Umständen, wobei Arbeitsplatzsicherheit eine Kernforderung zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen darstellt.
Zukünftige Entwicklungen bleiben unsicher; dennoch könnte ein erfolgreiches Ergebnis der Verhandlungen sowohl positive Auswirkungen auf die Belegschaft der Deutschen Welle als auch ein Präzedenzfall für ähnliche Auseinandersetzungen im gesamten Mediensektor sein. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Deutsche Welle bereit ist, auf die gestellten Forderungen einzugehen und damit einen wesentlich stabilisierenden Beitrag zum Arbeitsklima in der Medienbranche zu leisten.
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9 Antworten
‚Mitarbeiter bei DW verdienen gerechte Behandlung! Wie können wir sie unterstützen?‘ Eine faire Gehaltserhöhung könnte helfen Kaufkraft zu sichern.
@HauptHagen Ja, genau! Unterstützung durch Öffentlichkeit könnte den Druck erhöhen.
@HauptHagen Vielleicht Petitionen starten? Öffentliches Bewusstsein ist wichtig um Veränderung anzustossen.
‚Die DW sollte von ARD lernen und bessere Angebote machen an ihre Mitarbeiter!‘ Was passiert wenn die Verhandlungen scheitern?
Es ist gut dass ver.di für gerechte Löhne kämpft! Frage mich ob ähnliche Forderungen in anderen Branchen auch gemacht werden?
10,5% Erhöhung scheint hoch, aber mit Inflation klingt es sinnvoll. Warum nicht mehr medien berichtet über die wichtig streiks? Diese Themen sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen.
@AnnemarieJanssen Stimmt, medien oft konzentrieren auf andere Themen. Aber diese streiks beeinflussen viele Menschen Leben direkt.
@AnnemarieJanssen Vielleicht haben medien andere Prioritäten? Es wäre toll wenn sie mehr auf soziale Gerechtigkeit konzentrieren würden.
Streik kann wichtig sein, um Gerechigkeit zu erreichen. Die DW mus fair sein zu ihre Arbeitnehmers. Wird die Verhandlungen am Donnerstag Erfolgreich sein? Wir hoffen auf gutes Ergebniss für alle Beteiligte.