Stoppt Pestizideinsatz: Mosel-Apollofalter in Gefahr!

In einem besorgniserregenden Schritt haben die Behörden in Rheinland-Pfalz die Hubschrauberspritzung von Pestiziden in den Lebensräumen des akut vom Aussterben bedrohten Mosel-Apollofalters genehmigt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat umgehend Widerspruch eingelegt und einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Koblenz eingereicht, um die umstrittenen Maßnahmen zu stoppen. Diese Verfahren könnten schwerwiegende Folgen für den ohnehin stark gefährdeten Schmetterling haben, der nur noch an wenigen Orten im Unteren Moseltal vorkommt. Die DUH fordert ein Umdenken und rechtliche Klarheit, um den Schutz dieser einzigartigen Art sicherzustellen.

Bremen (VBR).

Berlin – Ein alarmierendes Vorgehen findet derzeit im Unteren Moseltal statt: Seit gestern werden Pestizide aus Hubschraubern auf die Lebensräume des vom Aussterben bedrohten Mosel-Apollofalters gesprüht. Diese Maßnahme wurde von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz genehmigt, was die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dazu veranlasste, Widerspruch einzulegen und einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Koblenz zu stellen. Das Ziel? Ein sofortiger Stopp dieser nach Auffassung der DUH rechtswidrigen Pestizidausbringungen.

Der Mosel-Apollofalter, einer der seltensten Tagfalter Europas, kämpft ums Überleben. Sein Lebensraum ist auf weniger als ein Dutzend Standorte im Unteren Moseltal geschrumpft. „Ausgerechnet kurz vor Beginn seiner Flugzeit zwischen Mitte Mai und Ende Juni hätte das Spritzen giftiger Pestizide per Hubschrauber dramatische Folgen für den bedrohten Falter“, erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Diese Form der Pestizidausbringung sei nicht nur ökologisch unverständlich, sondern widerspreche auch dem Naturschutzrecht.

Das Verwaltungsgericht wird heute voraussichtlich entscheiden, ob eine vorläufige Einstellung der Spritzaktionen möglich ist. Die DUH und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen klagen gegen die bereits im Jahr 2024 stattfindenden Luftspritzen und warnen, dass die aktuellen Genehmigungen gegen grundlegende Umwelt- und Gesundheitsstandards verstoßen.

Der Einsatz von Pestiziden aus der Luft, sei es durch Hubschrauber oder Drohnen, ist seit 2011 in Deutschland strengen Regeln unterworfen und nur in Ausnahmefällen erlaubt. Trotz der klaren Risiken für Umwelt und Gesundheit erteilt Rheinland-Pfalz regelmäßig Sondergenehmigungen für den Weinbau entlang der steilen Moselhänge. Dabei kommen häufig Fungizide zum Einsatz, deren toxische Bestandteile, darunter per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), als „Ewigkeits-Chemikalien“ bekannt sind. Diese Stoffe haben das Potenzial, die Artenvielfalt erheblich zu gefährden.

„Die erneute Genehmigung der Hubschrauber-Gifteinsätze steht zudem in klarem Widerspruch zu den Erkenntnissen und Abstandsauflagen des Umweltbundesamtes“, so Resch weiter. Während der Schutz des Mosel-Apollofalters nach höchsten europäischen Standards gefordert ist, haben die Behörden bislang keine effektiven Maßnahmen unternommen, um seinen Lebensraum zu sichern.

Angesichts der dramatischen Entwicklung wird sichtbar, wie dringend der Dialog zwischen Umweltschutzorganisationen, Behörden und der Landwirtschaft ist. Ein Beleg für die sich zuspitzende Situation in der biologischen Vielfalt und die Notwendigkeit, Prioritäten neu zu ordnen. Der Erhalt von Arten wie dem Mosel-Apollofalter ist nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung, die alle Bereiche betrifft.


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Pressezitat: Drohendes Aussterben des Mosel-Apollofalters: Deutsche Umwelthilfe reicht …

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Dringender Handlungsbedarf für den Erhalt des Mosel-Apollofalters

Die aktuellen Hubschrauberspritzungen von Pestiziden im Lebensraum des Mosel-Apollofalters verdeutlichen die kritische Situation, in der sich diese bedrohte Art befindet. Mit seinem Status als eine der seltensten Tagfalterarten Europas ist der Mosel-Apollofalter nicht nur ein wichtiger Indikator für die Biodiversität in der Region, sondern auch ein Symbol für die Herausforderungen, denen sich der Naturschutz gegenübersieht. Der Rückgang seiner Population ist auf vielfältige Faktoren zurückzuführen, wobei die intensive Landwirtschaft und die Verwendung von giftigen Pestiziden besonders ins Gewicht fallen.

In den letzten Jahren gab es immer wieder öffentliche Auseinandersetzungen über die Zulässigkeit von Pestizideinsätzen aus der Luft, die aufgrund potenzieller Gefahren für Umwelt und Gesundheit seit 2011 eingeschränkt sind. Trotz dieser Regelungen zeigt das Land Rheinland-Pfalz eine bedenkliche Tendenz, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen, die nicht nur den Schutz des Mosel-Apollofalters gefährden, sondern auch dem breiteren Bestreben, die Artenvielfalt zu bewahren, entgegenstehen. Insbesondere die Verwendung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), die als „Ewigkeits-Chemikalien“ gelten und sich nur sehr langsam abbauen, lässt auf eine verfehlte Umweltpolitik schließen.

Die heutige Entscheidung des Verwaltungsgerichts Koblenz wird weitreichende Konsequenzen haben, nicht nur für den Mosel-Apollofalter, sondern auch für das Verständnis der Öffentlichkeit über die Wichtigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit Chemikalien in der Landwirtschaft. Die wiederholten Genehmigungen und die fehlende Umsetzung von Empfehlungen des Umweltbundesamtes verdeutlichen, dass es an der Zeit ist, die Unterstützung für gefährdete Arten und deren Lebensräume in den Vordergrund zu stellen. Der entschlossene Einsatz der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und anderer Naturschutzorganisationen zeigt, dass es in der Gesellschaft ein wachsendes Bewusstsein für ökologische Fragen gibt.

Zukünftige Entwicklungen werden stark davon abhängen, wie Politik und öffentliche Institutionen auf den anhaltenden Druck reagieren. In einer Zeit, in der der Erhalt der Artenvielfalt zunehmend unter Druck gerät, ist es unverzichtbar, klare und wirksame Schutzmaßnahmen zu implementieren, um eine nachhaltige Koexistenz zwischen Landwirtschaft und Natur zu ermöglichen. Der Fall des Mosel-Apollofalters könnte als Wendepunkt dienen, der die Notwendigkeit verstärkt, die Gesetzgebung zum Schutz bedrohter Arten zu überdenken und zu reformieren. Solch eine Reform darf sich nicht nur auf kurzfristige Lösungen beschränken, sondern muss langfristige, nachhaltige Strategien fördern, um der schleichenden Bedrohung für viele Arten entgegenzuwirken.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Mosel-Apollofalter
  2. Pestizid
  3. Naturschutzrecht
  4. Umweltbundesamt
  5. [Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen](https://de.wikipedia.org/wiki/Per– und_polyfluorierte_Alkylsubstanzen)

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Pressezitat: Drohendes Aussterben des Mosel-Apollofalters: Deutsche Umwelthilfe reicht ...

8 Antworten

  1. ‚Ewigkeits-Chemikalien‘ – das klingt wirklich alarmierend! Es ist frustrierend zu sehen, dass Behörden oft über solche Dinge hinwegsehen. Was denkt ihr über alternative Methoden zur Schädlingsbekämpfung?

    1. ‚Alternativen gibt es sicher! Ich habe von biologischen Pestiziden gehört, die weniger schädlich sind. Vielleicht sollten wir mehr darüber erfahren!

  2. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum man die Umwelt so sehr gefährden würde für den Weinbau! Was haben wir gewonnen, wenn der Mosel-Apollofalter ausstirbt? Wir müssen darüber reden!

  3. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts heute könnte sehr wichtig sein. Ich hoffe, dass die DUH Erfolg hat und endlich etwas gegen diese schädlichen Pestizide unternommen wird. Wie können wir helfen?

  4. Ich finde es wirklich erschreckend, dass solche Hubschrauberaktionen genehmigt werden. Der Mosel-Apollofalter ist so selten! Gibt es denn keinen besseren Weg, um die Landwirtschaft zu unterstützen? Es muss ein Umdenken stattfinden!

    1. Ja, das stimmt! Ich frage mich, ob die Landwirte auch verstehen, was sie riskieren. Ein gesunder Lebensraum ist doch auch für sie wichtig.

    2. Das Problem mit PFAS ist wirklich ernst. Wir sollten mehr darüber sprechen, damit alle verstehen, wie gefährlich diese Chemikalien sind.

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