Stoppt den Flächenfraß: DUH und BbB fordern Handeln

Baugipfel von Ministerin Geywitz: Deutsche Umwelthilfe und Bundesbündnis Bodenschutz ...
Am 5. Dezember treffen sich hochrangige Vertreter des Bündnisses Bezahlbarer Wohnraum unter der Leitung von Bundesbauministerin Klara Geywitz, während die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und das Bundesbündnis Bodenschutz auf den drohenden Verlust wertvoller Agrarflächen und urbanen Grüns aufmerksam machen. Jährlich verschwindet in Deutschland eine Fläche in der Größe Hannovers für neue Siedlungs- und Verkehrsprojekte – ein Prozess, der die Lebensgrundlage Boden zerstört und die Klimakrise verschärft. Die DUH fordert daher verbindliche Flächensparziele und Maßnahmen zur Begrünung und Entsiegelung der Städte. Barbara Metz und Ingrid Hagenbruch warnen vor den ökologischen Folgen und appellieren an die Politik, nachhaltigere Wege einzuschlagen.

Bremen (VBR). Im Vorfeld des bevorstehenden Treffens zum bezahlbaren Wohnraum und dem Weltbodentag am 5. Dezember erheben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und das Bundesbündnis Bodenschutz (BbB) ihre Stimme gegen die fortschreitende Versiegelung von Flächen in Deutschland. Kritisch beäugt wird insbesondere der sogenannte „Bau-Turbo“, den Bauministerin Klara Geywitz propagiert, um Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen.

Deutschland verliert jährlich eine Fläche, die der Größe Hannovers entspricht, an und Siedlungsbau. Dies alarmiert nicht nur Umweltaktivisten, sondern auch Städteplaner und Bürger gleichermaßen. Die DUH fordert daher einen Nachhaltigkeitsschub im Bauwesen, indem bestehende Flächenpotenziale durch Modernisierung und Umbau genutzt werden sollen. Bis 2035 solle ein konsequenter Flächenkreislauf etabliert werden, um weitere Neuversiegelungen zu vermeiden.

Barbara Metz, Geschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, warnt: „Ministerin Geywitz kann nicht auf der einen Seite eine nachhaltige Stadtentwicklung proklamieren und gleichzeitig dem Flächenfraß Tür und Tor öffnen.“ Der Boden sei eine essentielle Ressource, deren Erhalt unsere Lebensgrundlage sichere und uns vor urbanen Hitzeextremen schütze. (Zitat-Quelle: )

Ingrid Hagenbruch vom BbB ergänzt: „Während immer mehr Böden dank des ‚Bauturbos‘ verloren zu gehen drohen, stehen in Deutschland 1,7 Millionen Wohnungen leer und fast 100.000 Hektar Brachflächen warten auf Nutzung.“ Sie unterstreicht, dass jeder neu bebaute Hektar eine Gefahr für die Kohlenstoffspeicherung darstellt und so die Klimakrise weiter befeuern könne. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

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Die Diskussion um den „Bau-Turbo“ wirft grundlegende Fragen zur langfristigen Stadtentwicklung auf. Die Forderungen der Umweltverbände legen offen, wie wichtig es ist, nachhaltige Alternativen zu erwägen und vorhandene Potentiale klug zu nutzen. Nur dann lässt sich der Balanceakt zwischen dringend benötigtem Wohnraum und Bodenschutz meistern.


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Verstärkte Fokussierung auf nachhaltige Flächennutzung als Weg in die Zukunft

Die aktuelle Diskussion um die Versiegelung von Böden und den damit verbundenen Verlust an Landwirtschaftsflächen und städtischen Grünzonen wirft ein Schlaglicht auf eine entscheidende Herausforderung unserer Zeit: die Balance zwischen notwendigem urbanem Wachstum und dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen. Die Forderung der Deutschen Umwelthilfe und des Bundesbündnisses Bodenschutz nach einer verbindlichen Reduktion der Bodenversiegelung ist nicht nur aus ökologischer Sicht bedeutend, sondern auch in Bezug auf soziale und wirtschaftliche Aspekte.

In den vergangenen Jahrzehnten haben häufig expansive Bebauungsstrategien dominiert, mit dem Ziel, den wachsenden Wohnraumbedarf schnell zu decken. Dieses Modell stößt jedoch angesichts der Klimakrise und zunehmender Umweltprobleme an seine Grenzen. Vergleichbare internationale Beispiele zeigen alternative Vorgehensweisen: In den Niederlanden etwa, einem Land, das mit ähnlichem Druck auf begrenzte Landressourcen konfrontiert ist, wird verstärkt auf innovative Stadtentwicklungskonzepte gesetzt, die den Erhalt von Grünflächen betonen und flächensparende Bauweisen priorisieren.

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Zukunftsorientierte Städteplanung könnte in Deutschland vielmehr die effizientere Nutzung von bereits existierenden Gebäuden in den Vordergrund stellen. Die Möglichkeit zur Modernisierung und Umnutzung bestehender Strukturen bietet erhebliches Potenzial zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum ohne neuen Landverbrauch. Diese Herangehensweise hat den Vorteil, dass sie sowohl ressourcenschonend ist als auch das historische und architektonische Erbe der Städte bewahren kann.

Darüber hinaus ist der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie smart grids und kühler Dachflächen für bestehende Gebäude inzwischen mehr als nur Theorie. Solche Technologien können maßgeblich zur Verminderung der städtischen Hitzeinseln beitragen und gleichzeitig den Energiebedarf reduzieren. Entsprechende Investitionen könnten durch gezielte Förderprogramme seitens der stimuliert werden.

Angesichts dieser Entwicklungen scheint ein Wandel unausweichlich. Entscheidungsträger auf allen Ebenen stehen vor der Aufgabe, integrierte Konzepte zu entwickeln, die den Flächenverbrauch nachhaltig minimieren und dennoch bezahlbaren Wohnraum sichern. Diese Herausforderung erfordert einen Dialog zwischen Städten, Gemeinden und Zivilgesellschaft – ein Dialog, der langfristige Lösungen fördert, welche Wirtschaftswachstum mit Umweltbewusstsein vereinen.


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9 Antworten

  1. Warum wird der Fokus nicht mehr auf Brachen gelegt? Leerstehende Flächen sind doch ideal für neue Projekte statt immer wieder neue Landstücke zu verbauen!

  2. Wieso redet keiner über die technischen Möglichkeiten wie smart grids? Es is‘ doch sinnvoller in solche Zukunftstechnologien zu investieren!

  3. ‚Die Niederlande als Vorbild!‘ Hätte nie gedacht, dass wir da was lernen könnten! Warum gibt’s hier keine Initiative für flächensparendes Bauen?

    1. @Wgeyer, ja interessant! Vielleicht fehlt es an Bewusstsein oder politischem Willen? Hat jemand von euch niederländische Beispiele studiert?

  4. Super Beitrag über den Bodenschutz. Aber wie genau sieht der Plan zur Modernisierung aus? Sind da Förderungen vorgesehen? Und welche Rolle spielt die DUH in diesem Prozess?

    1. @Annelore, gute Frage! Meines Wissens nach gibt es Pilotprojekte für Modernisierung. Vielleicht kann die DUH hier Vorbild sein und Projekte initiieren?

    2. @Zreichel und Annelore, ich stimme zu! Förderungen könnten den Unterschied machen. Wäre toll zu sehen, wie die DUH das Thema angeht.

  5. Ich frage mich, warum der Bau-Turbo als nachhaltige Lösung angesehen wird, wenn wir bereits so viele leerstehende Wohnungen haben. Vielleicht sollte Frau Geywitz auf innovative Stadtentwicklung setzen?

    1. Genau Tobias, ist der ‚Bauturbo‘ mehr Fluch als Segen? Die Leerstände nutzen wäre doch klüger! Hat jemand Erfahrungen mit solchen Projekten?

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