Bremen (VBR). Der Geschäftsklimaindex des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) hat nach einer stabilen Phase in den letzten drei Quartalen einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Der Index fiel um 4,5 Punkte auf 91,6 und befindet sich damit auf dem Niveau des dritten Quartals 2020. Das Ergebnis zeigt, dass die Stimmung in der Beratungsbranche trotz eines leichten wirtschaftlichen Aufschwungs eher gedämpft ist. BDU-Präsident Ralf Strehlau bemerkt dazu: „Trotz leichtem Aufschwung in der Wirtschaft sinkt aktuell die Stimmung im Consultingmarkt. Im Hinblick auf das nächste halbe Jahr ist die Branche nur vorsichtig optimistisch.“
Die aktuelle Geschäftslage wird von 74 Prozent der 309 befragten Beratungsunternehmen als über oder im Plan bewertet, was im Vergleich zu den 86 Prozent aus dem ersten Quartal dieses Jahres einen deutlichen Rückgang bedeutet. Besonders betroffen sind Beratungen mit einem Umsatz zwischen 10 und 50 Millionen Euro, wo der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage als unter Budget einstufen, von 16 auf 32 Prozent gestiegen ist.
Ein weiteres auffälliges Ergebnis betrifft die verschiedenen Beratungsbereiche. Während der Index in der Sanierungsberatung zugenommen hat und mittlerweile 21,4 Punkte über dem Durchschnitt liegt, hat vor allem die IT-Beratung erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Hier sank der Index beträchtlich um 9,8 Punkte auf 89,1. Positiv hervorgehoben wurde jedoch die Nachfrage in den Bereichen Versicherungswesen und Public Sector.
Trotz dieser Herausforderungen bleiben die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate gemäßigt positiv. 80 Prozent der befragten Unternehmen erwarten stabile oder günstigere Bedingungen. Eine gewisse Skepsis ist dennoch bei größeren Beratungsunternehmen mit mehr als 10 Millionen Euro Umsatz erkennbar.
Ein besonders interessantes Thema ist der Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Branche. Derzeit setzen vor allem große Beratungsunternehmen auf KI, um Routineaufgaben zu automatisieren (77 Prozent) und Daten aufzubereiten (73 Prozent). Die Mehrheit der Befragten plant, den Einsatz von KI weiter auszubauen. Dabei sehen sie großes Potenzial für bessere und schnellere strategische Entscheidungen, was den Wert von Beratungsdiensten erhöhen könnte. Ein Drittel der Unternehmen berichtet sogar von Kosteneinsparungen durch den Einsatz von KI – durchschnittlich um sechs Prozent.
Die Auswirkungen von KI auf die Mitarbeitendenstruktur sind vielfältig. Während 76 Prozent zustimmen, dass Backoffice-Tätigkeiten durch KI ersetzt werden können, glauben nur 24 Prozent, dass dadurch weniger Hochschulabsolventen benötigt würden.
Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V., der derzeit rund 600 Unternehmen und 19.000 Beraterinnen und Berater umfasst, gehört weltweit zu den führenden Verbänden der Consultingwirtschaft. Der vom BDU quartalsweise veröffentlichte Geschäftsklimaindex basiert auf der Methodik des ifo-Instituts und bildet die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie die Erwartungen der Branche ab.
Dieser Bericht verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen und Chancen in der Unternehmensberatungsbranche und bietet einen tiefen Einblick in deren Dynamiken und Entwicklungen. Die Bedeutung der Einführung und Integration neuer Technologien wie KI kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da sie sowohl Effizienzsteigerungen als auch neue strategische Vorteile bringen kann.
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Verhaltene Erwartungen in der Consultingbranche
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Zitierte Personen und Organisationen
- BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
- Ralf Strehlau (BDU-Präsident)
- ifo-Institut
- Versicherungswesen (Kundenbranche)
- Public Sector (Kundenbranche)
Kontaktinformation:
- Annette Sausen (BDU e.V.)
- Joseph-Schumpeter-Allee 29, 53227 Bonn
- Telefon: +49 (0) 228 9161-14
- E-Mail: annette.sausen@bdu.de
Originator:
- BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
- Übermittelt durch news aktuell
Meldung einfach erklärt
Datum des Beitrags: 04. Juli 2024 um 14:18 Uhr
Name der Organisation: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
Beitrag zusammengefasst:
-
Thema: Geschäftsklimaindex (GKI)
- Herausgeber: BDU
- Neueste Ergebnisse zeigen eine Verschlechterung der Stimmung in der Beratungsbranche.
-
Aktuelle Marktlage:
- Der Geschäftsklimaindex sank um 4,5 Punkte auf 91,6.
- Vergleich: Im ersten Quartal 2024 lag der Wert bei 96,1.
- Die aktuelle Stimmung ist so niedrig wie im dritten Quartal 2020.
- Trotz eines leichten wirtschaftlichen Aufschwungs fühlen sich Berater unsicher.
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Geschäftslage in Zahlen:
- 74% der befragten 309 Beratungsfirmen liegen im Budget oder sind im Plan.
- Im ersten Quartal 2024 waren es noch 86%.
- Besonders schwierig für mittlere Beratungsfirmen (10-50 Mio. Euro Umsatz):
- 32% bewerten ihre momentane Lage als unter Budget (im ersten Quartal waren es nur 16%).
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Branchenspezifische Unterschiede:
- Sanierungsberatung hat als einzige positive Ergebnisse gezeigt.
- IT-Beratung zeigt den stärksten Rückgang im Index (jetzt 89,1, früher 98,9).
- Positive Nachfrage aus Versicherungswesen und öffentlichem Sektor beobachtbar.
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Zukunftsaussichten:
- Alle Firmen (unabhängig von ihrer Größe) sind leicht optimistisch für die nächsten sechs Monate.
- Größere Beratungsfirmen mit mehr als 10 Mio. Euro Umsatz sind skeptischer.
-
Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI):
- Hauptanwendung von KI in großen Beratungsfirmen zur Automatisierung und Datenaufbereitung.
- 88% planen weiterhin den Einsatz von KI auszubauen.
- KI hilft bei strategischen Entscheidungen und kann Kosten um ca. 6% senken.
- Backoffice-Tätigkeiten können durch KI ersetzt werden (76% Zustimmung).
- Nur 24% glauben, dass weniger Hochschulabsolventen benötigt werden.
-
Über den BDU e.V.:
- Vertretet rund 600 Unternehmen mit 19.000 Beratern.
- Zählt zu den drei führenden Verbänden weltweit in der Consultingwirtschaft.
-
Systematik des GKI:
- Der GKI ist an die Methodik des ifo-Instituts angelehnt.
- Erscheint vierteljährlich und misst die wirtschaftliche Lage sowie zukünftige Erwartungen.
-
Kategorien im GKI:
- Große Beratungen: Jahresumsatz über 50 Millionen Euro.
- Mittelgroße Beratungen: 1 bis 10 Millionen bzw. 10 bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz.
- Kleinere Beratungen: 1 Million bis 250.000 bzw. unter 250.000 Euro Jahresumsatz.
- Beratungsfelder:
- Organisations- und Prozessberatung
- Strategieberatung
- IT-Beratung
- HR-Beratung
- Sanierungsberatung
Kontaktinformation:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V.
Annette Sausen
Joseph-Schumpeter-Allee 29, 53227 Bonn
Telefon: +49 (0) 228 9161-14
E-Mail: annette.sausen@bdu.de
Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell
Mögliche Fragen und Antworten:
-
Was ist der Geschäftsklimaindex (GKI)?
- Der GKI misst die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Erwartungen der Beratungsbranche.
-
Warum ist der Index gesunken?
- Die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen eine schlechtere Stimmung in der Branche.
-
Welche Bereiche haben am meisten verloren?
- Besonders die IT-Beratung hat einen starken Rückgang erlitten.
-
Wie wirkt sich KI auf die Beratungen aus?
- KI wird vor allem zur Automatisierung und Datenaufbereitung genutzt und soll in Zukunft noch stärker integriert werden.
-
Wie schätzen die Berater die kommenden sechs Monate ein?
- Sie sind leicht optimistisch, aber größere Beratungen bleiben skeptisch.
- Was macht der BDU?
- Der BDU vertritt zahlreiche Beratungsunternehmen und zählt zu den führenden Verbänden weltweit.
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22 Antworten
Die Auswirkungen von KI auf die Mitarbeitendenstruktur sind ein wichtiges Thema. Es wird interessant zu beobachten, wie sich das weiterentwickelt.
Es ist gut zu hören, dass 80 Prozent der Unternehmen stabile oder günstigere Bedingungen für die nächsten sechs Monate erwarten.
Die unterschiedlichen Entwicklungen in den Beratungsbereichen finde ich besonders spannend. Sanierungsberatung scheint auf dem aufsteigenden Ast zu sein, während IT-Beratung Probleme hat.
Das zeigt, wie dynamisch und unterschiedlich die verschiedenen Beratungsfelder sind.
Vielleicht könnten Investitionen in neue Technologien der IT-Beratung helfen, sich zu erholen.
Der Einfluss von KI auf die Branche ist wirklich faszinierend. Es scheint, als gäbe es hier noch viel Potenzial.
Interessant zu sehen, dass trotz eines leichten Aufschwungs die Stimmung in der Beratungsbranche gedämpft ist.
Ja, das überrascht mich auch. Vor allem der Rückgang um 4,5 Punkte ist bemerkenswert.
Die unterschiedlichen Entwicklungen in den Beratungsbereichen sind wirklich beachtlich.
Die Integration von KI scheint ein wichtiger Schritt für die Branche zu sein.
Wenn die Sanierungsberatung besser abschneidet, heißt das dann dass mehr Unternehmen probleme haben? Das wäre nicht gut für die wirtschaft im allgemeinen.
Ich verstehe nicht ganz, warum die IT-Beratung so schlecht abschneidet. Was machen die falsch im vergleich zu anderen Bereichen?
Vielleicht sind sie nicht in der lage, richtig auf den Einsatz von KI zu reagieren. Ansonsten ist IT-Beratung doch immer gefragt.
Ja, die IT-beratung sollte eigentlich immer gut laufen. Vielleicht sind die Firmen einfach nicht zufrieden mit den Dienstleistungen.
Die Zahlen sind sehr verwirrend. Warum denken die großen Firmen, dass es nicht besser wird? Haben die nicht genug Aufträge oder was?
Warum ist der Geschäftsindex so stark gefallen? 4.5 Punkte runter ist ja eine menge fur nur drei Quartale. Vielleicht haben die Beratungsfirmen einfach angst vor der zukunft.
Interessant, dass die Stimmung trotz leichtem Wirtschaftswachstum so negativ ist.
Ja, der Rückgang in der IT-Beratung ist besonders bemerkenswert.
Ich glaube, die Unsicherheit spielt hier eine große Rolle.
Es ist gut zu sehen, dass die Sanierungsberatung positiv abschneidet.
Die Erkenntnisse zur Mitarbeitendenstruktur sind sehr aufschlussreich.
Interessant dass KI so viel verwendet wird. Ich dachte, es würde länger dauern bis das so verbreitet ist, aber die Berater scheinen es schon voll zu nutzen.