Suche
Close this search box.

Stiller Kapazitätsabbau in der Pflege: Hunderte Pflegeeinrichtungen in Hessen reduzieren Angebot

Pressemeldung:Stiller Kapazitätsabbau in der Pflege: Hunderte Pflegeeinrichtungen in Hessen reduzieren Angebot

Bad Homburg (ots) – Eine dramatische Warnung kommt vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa): Pflegeeinrichtungen in Hessen reduzieren ihr Angebot aufgrund von Personalengpässen. Diese Entwicklung könnte schwerwiegende Folgen für Pflegebedürftige und die Versorgungslandschaft haben. Der bpa-Landesvorsitzende Ralf Geisel betonte auf dem 9. bpa-Fachkongress Pflege in Bad Homburg, dass die Kosten steigen und zu wenig Pflegekräfte vorhanden sind, was dazu führt, dass ambulante Dienste entweder Touren zusammenstreichen oder ganz aufgeben müssen. Allein in den letzten zwölf Monaten habe es in Hessen schon 40 Betriebsaufgaben innerhalb des Verbands gegeben.

Staatssekretärin Anne Janz aus dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration unterstrich in ihrem Kongressbeitrag die Folgen dieser Entwicklung. Sie betonte, dass es eine dramatische Situation sei, wenn Pflegebedürftige Versorgungsbedarfe haben, aber niemand verfügbar ist, der über ausreichende Kapazitäten verfügt. Dies könne auch zu finanziellen Schwierigkeiten für die Einrichtungen führen. Die Landesregierung sei sich der Lage bewusst und habe daher ein Maßnahmenpaket zur Steuerung der Situation entwickelt.

Lesen Sie auch:  Alexander Leißl wird neuer Prüfungsvorstand beim Genossenschaftsverband Bayern

Besonders in der ambulanten Pflege drohe die Versorgung in der Fläche wegzubrechen, mahnte Geisel. Er warnte davor, Betriebsaufgaben und Neugründungen gegeneinander aufzurechnen. Es sei wichtig, nicht nur neue Pflegedienste im Rhein-Main-Gebiet zu gründen, sondern auch die bestehenden Strukturen im ländlichen Hessen zu erhalten.

Um diesem akuten Personalengpass entgegenzuwirken, sind massive Investitionen in die Ausbildungslandschaft notwendig. Zusätzlich müssen zusätzliche Lehrkräfte gewonnen und die ausländerrechtlichen Verfahren beschleunigt werden, um internationale Pflegekräfte schnellstmöglich in den Versorgungsalltag zu integrieren, betonte der bpa-Landesvorsitzende.

Der bpa ist mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über 1.400 in Hessen, die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Als systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge sind die Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft von großer Bedeutung. Der bpa trägt mit seinen Mitgliedern die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze. Die Investitionen in die soziale Infrastruktur betragen etwa 31 Milliarden Euro.

Lesen Sie auch:  Digitale Kluft wächst: Arme Menschen in Deutschland von digitaler Teilhabe ausgeschlossen

Pressekontakt:
Manfred Mauer
Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle
Tel.: 0611/341 07 90
www.bpa.de

Original-Content von: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell

Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Stiller Kapazitätsabbau in der Pflege: “Hunderte Pflegeeinrichtungen in Hessen haben …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

15 Antworten

    1. Das ist eine äußerst ignorant Meinung. Weniger Pflegeeinrichtungen bedeuten nicht automatisch bessere Pflege. Die Qualität der Pflege sollte im Vordergrund stehen und nicht die bloße Reduzierung.

  1. Also ich finde, dass der Kapazitätsabbau in der Pflege eine gute Sache ist. Endlich weniger Pflegeeinrichtungen, weniger Arbeit für uns!

    1. Das ist eine äußerst naive und ignorant Aussage. Weniger Pflegeeinrichtungen bedeuten weniger Möglichkeiten für Menschen, die dringend auf Pflege angewiesen sind. Qualität ist wichtig, aber Quantität sollte nicht vernachlässigt werden.

  2. Warum sollten wir uns Sorgen um Stiller Kapazitätsabbau machen? Weniger Pflegeeinrichtungen bedeuten weniger Kosten für uns!

  3. Also ich finde, dass weniger Pflegeeinrichtungen gar nicht so schlecht sind. Qualität statt Quantität!

    1. Es ist leicht, Qualität zu fordern, wenn es nicht um deine eigenen Angehörigen geht. Weniger Pflegeeinrichtungen bedeuten längere Wartezeiten und weniger Optionen. Es ist egoistisch, die Bedürfnisse vieler Menschen zu ignorieren und nur an die eigene Bequemlichkeit zu denken.

  4. Also ich finde das total übertrieben, dass so viele Pflegeeinrichtungen reduziert werden! Das ist doch totaler Wahnsinn! Was denkt ihr?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Kinder und Jugendliche schützen und ernsthaft beteiligen!

DJF: Kinderrechte und Mitbestimmung im Fokus

Delegiertenversammlung der Deutschen Jugendfeuerwehr: Kinderrechte im Fokus

Am 7. September 2024 stand Dresden ganz im Zeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF), die ihren 60. Geburtstag feierte. Mehr als 200 Delegierte, darunter zahlreiche junge Mitglieder unter 27 Jahren, kamen zusammen, um Kinderrechte und den Schutz der Jüngsten in den Mittelpunkt zu rücken. Bundesjugendleiter Christian Patzelt betonte die Bedeutung der aktiven Beteiligung von Jugendlichen an Entscheidungsprozessen. Besondere Ehrungen gingen unter anderem an Karsten Gäbler für sein Engagement im Bereich Kinderschutz und Jugendbeteiligung sowie an das DJF-Team für ihre Verdienste im Feuerwehrwesen. Die Veranstaltung verdeutlichte eindrucksvoll die starke Einbindung junger Menschen in die Strukturen und Entscheidungen der Jugendfeuerwehr.

Lesen
Ehe- und Partnervertrag; Trennungs- und Scheidungsvereinbarung - Unromantisch, aber ...

Fachanwalt klärt auf: Vorteile von Ehe- und Partnerverträgen

Am Mittwoch, dem 18. September, um 18 Uhr lädt der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) zu einer praxisnahen Onlineveranstaltung ein, in deren Mittelpunkt die Bedeutung von Ehe- und Partnerverträgen sowie Trennungs- und Scheidungsvereinbarungen steht. Ein erfahrener Fachanwalt für Familienrecht wird hierbei umfassend über die Vorteile solch vermeintlich unromantischer Regelungen informieren, rechtliche Hinweise geben und praktische Tipps vermitteln. Anmeldungen werden per E-Mail entgegengenommen, eine kleine Spende ist erwünscht.

Lesen