Starke Standards für nachhaltige Unternehmen in der EU

Starke Standards. Starke Wirtschaft. Unternehmen für den Erhalt der EU-Sorgfaltspflichten

Berlin, 12. Mai 2025 – Der EU-Omnibus steht im Mittelpunkt hitziger Debatten, während erste Vorschläge der Kommission eine potenzielle Verwässerung von Nachhaltigkeitsstandards andeuten. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. und zahlreiche Unternehmen, darunter die GLS Bank und die Otto Group, warnen vor negativen Auswirkungen auf Transparenz und Unternehmensverantwortung. „Ein Bürokratieabbau, der zulasten von Verbindlichkeit und nachhaltiger Entwicklung geht, wäre ein schwerer Rückschlag“, betont Dr. Antje von Dewitz von VAUDE. Die Hoffnung auf ein einheitliches Regelwerk zur Förderung wirtschaftlicher Erfolge und sozialer Verantwortung könnte auf der Kippe stehen. Wie wird sich die EU entscheiden?

Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
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Am 14. Mai 2025 veröffentlicht der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) alarmierende Hinweise zur aktuellen Entwicklung des EU-Omnibus, der die Nachhaltigkeitsberichterstattung und Lieferkettensorgfaltspflichten vereinheitlichen soll. Erste Vorschläge der Europäischen Kommission deuten jedoch auf eine bedrohliche Verwässerung der angestrebten Standards hin. Bedeutende akteursübergreifende Stimmen, darunter die GLS Bank, die Otto Group, Vaude, Lufthansa Industry Solutions, ISEKI-Maschinen und die Triodos Bank, fordern daher klare und robuste Vorgaben.

Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude und Vorstandsmitglied des BNW, äußert sich kritisch zu den Plänen: „Ein im Kern sinnvoll angestrebter Bürokratieabbau des Omnibus-Verfahrens führt nach heutigen Plänen dazu, dass Unternehmen weniger Sorgfaltspflichten übernehmen, dass sie weniger Nachhaltigkeitskompetenz und Zukunftsfähigkeit aufbauen und dass die Transparenz für Konsument:innen und Investor:innen stark eingeschränkt wird“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Ziel des Omnibus-Verfahrens ist es, bestehende Widersprüche zwischen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und der EU-Taxonomie zu beseitigen. Einheitliche und bürokratiearme Regelungen sind für die unternehmerische Praxis unverzichtbar. Doch die Kommission scheint über diese Zielsetzung hinauszugehen und plant, Transparenz und Unternehmensverantwortung erheblich zu reduzieren. Martin Hoffmann, Geschäftsführer der ISEKI-Maschinen GmbH, betont: „Eine Abschwächung bestehender Regelungen wäre ein Schlag ins Gesicht der engagierten Unternehmen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Ebenso kritisiert Juliane Müller von der GLS Bank die drohenden Kompromisse: „Bürokratieabbau darf nicht auf Kosten verbindlicher Standards für Klima, Umwelt und Menschenrechten geschehen. Unternehmen und Banken brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen. Eine Aufhebung der Vorgaben untergräbt Vertrauen und entwertet die bisherigen Investitionen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Ende des Jahres wird die endgültige Entscheidung fallen, in welcher Form der Omnibus in die bestehende EU-Nachhaltigkeitsgesetzgebung eingreifen wird. Die gegenwärtige Unsicherheit behindert nicht nur Investitionen der Industrie, sondern bremst auch notwendige Fortschritte im Klimaschutz. Charlotte Beck, Expertin für nachhaltige Beratung bei Lufthansa Industry Solutions, weist darauf hin: „Nachhaltigkeit rechnet sich: Bleibt die Erderwärmung unter 2 °C, lassen sich bis zu 27 % des globalen BIP retten“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Die grundlegende Absicht der CSRD, CSDDD und der EU-Taxonomie ist es, einen einheitlichen Rahmen zu schaffen, der wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer und ökologischer Verantwortung vereint. Dieses Vorhaben könnte jedoch durch den EU-Omnibus erheblich gefährdet werden. Tobias Stieber, Relationshipmanager bei der Triodos Bank Deutschland, erklärt: „Nachhaltigkeit erfordert gleiche Wettbewerbsbedingungen. Unternehmen, die sich um langfristige Nachhaltigkeit bemühen, dürfen nicht von denjenigen übervorteilt werden, die um jeden Preis kurzfristige Gewinne anstreben“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Der BNW fordert klare und einheitliche Berichtspflichten als Fundament für nachhaltiges Handeln. Menschenrechte und Umweltschutz sind essentielle Standards, nicht bloß optionale Ergänzungen. Katharina Reuter, Geschäftsführerin beim BNW, hebt hervor: „Friedrich Merz hat bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel die Abschaffung der EU-Lieferkettenrichtlinie CSDDD gefordert. Das ist fatal. Progressive Unternehmener:innen brauchen starke Standards“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Parallel zur Debatte über den EU-Omnibus werden unter dem Motto „Starke Standards. Starke Wirtschaft“ die Stimmen progressiver Unternehmen auf Plattformen wie LinkedIn veröffentlicht, um das Bewusstsein für Menschenrechte und Umweltschutz zu schärfen. Es bleibt zu hoffen, dass die Entscheidungsträger das große Potenzial einer nachhaltigen Wirtschaft erkennen und unverzichtbare Standards aufrechterhalten.


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Entwicklungstendenzen in der EU-Nachhaltigkeitsgesetzgebung

Die aktuelle Diskussion über den EU-Omnibus verdeutlicht die Spannungen zwischen dem Bestreben nach Bürokratieabbau und der Notwendigkeit, starke Nachhaltigkeitsstandards aufrechtzuerhalten. Während die EU-Kommission versucht, bestehende Regelungen in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) zu konsolidieren, besteht die erhebliche Besorgnis, dass diese Bemühungen in eine Verwässerung der Transparenz und Unternehmensverantwortung münden könnten. Dieser Kurs könnte nicht nur gravierende Folgen für die betroffenen Unternehmen haben, sondern auch das Vertrauen der Konsumenten und Investoren untergraben.

Es ist wichtig zu beachten, dass die EU-Taxonomie, die darauf abzielt, einheitliche Standards für nachhaltige Investitionen zu schaffen, ebenfalls von diesen Entwicklungen betroffen ist. Die Besorgnis, dass Unternehmen, die sich aktiv um ökologisch und sozial nachhaltige Praktiken bemühen, schlechter behandelt werden könnten als solche, die kurzfristige Gewinne maximieren, wirft Fragen zu den Wettbewerbsbedingungen auf. In Anbetracht der globalen Klimakrise sind solche Standards nicht nur wünschenswert, sondern unerlässlich.

Ein europäischer Vergleich zeigt, dass Länder, die strenge Umwelt- und Sozialstandards implementieren, langfristig ökonomische Vorteile erzielen. Beispielsweise zeigt eine Studie, dass bei einer Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2 °C bis zu 27 % des globalen BIP gerettet werden könnten. Damit verdeutlicht sich, dass die Investitionen in Nachhaltigkeit sich nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch lohnen.

Die Welle von Protestmaßnahmen und Mitteilungen von Unternehmen, die sich für die Beibehaltung und Stärkung dieser Standards aussprechen, ist ein starkes Signal für die Notwendigkeit eines rigorosen politischen Rahmens. Vor diesem Hintergrund könnte die kommende Entscheidung über den EU-Omnibus nicht nur die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen prägen, sondern auch den Fortschritt beim Klimaschutz erheblich beeinflussen.

Mit dem Ziel, sowohl ökonomische Stabilität als auch ökologische Verantwortung zu gewährleisten, wird die Herausforderung an politischen Entscheidungsträgern bestehen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen notwendigen Regelungen und der Förderung von Innovation und Wachstum zu finden. Nur durch klare, verbindliche Richtlinien kann der Weg zu einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Wirtschaft geebnet werden, die nicht nur den Anforderungen von heute entspricht, sondern auch für kommende Generationen tragfähig ist.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Corporate Sustainability Reporting Directive
  2. Corporate Sustainability Due Diligence Directive
  3. EU-Taxonomie
  4. Nachhaltigkeitsberichterstattung
  5. Lieferkettensorgfaltspflichten

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8 Antworten

  1. ‚Friedrich Merz hat bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel die Abschaffung der EU-Lieferkettenrichtlinie gefordert.‘ Das ist echt alarmierend! Welche Maßnahmen sollten wir ergreifen, um das zu verhindern?

    1. . Ich denke, öffentliche Kampagnen könnten helfen! Wir müssen mehr Menschen sensibilisieren für diese Themen und den Druck auf Entscheidungsträger erhöhen.

  2. ‚Eine Abschwächung bestehender Regelungen wäre ein Schlag ins Gesicht‘ – das trifft es gut! Ich denke, wir sollten auch über Alternativen nachdenken, um Nachhaltigkeit zu fördern und gleichzeitig Wettbewerb zu ermöglichen.

    1. . Das Thema ist wirklich wichtig! Es gibt so viele Möglichkeiten für Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit. Welche neuen Ideen könnten wir entwickeln?

  3. Die Aussagen von Dr. Antje von Dewitz sind sehr kritisch und meiner Meinung nach berechtigt. Wenn Bürokratieabbau nur auf Kosten von Umweltstandards geht, was bleibt dann noch? Wer schützt unsere Ressourcen?

    1. Absolut! Ich frage mich auch, wie viel Einfluss große Unternehmen tatsächlich auf diese Entscheidungen haben. Gibt es vielleicht Vorschläge zur Verbesserung der Situation?

  4. Ich finde, dass der EU-Omnibus eine sehr wichtige Sache ist, aber die Diskussion zeigt, dass es viel Unsicherheit gibt. Warum sind die Vorschläge so schwach? Es sollte klare Regeln für Unternehmen geben!

    1. Ja, ich stimme zu! Die aktuellen Vorschläge scheinen nicht ausreichen zu sein. Was denkt ihr über die Rolle von Banken in dieser Diskussion? Können sie helfen, starke Standards durchzusetzen?

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