Starke Standards für nachhaltige Unternehmen der EU

Einleitung:

Inmitten der Debatten über Nachhaltigkeitsstandards erregt der geplante EU-Omnibus Aufsehen: Während er ursprünglich darauf abzielt, Bürokratie abzubauen und die Transparenz in der Unternehmensberichterstattung zu erhöhen, warnen führende Unternehmen und Verbände vor einer bedenklichen Verwässerung der geltenden Vorschriften. Stimmen aus der GLS Bank, der Otto Group und anderen namhaften Unternehmen fordern klare und verbindliche Standards, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Klima, Umwelt und Menschenrechten zu gewährleisten. Der Druck wächst, denn das bevorstehende Entscheidungsverfahren könnte entscheidende Weichen für die Nachhaltigkeitsagenda der EU stellen.

In einer modernen Außenanlage eines Unternehmens stehen zwei Personen im Gespräch, arbeiten lautstark und lachen heiter.  
Eine große blaue Broschüre mit dem Titel Starke Standards für nachhaltige Unternehmen dominiert den Vordergrund, wirkt vertrauenswürdig und modern insgesamt.  
 Im Bildausschnitt wirkt die Szene offen, kollegial und zukunftsorientiert, wodurch der Fokus auf nachhaltige Unternehmenswerte und Zusammenarbeit gelegt wird deutlich.
Inhaltsübersicht

Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
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Am 14. Mai 2025 stellte der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. in Berlin besorgniserregende Entwicklungen im Zuge des EU-Omnibus vor. Dieser soll die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Sorgfaltspflichten in der Lieferkette vereinheitlichen. Doch erste Vorschläge der EU-Kommission deuten auf eine erhebliche Verwässerung der angestrebten Standards hin. In einem gemeinsamen Appell fordern Unternehmen wie die GLS Bank, Otto Group, Vaude und viele weitere Akteure aus verschiedenen Branchen robuste und verbindliche Richtlinien für nachhaltige Wirtschaftspraktiken.

Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von VAUDE, äußerte sich kritisch: "Ein im Kern sinnvoll angestrebter Bürokratieabbau des Omnibus-Verfahrens führt nach heutigen Plänen dazu, dass Unternehmen weniger Sorgfaltspflichten übernehmen." Diese potenziellen Veränderungen könnten die Transparenz für Verbraucher:innen und Investoren stark einschränken und das Handeln verantwortungsbewusster Unternehmen konterkarieren.

Das Omnibus-Verfahren zielt darauf ab, bestehende Widersprüche zwischen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und der EU-Taxonomie zu beseitigen. Während ein einheitlicher, bürokratiearmer Rahmen für viele Unternehmen von Vorteil wäre, überschreitet der aktuelle Vorschlag der Kommission dieses Ziel und droht, Transparenz und Unternehmensverantwortung erheblich zu beeinträchtigen. Martin Hoffmann, Geschäftsführer bei ISEKI-Maschinen, warnte: "Eine Abschwächung bestehender Regelungen wäre ein Schlag ins Gesicht der engagierten Unternehmen."

Ein wichtiger Punkt in der Diskussion ist die Befürchtung, dass die wirtschaftlichen Risiken der Klimakrise nicht ausreichend berücksichtigt werden. Juliane Müller, Branchenleitung für Nachhaltige Wirtschaft bei der GLS Bank, betonte, dass Bürokratieabbau nicht auf Kosten verbindlicher Standards für Umwelt und Menschenrechte geschehen dürfe. "Eine Aufhebung der Vorgaben untergräbt Vertrauen und entwertet die bisherigen Investitionen."

Die Unsicherheit über die endgültigen Regelungen am Jahresende könnte zahlreiche Investitionen in nachhaltige Projekte bremsen und notwendige Fortschritte beim Klimaschutz gefährden. Charlotte Beck, Expert Sustainability Consultant bei Lufthansa Industry Solutions, wies darauf hin, dass "nachhaltige Praktiken das globale BIP retten können, wenn die Erderwärmung unter 2 °C bleibt." Die CSRD zwingt Unternehmen dazu, ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern und den gesamten Wirtschaftsapparat umdenken zu lassen.

Die Ziele der CSRD, CSDDD und EU-Taxonomie sind klar: ein einheitlicher Rahmen für wirtschaftlichen Erfolg, der auch soziale und ökologische Verantwortung verankert. Tobias Stieber von der Triodos Bank Deutschland unterstrich die Notwendigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen. Unternehmen, die langfristige Nachhaltigkeit anstreben, dürfen nicht von ihren Mitbewerbern, die kurzfristige Gewinne priorisieren, benachteiligt werden.

Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft fordert daher klare und einheitliche Berichtspflichten sowie starke Standards. „Menschenrechte und Umweltschutz sind kein optionales Beiwerk, das sich nur große Unternehmen leisten können“, so Geschäftsführerin Katharina Reuter. Der Diskurs über die EU-Lieferkettenrichtlinie CSDDD sieht sie als alarmierend an: "Friedrich Merz hat bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel deren Abschaffung gefordert. Das ist fatal."

Im Rahmen der Kampagne Starke Standards. Starke Wirtschaft wird der BNW progressive Stimmen für Menschenrechte und Umweltschutz veröffentlichen. Die Unterstützung für starke Standards ist unmissverständlich – die gesellschaftliche Verantwortung und die Einhaltung von Umwelt- sowie Menschenrechten müssen in der Wirtschaft fest verankert werden.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Starke Standards. Starke Wirtschaft. Unternehmen für den Erhalt der EU-Sorgfaltspflichten

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Dringender Appell für klare Nachhaltigkeitsstandards

Die aktuellen Entwicklungen im Rahmen des EU-Omnibus beschleunigen eine entscheidende Debatte über die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Lieferkettensorgfaltspflichten in Europa. Diese Diskussion wird nicht nur durch die jüngsten Vorschläge der Kommission angestoßen, sondern auch durch die dringenden Anforderungen an eine transparente und verantwortungsvolle Unternehmensführung.

Es ist von kritischer Bedeutung, dass der beabsichtigte Bürokratieabbau nicht auf Kosten der Umweltstandards und sozialen Verantwortung erfolgt. Historisch gesehen gab es vergleichbare Situationen, wie etwa die Reformen der EU-Taxonomie und die Implementierung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die beide wichtige Meilensteine für den Fortschritt in der nachhaltigen Wirtschaft darstellen. Diese Initiativen haben das Potenzial, Unternehmen zu zwingen, sich stärker mit ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen auseinanderzusetzen. Dennoch könnte ein Abweichen von klaren Regeln und verbindlichen Standards zu Verwirrung und Unsicherheit führen, die letztendlich Innovationen im Bereich der nachhaltigen Technologien behindern.

Analysen zeigen, dass der globale Markt für nachhaltige Investitionen bis 2025 auf über 53 Billionen Euro anwachsen könnte, wenn Unternehmen die Vorteile von Transparenz und Verantwortung richtig nutzen. Ein Rückschritt in den möglichen Regelungen könnte nicht nur zu einem Rückgang nachhaltiger Praktiken führen, sondern auch die Investitionsentscheidungen von Unternehmen negativ beeinflussen, die sich bereits auf umweltbewusste Strategien konzentrieren.

Die Befürworter eines starken Rahmens für nachhaltige Praktiken argumentieren, dass klare Standards nicht nur für die Unternehmen von Vorteil sind, sondern letztlich auch für die Gesamtwirtschaft. Die Übernahme von Verantwortung und die Einhaltung von Standards erweisen sich als Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend umweltbewussten Kundenbasis. Immer mehr Konsumenten fordern von Unternehmen, dass sie Verantwortung für ihre gesamte Wertschöpfungskette übernehmen. Diese Forderung wird durch die anhaltenden negativen Auswirkungen des Klimawandels untermauert, deren gesellschaftliche und wirtschaftliche Kosten durch präventive Maßnahmen und verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken gesenkt werden können.

Ein entscheidendes Element der kommenden Monate wird sein, wie EU-Politiker auf den Appell der Unternehmen und Organisationen reagieren, die klare und verbindliche Standards verlangen. Während der Countdown zur endgültigen Entscheidung über den Omnibus weiterläuft, bleibt die Frage, ob die europäischen Institutionen die Notwendigkeit von transparenter Unternehmensverantwortung erkennen und darauf reagieren können. Der Handschutz der Umwelt und der Menschenrechte kann und sollte kein optionales Ziel sein, sondern die Basis für eine zukunftsfähige Wirtschaft.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Nachhaltigkeit
  2. Unternehmensverantwortung
  3. Corporate Sustainability Reporting Directive
  4. Lieferkettengesetz
  5. EU-Taxonomie

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10 Antworten

  1. Ich hoffe wirklich auf Veränderungen! Klare Standards sind ein Muss für eine verantwortungsvolle Wirtschaft. Was haltet ihr von den aktuellen Initiativen der EU? Sind sie ausreichend?

    1. Ich denke nicht, dass sie stark genug sind! Wir müssen sicherstellen, dass diese Vorschläge nicht einfach nur leere Versprechungen bleiben.

  2. Die Diskussion über Nachhaltigkeit ist so wichtig! Wenn wir jetzt nicht handeln, könnten zukünftige Generationen darunter leiden. Was sind eure Gedanken zur Rolle von Bildung in diesem Kontext?

    1. Bildung ist definitiv der Schlüssel! Wenn mehr Menschen verstehen würden, wie wichtig nachhaltige Praktiken sind, könnten sie besser informierte Entscheidungen treffen.

  3. Ich bin sehr besorgt über die Folgen dieser Entwicklung für nachhaltige Praktiken. Wir brauchen mehr Transparenz! Können wir vielleicht eine Petition starten?

    1. Das wäre eine gute Idee! Je mehr Menschen sich zusammenschließen und ihre Stimmen erheben, desto besser werden unsere Chancen sein.

  4. Es ist wichtig, dass wir über solche Themen diskutieren. Wenn Unternehmen weniger Sorgfaltspflichten haben, wer schützt dann die Umwelt? Ich finde es toll, dass sich so viele Unternehmen für starke Standards einsetzen.

  5. Ich finde es erschreckend, wie die EU-Kommission hier Standards verwässern will. Wie können wir sicherstellen, dass Unternehmen wirklich Verantwortung übernehmen? Ich hoffe, dass die Stimmen der engagierten Firmen Gehör finden.

    1. Ja, ich stimme zu! Ohne klare Richtlinien wird es schwer für Verbraucher zu verstehen, welche Firmen wirklich nachhaltig sind. Was denkt ihr über die Rolle von NGOs in diesem Prozess?

    2. Die Bedenken sind absolut berechtigt. Wir sollten alle zusammenarbeiten, um Druck auf die Politik auszuüben. Habt ihr Vorschläge, wie wir das tun können?

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