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Stadtwerke brechen mit Gaslobby: Branchenkrise trifft auf Widerstand

Stadtwerke brechen mit Gaslobby: Branchenkrise trifft auf Widerstand

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Gaslobbyverband verliert Mitglieder: Kritik an fossilen Lobbystrategien

Der Gaslobbyverband Zukunft Gas hat in den letzten Monaten mehrere Stadtwerke als Mitglieder verloren. Der Verband steht immer stärker in der Kritik von Verbänden wie LobbyControl oder klimapolitischen Akteuren. Einzelne Stadtwerke begründen ihren Austritt damit, dass der Lobbyverband ihren klimapolitischen Vorhaben widersprechen würde. In einem offenen Brief hatte LobbyControl zuvor alle Stadtwerke, die bei Zukunft Gas Mitglied sind, aufgefordert, aus dem Gaslobbyverband auszutreten.

Austritte sind ein gutes Zeichen, weitere sollten folgen

Christina Deckwirth, Sprecherin von LobbyControl, kommentiert: „Es ist ein gutes Zeichen, dass Stadtwerke aus dem Gaslobbyverband Zukunft Gas austreten. Damit senden sie ein klares Signal an ihre Kundinnen und Kunden und die Politik, dass sie sich nicht für fragwürdige fossile Lobbystrategien einspannen lassen. Alle verbleibenden Stadtwerke sollten diesem guten Beispiel folgen.“

Zukunft Gas setzt sich für die Fortsetzung fossiler Geschäftsmodelle ein. Mitglied bei Zukunft Gas sind große Gaskonzerne wie Wintershall, Shell, VNG oder die frühere Gazpromtochter Wingas. Zusätzlich sind etwa 70 Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen Mitglied und finanzieren den Lobbyverband entsprechend mit. Eine neue Recherche von LobbyControl zeigt, wie der Verband Stadtwerke zum Beispiel über die Plattform H2kommunal einbindet und dort unter anderem für das Heizen mit Wasserstoff wirbt. Wasserstoff wird in aller Regel aus Erdgas hergestellt. Klimaneutral ist der sogenannte „grüne Wasserstoff“ nur, wenn er aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Doch dieser ist äußerst teuer und wird in absehbarer Zeit laut Expertinnen und Experten nicht ausreichend zur Verfügung stehen.

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Wasserstoffversprechen als Freibrief zum Nichtstun

Deckwirth weiter: „Zukunft Gas umgarnt Stadtwerke mit großen Versprechen durch das Wasserstoffgeschäft. Damit wird den Stadtwerken vorgegaukelt, dass sie die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung vor Ort weiter auf die lange Bank schieben können. Das Wasserstoff-Versprechen der Gaslobby ist ein gefährlicher Freibrief zum Nichtstun. Wenn Stadtwerke jetzt auf die Versprechen der Gaslobby hören und sich von dieser einspannen lassen, könnte das für ihre Kundinnen und Kunden und auch für die kommunalen Haushalten teuer werden.“

Seit Juli 2022 sind bereits 15 Stadtwerke von der Mitgliedsseite von Zukunft Gas verschwunden, neun davon haben ihren Austritt schriftlich bestätigt. Die meisten Stadtwerke begründen auf Nachfrage von LobbyControl nicht, warum sie dort nicht mehr aufgeführt werden. Die Stadtwerke Bonn teilten jedoch mit, dass ihre Mitgliedschaft bei Zukunft Gas für ihre „Agenda der CO2-Neutralität bis 2035 keinen Mehrwert geboten“ habe und sie deshalb ausgetreten seien. Aus Mecklenburg-Vorpommern waren zudem einige Stadtwerke als Mitglieder aufgeführt, obwohl sie nur über einen anderen Verband vertreten waren und daher keine direkten Mitglieder waren. Die Stadtwerke Rostock haben sich deswegen von der Seite nehmen lassen.

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Stadtwerke Hof: „Erdgas ist nicht die Zukunft der Energieversorgung“

Jean Petrahn, Geschäftsführer der Stadtwerke Hof, die nicht Mitglied bei Zukunft Gas sind und waren, sagte gegenüber dem Umweltinstitut München: „Es ist aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar, dass ein Verein mit seinem Namen Erdgas als Zukunft bezeichnet. (Erd-)Gas ist sicher nicht die Zukunft der Energieversorgung. Stadtwerke sollten ihre Mitgliedsbeiträge beim Verband Zukunft Gas einsparen und statt dessen in erneuerbare Energien vor Ort investieren.“

Übersicht Austritte Stadtwerke

Stadtwerke, die ihren Austritt bestätigt haben:

  • Stadtwerke Rostock
  • Stadtwerke Langen
  • Stadtwerke Pinneberg
  • Stadtwerke Rastatt
  • Stadtwerke Elmshorn
  • Stadtwerke Bonn
  • Stadtwerke Ettlingen
  • Stadtwerke Bietigheim-Bissingen
  • Stadtwerke Nortorf

Diese Stadtwerke sind seit Juli 2021 von der Mitglieder-Webseite von Zukunft Gas verschwunden

  • Energie und Wasser Wahlstedt/Bad Segeberg
  • Städtische Werke Spremberg
  • Städtische Werke Überlandwerke Coburg
  • SWS Stadtwerke Stralsund GmbH
  • WEMAG AG
  • Linz Gas

Hintergrund

LobbyControl hat heute einen neue Recherche dazu veröffentlicht, wie Zukunft Gas die Stadtwerke für ihre Lobbyarbeit einspannt.

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Quelle: LobbyControl

14 Antworten

    1. Der Gaslobby ist es egal, ob sie überbewertet ist oder nicht. Sie kämpfen weiterhin für ihre eigenen Interessen. Aber erneuerbare Energien sind die wahre Zukunft! Lassen Sie uns gemeinsam voranschreiten und eine nachhaltige Welt schaffen.

  1. Ich finde es gut, dass die Stadtwerke endlich gegen die Gaslobby rebellieren! Es wird Zeit für Veränderung!

    1. Wer braucht schon die Gaslobby? Lasst uns erneuerbare Energien umarmen und das fossile Zeitalter hinter uns lassen!

  2. Also ich finde es total übertrieben, wie die Stadtwerke jetzt gegen die Gaslobby rebellieren. Was denken die sich eigentlich?!

  3. Ich denke, die Gaslobby sollte nicht verurteilt werden. Wir brauchen alternative Energien, aber Gas ist immer noch wichtig.

    1. Ich verstehe, dass Gas immer noch eine Rolle spielt, aber wir sollten die Gaslobby trotzdem kritisch betrachten. Sie haben oft genug bewiesen, dass ihre Gewinne Vorrang haben und nicht das Wohl der Umwelt. Es ist Zeit für echte Veränderungen, nicht nur leere Worte.

    1. Endlich mal eine vernünftige Entscheidung! Es wird Zeit, dass wir uns von der Gasindustrie befreien und auf erneuerbare Energien umsteigen. Gut gemacht, Stadtwerke! #Zukunftsfähig

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