Bremen (VBR). Florian Reuther, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), formulierte eine klare Kritik an den aktuellen Forderungen nach einem Finanzausgleich zwischen den Pflegeversicherungen. In einer Pressemitteilung äußerst er sich unmissverständlich zu dem jüngst wieder aufgeflammten Thema und warnt vor den Konsequenzen.
Nach Reuthers Einschätzung offenbaren die Forderungen nach einem Ausgleich zwischen der umlagefinanzierten Sozialen Pflegeversicherung (SPV) und der kapitalgedeckten Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) die konzeptlose Herangehensweise der SPV, um den demografischen Wandel zu bewältigen. Er betont, dass die SPV, die keine Rücklagen gebildet hat, nun auf das Kapital der PPV-Versicherten zugreifen möchte – ein Schritt, der seiner Meinung nach ungerecht ist und diejenigen benachteiligt, die sorgfältig für die Zukunft vorgesorgt haben.
Reuther erinnert daran, dass solche Vorschläge bereits vor zwanzig Jahren in der politischen Diskussion waren und damals als verfassungswidrig eingestuft wurden. „Dafür greift man auf 20 Jahre alte, längst gescheiterte Rezepte aus der politischen Mottenkiste zurück“, führt er weiter aus. Wissenschaftliche Berechnungen zeigen zudem, dass selbst diese verfassungswidrigen Maßnahmen nur einen geringen Effekt hätten: Ein möglicher Finanzausgleich würde den SPV-Beitragssatz lediglich vorübergehend um 0,1 Prozentpunkte senken. Dies wäre kaum genug, um das strukturelle Finanzproblem der SPV zu lösen.
Besonders brisant sei die Tatsache, dass nur 10 % der Versicherten in der PPV sind, während 90 % der Versicherten zur SPV gehören. Damit würde die geringe Anzahl von PPV-Versicherten nicht ausreichen, um die finanzielle Schieflage der SPV zu beheben. „Mit 10 Prozent der PPV-Versicherten lässt sich das strukturelle Finanzproblem von 90 Prozent SPV-Versicherten nun einmal nicht lösen,“ erläutert Reuther.
Reuther sieht keinen anderen Weg, als eine grundlegende Reform der SPV. Eine solche Reform müsse mehr Eigenvorsorge und Generationengerechtigkeit beinhalten, um nachhaltige Lösungen zu schaffen. Dies setzt allerdings voraus, dass politischer Wille und Weitblick vorhanden sind, um langfristige und gerechte Modelle zu entwickeln.
Die Debatte um den Finanzausgleich ruft also nicht nur rechtliche, sondern auch moralische Fragen auf. Die Notwendigkeit für Strukturreformen in der Gesundheits- und Pflegepolitik wird immer deutlicher, und es bedarf innovativer Ansätze, um den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden.
Die kritischen Aussagen von Florian Reuther machen eines klar: Es ist Zeit, überholte Lösungsansätze endlich hinter uns zu lassen und statt auf kurzfristige Finanztricks auf nachhaltige Reformen zu setzen. Die Zukunft der Pflegeversicherung hängt davon ab, wie gut wir heute die Weichen stellen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pflege-Finanzausgleich? Griff nach längst gescheitertem Rezept aus der Mottenkiste
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Zitierte Personen und Organisationen
- PKV – Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
- Florian Reuther (Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung)
- Soziale Pflegeversicherung (SPV)
- Private Pflegepflichtversicherung (PPV)
- Bundesregierung
- Stefan Reker (Geschäftsführer, Leiter des Bereiches Kommunikation beim Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.)
Meldung einfach erklärt
Hier ist der Beitrag in leichter Sprache mit Aufzählungen und möglichen Fragen konvertiert:
Wann wurde der Beitrag veröffentlicht?
- Am 5. Juni 2024 um 14:38 Uhr
Wer hat den Beitrag gemacht?
- PKV – Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
Was ist das Thema des Beitrags?
- Forderungen nach einem Finanzausgleich zwischen den Pflegeversicherungen
Wer erklärt die Forderungen?
- Florian Reuther, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV)
Was sind wichtige Punkte des Beitrags?
-
Keine eigenen Lösungen der Sozialen Pflegeversicherung (SPV):
- Die SPV hat kein eigenes Konzept für die demografischen Herausforderungen.
- Die SPV will Geld von der Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) holen.
-
Alte Ideen werden wieder aufgegriffen:
- Die Idee eines Finanzausgleichs ist alt und schon früher gescheitert.
- Viele Regierungen haben das Thema schon diskutiert.
- 2006 kam heraus, dass ein solcher Ausgleich verfassungswidrig wäre.
-
Finanzausgleich reicht nicht aus:
- Selbst wenn es erlaubt wäre, würde es nicht ausreichen die Probleme zu lösen.
- Berechnungen zeigen, dass es nur kurzfristig eine kleine Senkung der Beiträge geben würde.
- 10 % der PPV-Versicherten können das Problem der 90 % SPV-Versicherten nicht lösen.
- Notwendigkeit einer Strukturreform:
- Die SPV braucht eine grundlegende Reform.
- Mehr Eigenvorsorge und Generationengerechtigkeit sind notwendig.
Kontaktperson für weitere Informationen:
- Stefan Reker
- Geschäftsführer und Leiter Kommunikation des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V.
- Telefonnummer: 030 / 20 45 89 – 44
- E-Mail: stefan.reker@pkv.de
- Internet: www.pkv.de
- Twitter: www.twitter.com/pkv_verband
Original-Content von: PKV – Verband der Privaten Krankenversicherung e.V., übermittelt durch news aktuell
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
9 Antworten
Wie soll das gehen nur 10 % leute zahlen für 90 %? Das klappt doch nie!
Stimmt Viktor, das klingt alles sehr unlogisch.
Warum immer wieder die alten Ideen? Das wurde doch schon früher als unrecht bezeichnet. Nix neues dabei.
Wäre es nicht besser wenn alle mehr vorsorgen? Dann hätte man diese Probleme nicht!
Ja das wäre schon sinnvoll, aber wer denkt schon so weit?
Leider die meisten denken nur an jetz und nicht an später.
Ich verstehe nicht warum die SPV nicht vorher Geld gespart hat, jetzt müssen die anderen zahlen und das ist nicht fair.
Warum immer nur reden? Macht mal was richtiges!
Ja immer nur reden bringt nix, man muss doch mal was tun.