Spritpreise steigen trotz sinkender Ölpreise: Aktuelle Zahlen, Gründe und Spartipps fürs Tanken

Die Spritpreise in Deutschland sind erneut deutlich gestiegen: Diesel verteuerte sich um 5,4 Cent auf im Durchschnitt 1,643 Euro pro Liter, Super E10 kostet nun 1,712 Euro und damit rund zwei Cent mehr als in der Vorwoche. Gleichzeitig ist der Rohölpreis der Sorte Brent von rund 76 auf etwa 67 US-Dollar gefallen, und der Euro hat sich auf etwa 1,16 US-Dollar stärker gezeigt. Der ADAC erwartet, dass sich diese günstigeren Ölnotierungen und der stärkere Euro zeitnah auch an den Zapfsäulen niederschlagen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Dieselpreis steigt um 5,4 Ct auf 1,643 €/Liter, Super E10 um 2 Ct teurer
– Brent-Ölpreis fällt um über zehn Prozent auf etwa 67 US-Dollar pro Barrel
– Abends zwischen 19 und 20 Uhr fast 13 Ct günstiger tanken als morgens

Spritpreise steigen spürbar trotz gesunkener Ölnotierungen

Die Spritpreise in Deutschland sind in der vergangenen Woche deutlich angestiegen, obwohl die Rohölpreise zurückgegangen sind. Nach einer aktuellen Auswertung des ADAC kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Mittel zuletzt 1,643 Euro, was einem Anstieg von 5,4 Cent im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Auch der Preis für Super E10 stieg um zwei Cent auf durchschnittlich 1,712 Euro pro Liter. Dieser Preisanstieg kommt überraschend vor dem Hintergrund, dass der Preis für ein Barrel Brent-Rohöl innerhalb weniger Tage von rund 76 US-Dollar auf etwa 67 US-Dollar gefallen ist.

Hauptgrund für den Rückgang der Ölpreise ist eine leichte Entspannung im Nahen Osten, die eine weitere Eskalation abwendete. Zugleich hat der Euro gegenüber dem US-Dollar zugelegt und steht nun bei ungefähr 1,16 US-Dollar. Da Rohöl in US-Dollar gehandelt wird, macht ein stärkerer Euro den Einkauf günstiger. In diesem Zusammenhang betont der ADAC: „Aus Sicht des ADAC sind die Spritpreise und vor allem Diesel um einige Cent zu teuer“.

Der Automobilclub rechnet damit, dass sich die aktuell günstigeren Rohölpreise und der stärkere Euro bald in niedrigeren Preisen an den Tankstellen widerspiegeln werden. Bis dahin ist es für Verbraucher wichtig zu wissen, dass die Spritpreise im Tagesverlauf schwanken. Zwischen 7 Uhr und 8 Uhr am Morgen sind die Preise am höchsten, wer hingegen am Abend zwischen 19 Uhr und 20 Uhr tankt, zahlt im Schnitt rund 13 Cent weniger pro Liter.

Ein weiteres Spartipp des ADAC ist die Nutzung der Spritpreis-App „ADAC Drive“, die aktuelle Preise von mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland anzeigt und so hilft, die günstigste Tankstelle in der Nähe zu finden. Umfangreiche Informationen zum Kraftstoffmarkt sowie tagesaktuelle Preise stehen außerdem unter www.adac.de/tanken bereit.

Hintergründe zu den Preisschwankungen an der Zapfsäule

Die Preise für Benzin und Diesel sind derzeit starken Schwankungen unterworfen, die viele Verbraucherinnen und Verbraucher irritieren. Trotz sinkender Rohölpreise und eines stärkeren Euro steigen die Spritkosten an den Tankstellen weiter an. Das liegt an komplexen wirtschaftlichen Zusammenhängen, die den Preis für Kraftstoff wesentlich beeinflussen.

Rohöl wird weltweit in US-Dollar gehandelt. Wenn der Euro gegenüber dem Dollar an Wert gewinnt, sollte das die Importkosten von Öl für Deutschland eigentlich senken. So ist es aktuell: Der Euro notiert bei etwa 1,16 US-Dollar, was günstiger für den Öl-Einkauf ist. Ebenso hat der Preis für ein Barrel Brent-Rohöl in den vergangenen Tagen deutlich nachgegeben – von rund 76 auf etwa 67 US-Dollar. Trotzdem verteuert sich Diesel derzeit signifikant stärker als Benzin, was die derzeitige Preisdynamik erklärt.

Wie wirken geopolitische Krisen auf den Benzinpreis?

Geopolitische Spannungen und Krisen, etwa im Nahen Osten, beeinflussen den Ölmarkt unmittelbar. Die Unsicherheit über die Versorgungslage lässt die Preise schwanken. Selbst vorübergehende Beruhigungen, wie die aktuell etwas entspannte Lage im Nahen Osten, führen nicht sofort zu günstigeren Kraftstoffpreisen, da der Markt auch Erwartungen und Handelsstrategien einpreist. So signalisiert die jüngste ADAC-Auswertung, dass die Preise an der Zapfsäule noch nicht die gesunkenen Rohölkosten widerspiegeln, vor allem beim Diesel, der um 5,4 Cent je Liter gestiegen ist.

Solche Schwankungen wirken sich nicht nur unmittelbar auf die Mobilitätskosten der Verbraucher aus, sondern haben auch politische und gesellschaftliche Dimensionen. Steigende Spritpreise tun weh in Haushaltskassen und beeinflussen das Verhalten bei der Wahl des Verkehrsmittels. Die politischen Debatten drehen sich zunehmend um Entlastungen, alternative Antriebe und eine sozial ausgewogene Verkehrspolitik.

Praktische Spartipps und langfristige Entwicklungen

Spritpreise folgen täglich starken Schwankungen, die sich für Verbraucher nutzbar machen lassen. Die Tankkosten variieren nicht nur zwischen verschiedenen Tankstellen, sondern auch innerhalb des Tages erheblich. So liegen die Preise morgens zwischen 7 und 8 Uhr oft am höchsten, während es abends zwischen 19 und 20 Uhr im Schnitt rund 13 Cent je Liter günstiger wird. Zusätzlich erleichtern digitale Angebote wie die ADAC Drive App den Überblick über aktuelle Preise an mehr als 14.000 Tankstellen bundesweit.

Wer beim Tanken Kosten sparen möchte, kann auf folgende Punkte achten:

  • Tanken am späten Abend günstiger nutzen
  • Regelmäßig Preise per App oder an gut sortierten Informationsquellen vergleichen
  • Diesel und Benzinverbräuche durch angepasste Fahrweise reduzieren
  • Alternative Mobilitätsangebote prüfen, etwa Carsharing oder ÖPNV nutzen

Langfristig zeichnen sich gleich mehrere Trends ab: Der Ausbau von Elektromobilität und nachhaltigen Kraftstoffen sowie eine veränderte Nachfrage nach Verkehrsmitteln lösen traditionelle Verbrauchsmuster langsam ab. Gleichzeitig bleibt die Politik gefordert, mit steuerlichen und ordnungspolitischen Maßnahmen auf die Preisschwankungen zu reagieren, um soziale Härten abzufedern und den Übergang zu klimafreundlicher Mobilität zu gestalten.

Die aktuelle Situation verdeutlicht, dass Spritpreise kein allein nationaler Faktor sind, sondern in einem globalen Geflecht aus Rohstoffmärkten, Währungskursen und geopolitischen Entwicklungen stehen. Für Autofahrer ist ein flexibles Verhalten wichtig, um kurzfristige Preisausschläge bei der Mobilität auszugleichen – und mittelfristig bietet sich die Chance, andere, kostengünstigere und umweltfreundlichere Wege zu wählen.

Alle Angaben zu Kraftstoff- und Ölpreisen in diesem Artikel stammen aus einer Pressemitteilung des ADAC e.V.

7 Antworten

  1. ‚Tanken am Abend klingt nach einer guten Idee! Aber ich frage mich auch: Was sind die langfristigen Lösungen für dieses Problem? Wo liegt die Verantwortung der Politik hier?

  2. Interessanter Artikel! Ich habe von der ADAC App gehört, aber wie genau funktioniert sie? Gibt es auch andere Apps oder Tipps, um beim Tanken Geld zu sparen? Das wäre wirklich hilfreich!

    1. Die App zeigt dir die besten Tankstellen in deiner Nähe an. Aber ich frage mich auch, warum Diesel teurer wird als Benzin? Das macht für viele keinen Sinn.

    2. Ich stimme zu! Es wäre gut zu wissen, was wir tun können, um den Druck auf unseren Geldbeutel zu verringern. Vielleicht sollten wir mehr über E-Mobilität diskutieren?

  3. Die Information über die Preisschwankungen ist hilfreich. Aber warum können wir nicht einfach einheitliche Preise haben? Ich denke, dass es an der Zeit ist, über alternative Antriebe nachzudenken und weniger auf Benzin angewiesen zu sein.

  4. Ich finde es erschreckend, wie die Spritpreise trotz fallender Ölpreise steigen. Hat jemand eine Erklärung dafür? Ich frage mich, ob wir langfristig mit diesen Preissteigerungen leben müssen oder ob es eine Lösung gibt. Die ADAC App scheint nützlich zu sein!

    1. Das ist wirklich ein Rätsel! Vielleicht sollten wir die Politik mehr zur Rechenschaft ziehen. Ich hoffe, dass die Preise bald sinken, aber ich bin skeptisch.

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