Springerkonzepte in der Langzeitpflege: Erfolgreiches Modellprojekt in Bayern stärkt Pflegeberufe und verbessert Arbeitsbedingungen

Bayern hat in den Jahren 2023 und 2024 mit 7,5 Millionen Euro insgesamt 32 flexible Springerkonzepte in 65 ambulanten und stationären Langzeitpflegeeinrichtungen gefördert und wissenschaftlich von der Hochschule Kempten begleiten lassen. Die Evaluation zeigt, dass solche Modelle, richtig in ein Ausfallmanagement eingebettet, die Arbeitsbedingungen verbessern und die Versorgungsstrukturen stabilisieren. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen als praxisnahe Handlungsempfehlungen in die weitere Entwicklung der Pflegepraxis ein.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Modellprojekt 2023-2024: 32 Springerkonzepte in 65 Langzeitpflegeeinrichtungen mit 7,5 Mio. Euro gefördert.
– Flexible Springerkonzepte verbessern Arbeitsbedingungen und Versorgungsstrukturen bei integriertem Ausfallmanagement.

Flexible Springermodelle stärken die Pflegepraxis in Bayern

Das Modellprojekt „Springerkonzepte in der Langzeitpflege“ zeigt, wie flexibel einsetzbare Pflegekräfte helfen können, Arbeitsbedingungen zu verbessern und Versorgungslücken zu schließen – allerdings nur, wenn sie gut in ein durchdachtes Ausfallmanagement eingebettet sind. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südost e. V., der das Projekt begleitet hat, zieht daraus ein klares Fazit: „Springermodelle tragen entscheidend zu besseren Arbeitsbedingungen und stabilen Versorgungsstrukturen bei, wenn sie in ein durchdachtes Ausfallmanagement eingebettet sind.“

In den Jahren 2023 und 2024 wurden in Bayern auf Basis einer Förderung des Freistaats insgesamt 32 Springerkonzepte in 65 Langzeitpflegeeinrichtungen umgesetzt, darunter sowohl ambulante als auch stationäre Angebote. Wissenschaftlich begleitet wurde das Vorhaben von der Hochschule Kempten mit dem Ziel, die Wirksamkeit der Konzepte zu prüfen und praxisnahe Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Für die Umsetzung stellte der Freistaat 7,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Christiane Lehmacher-Dubberke, Geschäftsführerin des DBfK Südost, hebt hervor: „Die Erfahrungen aus dem Modellprojekt zeigen deutlich, dass flexible Springerkonzepte die Pflege stärken – wenn sie sinnvoll in bestehende Strukturen eingebettet sind.“ Diese Praxisorientierung ist zentral, damit die eingesetzten Springkräfte nicht nur kurzfristig Ausfälle auffangen, sondern zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Pflege beitragen.

Neben der fachlichen Auswertung ist dem DBfK auch die Vernetzung dieser Ergebnisse für die berufspolitische Arbeit wichtig. So betont Lehmacher-Dubberke: „Wir freuen uns, dass wir zur Weiterentwicklung der Pflegepraxis beitragen konnten und werden die Ergebnisse in unsere berufspolitische Arbeit einbringen.“ Damit fließen zentrale Erkenntnisse unmittelbar in die künftige Gestaltung von Versorgungsstrukturen und Arbeitsbedingungen ein.

Weitere Details und der vollständige Abschlussbericht zum Modellprojekt sind auf der Website des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention verfügbar:
https://www.stmgp.bayern.de/pflege/aktuelles-aus-der-pflege/#toc_Modellprojekt_Springerkonzepte_in_der_Langzeitpflege

Flexibilität in der Pflege: Chancen und Herausforderungen von Springerkonzepten

Die Pflegebranche steht vor enormen Herausforderungen: Fachkräftemangel, steigende Pflegebedarfe und unvorhersehbare Ausfälle durch Krankheits- oder Urlaubssituationen setzen das System unter Druck. Vor diesem Hintergrund gewinnen Springerkonzepte an Bedeutung. Sie ermöglichen es, Pflegekräfte flexibel zwischen verschiedenen Einrichtungen einzusetzen und so kurzfristige Engpässe auszugleichen. Dieses Modell bietet eine Antwort auf die steigenden Anforderungen und kann dazu beitragen, Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern und die Versorgungssicherheit für Pflegebedürftige zu stärken.

Ursprünglich entstanden Springermodelle als Reaktion auf die wachsende Personalnot in der Langzeitpflege – vor allem in Pflegeheimen und ambulanten Diensten. Ein strukturierter Einsatz von Springerkräften hilft, plötzliche Personallücken zu schließen, ohne dass der laufende Betrieb darunter leidet. Gleichzeitig werden Betroffene zuverlässiger versorgt, was auch die Qualität der Pflege erhöht.

Warum sind Springermodelle nötig?

Der Bedarf an flexiblen Lösungen ergibt sich aus mehreren Faktoren. Die demografische Entwicklung führt zu mehr pflegebedürftigen Menschen, während die Zahl der verfügbaren Fachkräfte nicht Schritt hält. Zudem machen unvorhergesehene Ausfälle durch Krankheit oder besondere Situationen eine schnelle Nachbesetzung erforderlich. Springerkonzepte reagieren auf diese Anforderungen, indem sie Personalpooling ermöglichen und damit personelle Engpässe abfedern.

Dabei ist wichtig, dass solche Modelle nicht isoliert funktionieren, sondern eingebettet in ein durchdachtes Ausfallmanagement sind. So betont der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südost e. V.: „Die Erfahrungen aus dem Modellprojekt zeigen deutlich, dass flexible Springerkonzepte die Pflege stärken – wenn sie sinnvoll in bestehende Strukturen eingebettet sind.“ Das Einbinden von Springern in den regulären Betriebsablauf ist also entscheidend für den Erfolg.

Was bedeuten Springermodelle für Pflegekräfte und Pflegebedürftige?

Für Pflegekräfte eröffnen Springerstellen Chancen und Herausforderungen zugleich. Auf der einen Seite bieten sie mehr Abwechslung durch den Einsatz an verschiedenen Standorten und die Möglichkeit, Expertise breit einzubringen. Auf der anderen Seite verlangt die Arbeit, sich immer wieder auf neue Teams und Gewohnheiten einzustellen, Flexibilität und Belastbarkeit.

Pflegebedürftige profitieren von einer stabileren Versorgung, da die Pflegequalität auch bei Personalengpässen gesichert wird. Gleichzeitig bedeutet die zunehmende Flexibilität in der Personaleinsatzplanung, dass Pflegekräfte schneller und passgenauer dort eingesetzt werden können, wo sie gerade gebraucht werden.

Vorteile und Herausforderungen von Springerkonzepten im Überblick

  • Vorteile
    • Sofortige Ausfallabsicherung bei Krankheit, Urlaub und anderen Engpässen
    • Erhalt und Verbesserung der Pflegequalität durch kontinuierliche Personalausstattung
    • Flexiblere Arbeitsmodelle für Pflegekräfte mit hoher Abwechslung
    • Bessere Planbarkeit und Steuerung in der Personalorganisation
  • Herausforderungen
    • Eingliederung der Springer in bestehende Teams und Pflegeabläufe
    • Bedarf an abgestimmten Kommunikations- und Koordinationsstrukturen
    • Mögliche Belastungen durch ungewohnte Arbeitsumgebungen und wechselnde Arbeitszeiten
    • Notwendigkeit einer vorausschauenden Personalplanung und betrieblichen Unterstützung

Ausblick auf die Entwicklung in der Pflegebranche

Springermodelle gelten als eine von mehreren Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel und den damit verbundenen Versorgungsrisiken zu begegnen. Die Erfahrung aus dem bayerischen Modellprojekt mit 32 Springerkonzepten in 65 Langzeitpflegeeinrichtungen unterstreicht ihr Potenzial, wenn sie durchdacht umgesetzt werden. Künftig wird es darauf ankommen, solche Konzepte weiter zu professionalisieren, u. a. durch bessere Ausbildung, verlässliche Vergütung und digitale Unterstützung in der Einsatzplanung. Damit können Springermodelle einen wichtigen Beitrag zu einer resilienteren und attraktiveren Pflege leisten – in einer Zeit, in der Flexibilität zunehmend zum Schlüssel für nachhaltige Versorgung wird.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Südost e.V.

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