– Fußball-Europameisterschaft startet bald, hohe Vorfreude bei Wettfans wegen steuerfreier Gewinne.
– Sportwetten-Gewinne aus Hobbyeinsätzen bleiben steuerfrei, unabhängig von Einsatzhöhe und Sportart.
– Wettanbieter entrichten 5,3 % Wettsteuer, geben Kosten häufig indirekt an Kunden weiter.
Steuerfreiheit bei Sportwetten-Gewinnen zur Fußball-Europameisterschaft
Deutschland steht vor einem aufregenden Sommer: Die Fußball-Europameisterschaft beginnt bald, und die Vorfreude der Fans ist greifbar. Besonders für Freunde des Wettens dürfte das Turnier ein Highlight sein. Wer einen glücklichen Tipp abgibt, kann sich auf erhebliche Gewinne freuen – und diese bleiben steuerfrei.* Viele stellen sich sicherlich die Frage, ob sie ihre Sportwetten-Gewinne beim Finanzamt melden müssen. Die Antwort überrascht: Egal ob es um einige Euro oder um Zigtausende geht, diese Gewinne sind steuerfrei. Und das gilt unabhängig davon, ob die Wetten in Wettbüros oder online abgeschlossen wurden – nicht nur für den Fußball, sondern auch für andere Sportarten wie Tennis, Handball oder Pferderennen.
Wer beispielsweise 10 Euro auf England als neuen Europameister setzt, kann mit Gewinnen zwischen 40 und 45 Euro* rechnen. Bei einer erfolgreichen Wette auf Georgien könnte der Gewinn sogar überraschende 5.000 Euro betragen. Doch wie groß auch immer der Gewinn ausfällt – das Finanzamt hat hier keinen Anspruch darauf.* Wichtig ist jedoch, dass die Steuerfreiheit nur dann zutrifft, wenn das Wetten als Hobby betrieben wird. Sobald gewerbliche Absichten im Spiel sind und jemand seine Haupt- oder einzige Einkommensquelle damit bestreitet, greifen andere Regelungen.* Dann gelten Gewinne als Einkommen und können steuerpflichtig werden.*
Interessant ist, dass diese Steuerbefreiung auch für Lotto-Gewinne gilt. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Millionen im Jackpot gewinnen oder kleinere Summen bei Zusatzspielen.* Entscheidend ist, dass Glück entscheidet – und nicht Können. Dies unterscheidet Sport- und Lottogewinne von Gewinnen in Quizshows oder Castingshows, wo Leistung erbracht werden muss.*
Seit 2012 existiert in Deutschland die sogenannte Wettsteuer, die aktuell 5,3 Prozent beträgt. Diese wird zwar formal von den Wettanbietern gezahlt, aber in der Praxis geben diese die Kosten oft an die Kunden weiter: Ein indirekter Kostenpunkt, den viele Sportwetter bezahlen müssen.* Im Jahr 2022 flossen laut dem MDR rund 432 Millionen Euro an Wettsteuern in die Kassen der Bundesländer.* Auch die Anbieter profitierten erheblich: Laut Deutschem Sportwettenverband wurden 2023 fast 8 Milliarden Euro Spieleinsätze legalisiert.*
Steuern, Spiel und gesellschaftlicher Blickwinkel: Die Bedeutung der steuerfreien Sportwette für Deutschland
In Deutschland sind Gewinne aus Sportwetten grundsätzlich steuerfrei, was eine besondere Stellung im Verhältnis zwischen Freizeitverhalten, Steuerpflicht und finanzieller Regulierung darstellt. Diese Steuerfreiheit beruht auf dem Prinzip, dass die Besteuerung nicht direkt beim Spieler ansetzt, sondern auf der Seite der Wettanbieter. Die dadurch entstehende Abgrenzung beeinflusst sowohl die Wirtschaft als auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Sportwetten erheblich.
Die verpflichtende 5,3 % Wettsteuer, die Wettanbieter an die Bundesländer zahlen, ist ein zentrales Element des deutschen Wettmarkts. Für den Fiskus sichert sie stabile Einnahmen, während die Steuerfreiheit der Gewinne Spielenden einen Anreiz bietet, legal und mit transparenten Rahmenbedingungen zu wetten. Durch diese Konstruktion bleibt die private Gewinnerzielung tatsächlich steuerfrei, was in der öffentlichen Debatte immer wieder kontrovers diskutiert wird.
Das Verhältnis zwischen Steuerpflicht und Freizeitverhalten hat sich mit der Verbreitung von digitalen Spielen und Online-Wetten deutlich verändert. Immer mehr Nutzer greifen zu Sportwetten über Apps und Online-Plattformen, wodurch sich die steuerlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen verschärfen oder an die neuen Marktgegebenheiten angepasst werden müssen. Diese Veränderung betrifft vor allem den Verbraucherschutz und die Prävention von Spielsucht, denn die leichtere Verfügbarkeit der Angebote birgt erkennbar Risiken für gefährdete Personen.
Diese Aspekte bedingen eine komplexe gesellschaftliche Debatte, in der folgende Punkte besonders hervorstechen:
- Finanzielle Absicherung der Bundesländer durch die gezahlte Wettsteuer trotz steuerfreier Gewinne für Spieler
- Spielerschutz und Prävention, vor allem angesichts der steigenden Anzahl von Online-Wetten und mobilen Apps
- Marktregulierung und Wettbewerb, da Anbieter durch Steuerlast und Regularien unterschiedliche Bedingungen vorfinden
- Verbraucherrechte und Transparenz über das Wettangebot und die Risiken, die damit verbunden sind
- Gesellschaftliche Akzeptanz von Sportwetten als Freizeitbeschäftigung versus Warnungen vor Glücksspielsucht
Nach der EM 2024 ist mit einer intensiven öffentlichen und politischen Diskussion über die zukünftige Ausgestaltung der Besteuerung von Sportwetten zu rechnen. Dabei werden sowohl wirtschaftliche Interessen als auch gesellschaftliche Verantwortung eine Rolle spielen. Angesichts der digitalen Transformation des Wettmarkts könnte die Debatte über eine Anpassung der Steuermodelle und verstärkte Maßnahmen zur Spielsuchtprävention neu entfacht werden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Fußball-EM: Gewinne aus Sportwetten sind steuerfrei
Original-Content übermittelt durch news aktuell.