– Bundesweit tauschen am 26. Juni 2025 tausende Schüler*innen Klassenzimmer gegen Arbeitsplatz und spenden Lohn
– Spenden fördern Jugendprojekte in Ukraine, Südosteuropa und Jordanien für Demokratie sowie Chancengerechtigkeit
– Projekte vor Ort bieten psychosoziale Hilfe, Medienförderung und Bildungsangebote für Geflüchtete
Sozialer Tag in Bremen: Jugendliche engagieren sich für Bildung und Zusammenhalt
Heute ist in Bremen Sozialer Tag – ein bundesweiter Aktionstag, an dem zehntausende Schülerinnen und Schüler für einen Tag ihr Klassenzimmer gegen einen Arbeitsplatz tauschen. Dabei spenden sie ihren Lohn für langfristige Jugend- und Bildungsprojekte in der Ukraine, Südosteuropa und Jordanien. Allein in Deutschland nehmen jährlich rund 60.000 Jugendliche teil und ermöglichen so jährlich Einnahmen von etwa einer Million Euro, die gezielt in nachhaltige Projekte fließen.
An vielen Stellen in Bremen wird heute sichtbar, wie vielfältig sich junge Menschen engagieren: Ob im Krankenhaus, in der Eisdiele oder bei Nachbarinnen und Nachbarn – sie übernehmen Verantwortung, unterstützen ihre Mitmenschen und setzen so ein deutliches Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Vielfalt und Chancengerechtigkeit. „Der Soziale Tag schafft Begegnungen und vermittelt wichtige Werte wie Solidarität und demokratisches Engagement. Junge Menschen übernehmen Verantwortung für sich und andere“, erklärt Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen und Bremens Bürgermeister, der den Aktionstag mitträgt.
Organisiert wird der Soziale Tag von Schülerinnen Helfen Leben, Deutschlands größter jugendlich geführter Hilfsorganisation. Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Friedrich Merz und mit Unterstützung Bremens haben sich in den letzten Jahren fast zwei Millionen Schülerinnen und Schüler beteiligt – damit ist der Soziale Tag die größte Schülerinnenaktion ihrer Art in Deutschland. Bis heute wurden über 35 Millionen Euro eingenommen, die in mehr als 150 Jugend- und Bildungsprojekte investiert wurden.
Die Projekte, die durch die Erlöse unterstützt werden, fördern nicht nur Bildung, sondern stärken auch demokratische Strukturen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. In der Ukraine etwa finanziert das Projekt Shelter Ukraine psychosoziale Unterstützung an neuen Wohnorten für Familien, die innerhalb des Landes Schutz suchen mussten. „Diese Begegnungsräume schaffen Inseln der Normalität, in denen Kinder und Jugendliche traumatische Erlebnisse verarbeiten und Freundschaften knüpfen können“, heißt es bei Schüler*innen Helfen Leben. Ein besonderer Fokus liegt auch auf dem Youth Empowerment Program, das junge Ukrainerinnen und Ukrainer durch Seminare zu demokratischem Engagement ermutigt und ihnen eigene Projektbudgets an die Hand gibt.
Auch im Projekt Junge Medienmacher*innen in Bosnien und Herzegowina setzen sich junge Menschen für kritischen Journalismus ein. Dort kämpfen sie gegen nationalistische Tendenzen und Verschwörungserzählungen, um Perspektiven auf ein freies und demokratisches Europa zu eröffnen. In Jordanien wiederum bieten Begegnungszentren geflüchteten und einheimischen Jugendlichen IT-Kurse von den Grundlagen bis hin zu Programmier- und Grafik-Schulungen an. Mit diesem Angebot können die Teilnehmenden ein international anerkanntes Informatik-Zertifikat (ICDL) erwerben, das ihre Chancen auf Schule, Studium und Arbeit erhöht.
Der zentrale Sozialen Tag findet in diesem Jahr am 17. Juli statt. Für Bundesländer mit frühen Sommerferien, wie Bremen, ist der Aktionstag bereits heute, am 26. Juni. Sollte der offizielle Termin aufgrund schulinterner Gründe nicht passen, haben Schulen die Möglichkeit, den Sozialen Tag flexibel an einem anderen Datum zu organisieren. Alle Informationen sowie Materialien zur Anmeldung sind unter www.sozialertag.de verfügbar.
Mit dem Sozialen Tag geben junge Menschen ein starkes Signal für gesellschaftliches Miteinander und fördern konkrete Projekte, die Bildungschancen eröffnen und Menschen in herausfordernden Lebenssituationen unterstützen – lokal, international und generationenübergreifend.
Mehr als nur ein Aktionstag: Die langfristige Bedeutung des Sozialen Tages
Der Soziale Tag ist weit mehr als ein einmaliger Arbeitseinsatz von Jugendlichen für einen guten Zweck. Er ist Teil einer umfassenden Bewegung, die bürgerschaftliches Engagement, Demokratiebildung und globale Solidarität miteinander verbindet. Anders als klassische Spendenaktionen fordern Sozialaktionen wie dieser junge Menschen aktiv heraus: Sie tauschen für einen Tag ihr Klassenzimmer gegen einen Arbeitsplatz, um sich nicht nur finanziell, sondern auch praktisch für Gleichaltrige und gesellschaftliche Projekte einzusetzen. Dabei gewinnen sie wertvolle Einblicke in Berufswelten und gesellschaftliche Realitäten, die über reinen Unterricht hinausgehen.
Dieses Engagement fördert bei den Teilnehmenden ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und schult Empathie. Zugleich ermöglicht der Soziale Tag eine praxisnahe Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie sozialer Ungleichheit, globalen Konflikten und politischer Teilhabe. Die Projektpartnerschaften in Ländern wie der Ukraine, Südosteuropa und Jordanien zeigen, wie Jugendliche durch konkrete Unterstützung und Austauschprogramme auf ganz neue Art an globalen Fragen mitwirken können. So entstehen lebendige Lern- und Erfahrungsräume für Werte wie Gerechtigkeit, Toleranz und demokratisches Miteinander.
Langfristige Wirkung auf Gesellschaft und Jugend
Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung, Verbreitung von Fake News und wachsendem Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen erhält die Aktion eine besondere Bedeutung. Sie bietet Jugendlichen ein Umfeld, in dem sie kritisches Denken, eine tolerante Diskussionskultur und verschiedene Bildungswege erleben können. Studien belegen, dass solche Angebote die politische Bildung nachhaltig stärken und die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement langfristig fördern. Indem die Jugendlichen selbst aktiv werden, erfahren sie Demokratie als gestaltbare Praxis.
Der Soziale Tag hebt sich von anderen Mitmachangeboten besonders durch seinen Fokus auf Eigeninitiative und Mitbestimmung ab. Die Kombination aus praktischem Tun, dem Sammeln von Lohn für solidarische Zwecke und dem damit verbundenen Lernprozess macht das Format zu einem wichtigen Vorbild innerhalb der Förderarbeit für Jugendliche.
Internationale Perspektive
International ist der Soziale Tag keine Einzelerscheinung, doch sein bundesweiter Umfang und die gezielte Förderung der internationalen Solidarität sind außergewöhnlich. Während in vielen Ländern ähnliche Jugendaktionen stattfinden, zeichnet sich der Soziale Tag durch seine Verbindung von lokalem Engagement und globaler Verantwortung aus. Die Unterstützung psychosozialer Angebote für von Krieg betroffene Kinder in der Ukraine oder Bildungsprogramme für geflüchtete Jugendliche in Jordanien demonstriert, wie Teilhabe und Demokratiebildung international gedacht und gelebt werden können.
In Südosteuropa wiederum setzen junge Menschen mit Projekten für freien Journalismus und gegen Nationalismus konkrete Zeichen für eine demokratische Zukunft. Damit leistet der Soziale Tag auch einen Beitrag zur Stabilisierung und Weiterentwicklung von Gesellschaften, die noch immer mit den Folgen vergangener Konflikte kämpfen.
Für wen ist das Engagement besonders relevant?
- Schülerinnen und Schüler: Gewinnen neue Perspektiven, stärken Sozialkompetenzen und erleben demokratische Teilhabe aktiv.
- Schulen: Erhalten vielfältige Möglichkeiten zur projektorientierten Demokratiepädagogik und zum fächerübergreifenden Lernen.
- Gesellschaft und Politik: Profitieren von einer aktiven, sozial verantwortlichen Jugend, die sich in demokratische Prozesse einbringt und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert.
Durch solche Initiativen zeigt sich, wie wichtig es ist, jungen Menschen frühzeitig Räume zu bieten, in denen sie sich gesellschaftlich und politisch einbringen können. In einer Welt, die vor großen Herausforderungen steht, sind Aktionen wie der Soziale Tag unverzichtbar, um die Werte von Solidarität und demokratischer Teilhabe zu stärken.
Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung von Schüler*innen Helfen Leben.
9 Antworten
…ich finde es bemerkenswert, wie der Soziale Tag den Jugendlichen ein Gefühl der Verantwortung vermittelt. Glaubt ihr, dass dies langfristig positive Auswirkungen auf ihre zukünftige Karriere haben wird?
…absolut! Erfahrungen wie diese helfen ihnen nicht nur im Berufsfeld, sondern auch im persönlichen Wachstum.
Die Projekte sind wirklich notwendig, besonders für geflüchtete Menschen. Ich frage mich, wie man noch mehr Unterstützung bieten kann? Gibt es Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Organisationen vor Ort?
…und ich denke, dass solche Initiativen auch das Verständnis zwischen Kulturen fördern können. Was haltet ihr von interkulturellen Austauschprogrammen?
…ja, das ist wichtig! Bildung sollte für alle zugänglich sein und solche Aktionen sind ein Schritt in die richtige Richtung.
Der Einsatz der Schüler*innen ist echt bewundernswert! Ich frage mich, welche weiteren Projekte in Zukunft gefördert werden könnten. Gibt es schon Ideen oder Vorschläge? Vielleicht kann man ja auch etwas lokal in Bremen machen.
Ich hoffe, dass mehr Schulen daran teilnehmen! Es wäre toll, wenn auch kleinere Gemeinden einbezogen werden könnten. Wie sieht es in anderen Bundesländern aus?
Ich finde es klasse, dass die Jugendlichen so viel Verantwortung übernehmen. Das fördert nicht nur ihre sozialen Fähigkeiten, sondern auch das Bewusstsein für globale Probleme.
Ich finde den Sozialen Tag eine super Idee! Es ist wichtig, dass Jugendliche aktiv werden und sich für andere einsetzen. Wie denkt ihr über die Bedeutung von Bildung für Chancengerechtigkeit?