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Soziale Vermieter: Nimbys bremsen dringend benötigten Wohnraum

Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hat den umstrittenen Bebauungsplan Bahrenfeld 68 vorerst gestoppt, was die Pläne zur Errichtung von drei Wohngebäuden mit insgesamt 110 Wohnungen im Innenhof eines ehemaligen Gewerbeareals betrifft. Anwohner haben über ein Jahrzehnt gegen diese Entwicklungen protestiert und nun vor Gericht gewonnen. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), äußert sich besorgt über die wachsende Tendenz der „Nimbys“ – Bürger, die verhindern wollen, dass in ihrer Nachbarschaft dringend benötigte Wohnungen gebaut werden. Dieser Trend gefährdet nicht nur den Wohnungsbau, sondern auch ökologische Belange, indem er eine sinnvolle Nachverdichtung erschwert. Der VNW sieht darin eine unmittelbare Bedrohung für all jene, die händeringend nach bezahlbarem Wohnraum suchen.
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Bremen (VBR).

Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hat am 15. April 2025 den umstrittenen Bebauungsplan für Bahrenfeld 68 vorerst gestoppt. Geplant war der Bau von drei Wohngebäuden mit insgesamt 110 Wohnungen in einem Innenhof, der bislang gewerblich genutzt wurde. Seit gut zwölf Jahren wehren sich die Anwohner umliegender Mehrfamilienhäuser gegen diese Entwicklungen. Mit dem aktuellen Urteil haben sie zunächst bekommen, was ihre Sorgen um den Erhalt ihrer Wohnqualität betrifft.

Andreas Breitner, Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), äußert sich zu den Konsequenzen dieser Entscheidung: „Wer in einer Großstadt lebt, muss akzeptieren, dass es zuweilen etwas enger zugeht. Dazu gehört, dass in einem Innenhof, der früher von Gewerbe genutzt wird, Wohngebäude entstehen. Dass es dabei zu Konflikten mit der Nachbarschaft kommen kann, ist verständlich. Gerichte sind der richtige Ort, das zu entscheiden" (Zitat-Quelle: ). Mit diesen Worten bringt er eine Perspektive ins Spiel, die oft übersehen wird: nämlich die Notwendigkeit, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

Breitner kritisiert zudem die anhaltenden Verzögerungen im Bauprozess durch Anwohnerproteste, die oftmals egoistische Züge tragen. Diese sogenannte „NIMBY-Mentalität“ (Not in my backyard) sei in Hamburg weit verbreitet und wirke sich schwerwiegend auf die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum aus. Der Umgang mit Bauprojekten reflektiere ein großes Ungleichgewicht innerhalb der Gesellschaft, wo bestehende Bewohner ihre Interessen über die Bedürfnisse von Neuhinziehenden stellen, die verzweifelt nach einer Wohnung suchen.

„Die, die da schon sind, wollen oftmals, dass alles so bleibt, wie es ist und verhindern als Ich-AG dringend benötigte Verdichtungen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Diese Aussagen unterstreichen die Herausforderungen eines wachsenden städtischen Raums. Die ehrgeizigen Pläne zur Nachverdichtung werden immer schwieriger umsetzbar, was letztlich dazu führt, dass neue Wohnungen oft auf der „grünen Wiese“ entstehen statt in bereits geschlossenen urbanen Strukturen – zu Lasten der .

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 457 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. Für rund 1,5 Millionen Menschen, die in den etwa 775.000 verwalteten Wohnungen leben, bedeutet dies ein starkes Engagement für mehr Wohnraum und ein gerechtes Mietniveau. Trotz der Herausforderungen umfasst die durchschnittliche Nettokaltmiete bei VNW-Unternehmen nur 6,59 Euro pro Quadratmeter. Diese Daten belegen die zentralen Bemühungen der Verbände, qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen.

In Anbetracht der aktuellen Situation stellt sich die Frage, wie der Weg zu einem ausgewogenen Wohnkonzept aussehen kann, das sowohl den Bedürfnissen der Anwohner als auch den drängenden Anforderungen des Marktes gerecht wird. Der Dialog zwischen Beteiligten muss intensiviert werden, um Lösungen zu finden, die sozialverträglich und ökologisch nachhaltig sind. Nur so kann das Ziel erreicht werden, eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu gestalten, die alle Bürger einbezieht.


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Soziale Vermieter kritisieren „Nimbys“ | Presseportal

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Die Herausforderungen des Wohnungsbaus in urbanen Räumen: Ein Blick auf Hamburger Netzwerke

Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Hamburg, den Bebauungsplan Bahrenfeld 68 vorerst auszusetzen, verdeutlicht eindringlich die Schwierigkeiten, denen sich die städtische Wohnungspolitik gegenübersieht. Inmitten eines akuten Wohnraummangels und der drängenden Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum erleben viele Städte, darunter auch Hamburg, Widerstand von Anwohnern, die aus Angst vor Veränderungen starke Einwände erheben. Die jahrelangen Proteste der Anwohner in Bahrenfeld stehen exemplarisch für ein Phänomen, das nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch bundesweit zu beobachten ist.

In der Metropolregion Hamburg stiegen die Mietpreise in den letzten Jahren kontinuierlich an, und die Durchschnittsmiete liegt nun bei über 10 Euro pro Quadratmeter in zentralen Lagen. Solche Preisentwicklungen lassen viele Menschen verzweifelt auf der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft zurück. Der Druck auf die bestehenden Infrastrukturen und die Notwendigkeit, verdichtetes zu schaffen, stehen im Widerspruch zu den Bestrebungen der Nimbys. Diese Not-In-My-Backyard-Mentalität hindert oft an der Umsetzung von dringend benötigten Bauprojekten, was langfristig dazu führt, dass neue Wohnungen häufig nicht in den innerstädtischen Gebieten, sondern auf der grünen Wiese entstehen.

Darüber hinaus zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Die Akzeptanz für Neubauten fällt tendenziell, während gleichzeitig die Bevölkerungszahl in den Städten weiter wächst. Dies führt dazu, dass der Spagat zwischen dem Erhalt bewährter Strukturen und der Schaffung neuen Wohnraums immer schwerer wird. Initiativen, die versuchen, neuen Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Lebensqualität in bestehenden Stadtteilen zu wahren, müssen innovativ agieren, um die verschiedenen Interessenlagen angemessen zu berücksichtigen.

Das Beispiel Bahrenfeld erinnert uns daran, dass städtische Entwicklung nicht nur eine technische Herausforderung darstellt, sondern auch eine soziale Dynamik hat, die es zu meistern gilt. Es ist von entscheidender Bedeutung, einen Dialog zwischen allen Beteiligten zu fördern – einschließlich der Stadtplanung, der Anwohner und der Wohnungsbauunternehmen – um Lösungen zu finden, die sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Bedürfnissen gerecht werden. Dabei muss neben wirtschaftlichen auch auf ökologische Aspekte geachtet werden, um nachhaltig gestalteten Wohnraum zu schaffen. Nur so kann der enorme Druck auf dem Wohnungsmarkt langfristig gemindert werden und all jenen geholfen werden, die eine sichere und bezahlbare Heimat suchen.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Oberverwaltungsgericht
  2. Bebauungsplan
  3. NIMBY
  4. Wohnungsgenossenschaft
  5. Bezahlbarer Wohnraum

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Soziale Vermieter kritisieren „Nimbys“ | Presseportal

7 Antworten

  1. ‚NIMBY‘ ist ein großes Problem! Ich habe auch Angst um meine Wohnqualität, aber ich weiß auch, dass neue Wohnungen nötig sind. Vielleicht sollten wir mehr über Kompromisse sprechen?

  2. Das ganze Thema ist wirklich kompliziert. Ich kann die Anwohner verstehen, aber wir müssen auch an die Neuen denken! Wo sind denn die Lösungen für alle? Gibt es vielleicht schon Vorschläge?

    1. Ich denke, wir sollten mehr in der Nachbarschaft diskutieren und versuchen, Lösungen zu finden, die allen helfen können.

  3. Ich finde das Urteil vom Oberverwaltungsgericht echt wichtig. Es ist krass, wie viele Leute sich gegen neue Wohnungen wehren. Aber wo sollen die ganzen neuen Mieter hin? Das Problem mit der NIMBY-Mentalität sollten wir alle ernst nehmen. Wie können wir da einen Dialog starten?

    1. Ich stimme zu, aber es gibt auch berechtigte Sorgen der Anwohner. Manchmal wird einfach nicht genug Rücksicht genommen auf die, die schon länger da wohnen.

    2. Es ist gut, dass das Gericht eingegriffen hat. Aber was passiert jetzt mit den Plänen? Wir brauchen dringend mehr Wohnraum in Hamburg!

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