Suche
Close this search box.

SoVD warnt vor ungerechter Finanzierung der Krankenhausreform

SoVD fordert nachhaltige und gerechte Finanzierung der Krankenhausreform
Berlin – Nur einen Tag vor der wichtigen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags zum Krankenhauspflege- und Versorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) meldet sich der Sozialverband Deutschland (SoVD) mit deutlicher Kritik. Der Verband warnt eindringlich davor, die dringend benötigten Reformen im Gesundheitssystem einseitig durch Beitragsgelder zu finanzieren und fordert eine gerechtere Verteilung der Kosten. „Es kann nicht sein, dass die Hälfte der 50 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds stammt“, betont Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD. Angesichts der angespannten Finanzlage sei dies unverantwortlich und verfassungsrechtlich bedenklich.

Teilen:

Bremen (VBR). Einen Tag vor der öffentlichen Anhörung zum Krankenhauspflege- und Versorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags warnt der Sozialverband Deutschland (SoVD) eindringlich davor, notwendige Verbesserungen im Gesundheitssystem einseitig auf Kosten der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler zu finanzieren.

Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD, weist darauf hin: “Die geplante Finanzierung des Transformationsfonds ist eine Zweckentfremdung von Beitragsmitteln.” Sie betont, dass die geplante Verwendung der Mittel nicht nur verfassungsrechtlich bedenklich sei, sondern auch angesichts der ohnehin angespannten Finanzlage in der gesetzlichen Krankenversicherung als unverantwortlich betrachtet werden müsse. “Es kann nicht sein, dass die Hälfte der 50 Milliarden Euro, die über zehn Jahre in den Fonds fließen sollen, aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds kommt – und damit allein aus Beitragsmitteln der Versicherten”, erläutert Engelmeier. Im laufenden Jahr verzeichnet der Gesundheitsfonds bereits ein Defizit von 6,3 Milliarden Euro, und auch die gesetzlichen Krankenkassen schreiben weiterhin rote Zahlen.

Engelmeier macht deutlich, dass die dringend benötigten Reformen ihre Unterstützung finden, aber nicht zulasten der Beitragszahlenden erfolgen dürfen. “Die Finanzierung der Krankenhausreform muss gerecht erfolgen und darf nicht einseitig auf die Schultern der Beitragszahlenden abgewälzt werden”, mahnt Engelmeier. Sie fordert eine angemessene Beteiligung des Bundes, da die Reform allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt, nicht nur den gesetzlich Versicherten.

Lesen Sie auch:  Patientensicherheit: dbb stellt drei Forderungen für mehr Arzneimittelversorgung, Krankenhausreform und Arbeitsbedingungen

Diese Debatte um das KHVVG zeigt einmal mehr die tiefgehenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem. Der Vorstoß des SoVD ist daher ein dringender Appell an die Politik, nachhaltige und gerechte Lösungen zu finden, ohne die finanzielle Last ungleich zu verteilen. Der Ausgang dieser Diskussion wird richtungsweisend für die zukünftige Gestaltung des Gesundheitswesens in Deutschland sein.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
SoVD fordert nachhaltige und gerechte Finanzierung der Krankenhausreform

Original-Content übermittelt durch news aktuell.


Kontextualisierung der Finanzierungsdebatte zur Krankenhausreform

Die kontroverse Diskussion um die Finanzierung des Krankenhauspflege- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) reiht sich ein in eine längere Reihe von finanziellen Herausforderungen, mit denen das deutsche Gesundheitssystem konfrontiert ist. Bereits in der Vergangenheit hat die Belastung der Beitragszahler*innen zunehmend zu öffentlichem Unmut geführt.

Ähnliche Situationen gab es beispielsweise im Jahr 2021, als das Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) diskutiert wurde. Damals wie heute standen Fragen der Gerechtigkeit und der Verantwortung des Staates im Zentrum. Auch damals wurde kritisiert, dass die Versicherten unverhältnismäßig stark belastet würden, während staatliche Mittel nicht ausreichend mobilisiert wurden.

Lesen Sie auch:  Keine Kürzungen in Krisenzeiten - Soziale Verantwortung!

Prognosen deuten darauf hin, dass ohne bedeutende strukturelle Veränderungen in der Finanzierung des Gesundheitssektors die Defizite weiterhin steigen werden. Der Gesundheitsfonds, aus dem bereits jetzt Milliardenbeträge geschöpft werden, ist nur bis zu einem gewissen Grad belastbar. Experten warnen davor, dass dies zu noch höheren Versicherungsbeiträgen oder Leistungskürzungen führen könnte, wenn keine gerechtere Verteilung der Kosten erfolgt.

Mögliche Entwicklungen könnten auf eine verstärkte Einbindung privater Kapitalquellen hinauslaufen, wie sie in anderen europäischen Ländern bereits erprobt wurden. Solche Modelle sind allerdings umstritten und werfen ethische sowie rechtliche Fragen auf. Eine andere Entwicklung könnte eine umfassendere Reform der gesetzlichen Krankenversicherung sein, bei der der Beitragssatz einkommensabhängig stärker gestaffelt wird oder alternative Finanzierungsmodelle, wie eine Bürgerversicherung, ernsthaft in Erwägung gezogen werden.

Der SoVD fordert in diesem Kontext eine deutliche größere finanzielle Beteiligung des Bundes an den Reformprojekten der Gesundheitspolitik. Hier könnte auch ein Blick auf erfolgreiche internationale Beispiele hilfreich sein. Länder wie Schweden oder die Niederlande haben ebenfalls umfangreiche Reformen durchgeführt, bei denen staatliche Unterstützung entscheidend war, um die Belastungen fair zwischen Staat und Bürger*innen aufzuteilen.

Lesen Sie auch:  Union erkundigt sich nach Fördermitteln für Wissenschaftskommunikation

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt es von enormer Bedeutung, dass der Deutsche Bundestag in seinen Beratungen zur Krankenhausreform die langfristigen Auswirkungen auf die Beitragszahler*innen berücksichtigt und einen tragfähigen Finanzierungsplan entwickelt, der sowohl den Anforderungen an ein modernes Gesundheitssystem gerecht wird als auch sozialen und verfassungsrechtlichen Kriterien entspricht.


Mögliche Social-Media-Hashtags:
#Gesundheitssystem, #Krankenhausreform, #SozialverbandDeutschland, #Finanzierung, #Beitragszahler, #GesetzlicheKrankenversicherung, #Bundestag, #MichaelaEngelmeier, #Pflegegesetz, #Berlin, #SoVD, #Pressemitteilung

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

7 Antworten

  1. @Stefanie93 stimmt, es ist wichtig dass diese Themen auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Hat jemand Vorschläge wie man das besser finanzieren könnte?

    1. @Sauter Metin Vielleicht könnte eine Bürgerversicherung eine Lösung sein? So würden alle einzahlen und nicht nur die gesetzlich Versicherten.

    2. @Marija62 Interessanter Gedanke! Aber wie würde das in der Praxis aussehen? Hätte da jemand Details oder Erfahrungen aus anderen Ländern?

  2. @Michaela Engelmeier hat absolut recht! Es ist verfassungsrechtlich bedenklich, wie das Geld verwendet werden soll. Wieso hören Politiker nie auf Expertenmeinungen?

  3. Ich versteh nicht warum immer nur die beitragszahler alles bezahlen solle! Das ist doch unfair. Was meint ihr? Müsste der Bund nicht mehr Verantwortung übernehmen?

    1. Ja Mgiese, da stimme ich dir zu! Es sollte eine gerechtere verteilung geben. Vielleicht könnte der Staat mehr steuer einnahmen für die Gesundheit verwenden?

    2. @Lvogel und @Mgiese, ich bin auch eurer Meinung. Die Reformen sind nötig, aber wir dürfen nicht alles auf die Beitragszahler abwälzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Presseeinladung: Wettbewerb Sterne des Sports in Silber für NRW am 4. November in ...

NRW-Sportvereine glänzen bei “Sterne des Sports” 2024

Am 4. November 2024 wird in der Sankt Bernardus Kapelle in Oberhausen ein besonderer Abend für die Sportvereinskultur Nordrhein-Westfalens gefeiert. Bei der Verleihung der „Sterne des Sports in Silber“ werden sechs herausragende Sportvereine für ihre ehrenamtlichen Leistungen ausgezeichnet. Die Veranstaltung, bei der Überraschungen auf der Ehrungsbühne garantiert sind, würdigt das Engagement von Vereinen wie Move and Meet e.V. (Münster) und den Werrepiraten e.V. (Hiddenhausen). Organisiert vom Deutschen Olympischen Sportbund und den Volksbanken Raiffeisenbanken, bietet dieser Wettbewerb den Gewinnern nicht nur regionalen Ruhm, sondern auch die Chance auf den Großen Stern in Gold auf Bundesebene.

Lesen
9. SoVD-Inklusionslauf bricht Teilnehmer- und Besucherrekord

Rekord beim SoVD-Inklusionslauf: 3.000 Besucher begeistert

Berlin (ots) – Ein neuer Teilnehmerrekord, eine starke Botschaft der Inklusion und strahlende Gesichter prägten den diesjährigen SoVD-Inklusionslauf auf dem Tempelhofer Feld. Mehr als 900 Läuferinnen und Läufer, darunter Menschen mit und ohne Behinderung, setzten ein kräftiges Zeichen für Teilhabe und Gemeinschaft. Rund 3.000 Besucher verfolgten das inspirierende Event, das von prominenten Unterstützern wie Paralympics-Siegerin Franziska Liebhardt und Hertha BSC-Interimspräsident Fabian Drescher begleitet wurde. Gemeinsam hoben sie die Wichtigkeit hervor, nicht sichtbare Beeinträchtigungen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die erfolgreiche Veranstaltung endet mit einer Einladung zur Jubiläumsausgabe am 11. Oktober 2025.

Lesen