Bremen (VBR). Am 17. September rückt der Welttag der Patientensicherheit wieder ins Rampenlicht. Dieser globale Gesundheitstag, initiiert von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), thematisiert in diesem Jahr die entscheidende Rolle der Diagnosesicherheit. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hebt die Dringlichkeit einer Verbesserung in diesem Bereich hervor und fordert konkrete Maßnahmen von der Politik.
Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD, betont in ihrer Keynote auf der Veranstaltung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit: „Ohne sichere Diagnose keine gute Behandlung – die Gesundheit der Patientinnen und Patienten steht auf dem Spiel. Wir fordern die Politik auf, die Diagnosesicherheit endlich zu verbessern.“ Engelmeier unterstreicht dabei, dass Fehldiagnosen nicht nur zu falschen Behandlungen führen, sondern erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen können. Eine präzise Diagnose sei der essenzielle erste Schritt hin zu einer effektiven Therapie und somit unabdingbar für das Wohl und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten.
Neben der Diagnosesicherheit lenkt Engelmeier auch den Fokus auf die individuellen Patientenrechte. Sie kritisiert bestehende Defizite bei deren Durchsetzung und ruft dazu auf, das seit über zehn Jahren bestehende Patientenrechtegesetz weiterzuentwickeln: „Wir haben dazu bereits ein Rechtsgutachten mit konkreten Handlungsempfehlungen für den Gesetzgeber veröffentlicht. Diese müssen nun endlich umgesetzt werden.“
Das besagte Gutachten, erstellt von Prof. Dr. Thomas Gutmann, sowie das Forderungspapier des SoVD zur Stärkung und Weiterentwicklung der Patientenrechte sind zentrale Dokumente, die dringend Beachtung finden sollten. Sie bieten eine fundierte Grundlage für legislative Verbesserungen, die dringend notwendig sind, um die Rechte der Patientinnen und Patienten in Deutschland zu stärken.
Die Bedeutung dieser Themen kann nicht genug betont werden. Jeder Mensch verdient eine sichere und zuverlässige medizinische Betreuung, die auf fundierten Diagnosen und gestärkten Rechten beruht. Die Forderungen des SoVD zielen darauf ab, die Qualität der Gesundheitsversorgung zu erhöhen und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten – Aspekte, die letztlich das Vertrauen in das Gesundheitssystem festigen.
Für weitere Informationen und detaillierte Einblicke in das Gutachten und die Forderungen können Interessierte die offiziellen Dokumente des SoVD einsehen.
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SoVD fordert zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September: Diagnosesicherheit …
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Die Wichtigkeit der Diagnosesicherheit im Kontext globaler Gesundheitsinitiativen
Die Forderung des SoVD nach einer verbesserten Diagnosesicherheit reiht sich in eine wachsende globale Bewegung ein, die den Fokus auf Patientensicherheit und Qualität der Gesundheitsversorgung legt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in den letzten Jahren mehrfach auf die Notwendigkeit hingewiesen, systematische Fehlerquellen im medizinischen Diagnostikprozess zu identifizieren und zu eliminieren. Studien belegen, dass diagnostische Fehler weltweit erhebliche Auswirkungen haben: Sie sind eine häufige Ursache für schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen und tragen stark zur Belastung der Gesundheitsysteme bei.
Im internationalen Vergleich zeigen Länder wie Schweden und die Niederlande vorbildliche Ansätze, durch kontinuierliche Schulungen des medizinischen Personals und fortgeschrittene technische Lösungen die Diagnosesicherheit zu erhöhen. Diese Maßnahmen führen nicht nur zu einer Verringerung von Fehldiagnosen, sondern auch zu einer höheren Zufriedenheit der Patienten und einer besseren Effizienz im Gesundheitswesen.
Deutschland steht hingegen vor großen Herausforderungen. Trotz bestehender Qualitätsstandards und Richtlinien gibt es immer noch deutliche Lücken im Bereich der Diagnosesicherheit. Ein wesentlicher Faktor ist das komplexe und oftmals überlastete Gesundheitssystem, in dem Zeitmangel und hohe Arbeitsbelastung eine präzise und gründliche Diagnose erschweren. Hinzu kommt, dass digitale Gesundheitslösungen, die das Potential haben, Diagnosesicherheit deutlich zu verbessern, noch nicht flächendeckend eingesetzt werden. Electronic Health Records (EHRs) und Künstliche Intelligenz bieten Möglichkeiten, um ärztliche Entscheidungen durch verbesserte Datenanalyse zu unterstützen und Fehler zu reduzieren.
Zukunftsweisende Entwicklungen und Trends in der Medizin versprechen allerdings Fortschritte. Telemedizinische Angebote und mobile Gesundheitsanwendungen bauen Barrieren ab und bringen die Möglichkeit schneller und geografisch unabhängiger Diagnosen – gerade in unterversorgten oder ruralen Gebieten – näher. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein dafür, dass eine ganzheitliche Betrachtungsweise, bei der Patienten mehr als nur Symptome behandelt werden, entscheidend sein könnte. Dies erfordert jedoch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen sowie die Einbeziehung der Patienten in den diagnostischen Prozess selbst.
Für politisch Verantwortliche und Akteure im Gesundheitswesen bleibt es zentral, neben technischen Innovationen auch nachhaltige strukturelle Reformen voranzutreiben. Die Implementierung der vom SoVD geforderten rechtlichen Rahmenbedingungen könnte hier ein wichtiger Schritt sein, um langfristig sowohl die individuelle Betreuung der Patienten als auch die gesamtgesellschaftliche Gesundheitssituation positiv zu beeinflussen. Nur durch gemeinsame und koordinierte Anstrengungen aller Beteiligten lässt sich die Vision einer sicheren und patientenorientierten Gesundheitsversorgung realisieren.
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