– Sommerreiseverkehr erreicht 4.–6. Juli neuen Stau-Höhepunkt auf deutschen und europäischen Autobahnen
– Größte Staugefahr freitagnachmittag, samstagvormittag und sonntagnachmittag; ruhiger Montag oder Dienstag empfohlen
– Verstärkte Einreisekontrollen an deutschen Grenzen verursachen zusätzliche Stau- und Wartezeiten
Verkehrsbelastung am Wochenende: ADAC warnt vor Staus und Verzögerungen
Der Sommerreiseverkehr in Deutschland erreicht am Wochenende vom 4. bis 6. Juli einen neuen Höhepunkt. In Bremen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie im Süden der Niederlande beginnen die Sommerferien, gleichzeitig sind Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits in Ferien. Das führt zu einer deutlichen Zunahme des Verkehrs auf den Autobahnen. Zusätzlich sorgen Tagesausflügler und Kurzentschlossene bei schönem Wetter für volle Straßen, vor allem auf den Strecken in Richtung Küste, Berge und Seen. Dazu kommen knapp 1.200 Baustellen auf den deutschen Autobahnen, die den Verkehrsfluss weiter behindern.
Die größte Staugefahr besteht am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag. Wer flexibel ist, sollte die ruhigeren Reisetage Montag oder Dienstag wählen und möglichst außerhalb der Berufsverkehrszeiten unterwegs sein.
Zu den besonders belasteten Autobahnen gehören:
- A1 Köln – Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Hamburg
- A2 Hannover – Braunschweig – Magdeburg
- A3 Köln – Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Passau
- A4 Görlitz – Dresden – Chemnitz
- A5 Heidelberg – Karlsruhe – Basel
- A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A7 Hamburg – Flensburg sowie Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A9 Halle/Leipzig – Nürnberg – München
- A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
- A72 Chemnitz – Hof
- A93 Inntaldreieck – Kufstein
- A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
- A99 Umfahrung München
Auch die Verkehrswege ins Ausland belasten viele Autofahrer stark. Auf österreichischen Routen, darunter Tauern-, Pyhrn-, Inntal-, Fernpass-, Brenner-, Rheintal- und Gotthardstraße, herrscht ebenfalls hohe Staugefahr. An der Brennerautobahn sorgen umfangreiche Bauarbeiten an der Luegbrücke für stockenden Verkehr, obwohl die Strecke an den Wochenenden zweispurig bleibt. Zusätzlich gibt es in Tirol samstags und sonntags Abfahrtssperren für den Durchgangsverkehr auf der Inntalautobahn A12 und der Fernpass-Route.
Baustellen behindern zudem den Verkehr auf der Reschenpass-Straße sowie im Pfändertunnel auf der Rheintal-Autobahn A14. Entlastung erfahren Reisende auf der Tauernautobahn, wo die Tunnelkette Golling–Werfen seit Ende Juni wieder zweispurig befahrbar ist. In Tschechien werden Tunnel auf der D8 zwischen Dresden und Prag saniert, und in der Schweiz gibt es Nachtsperren im San-Bernardino-Tunnel.
Für Kroatien-Urlauber ist eine besondere Verkehrssituation zu beachten: "Vom 4. bis 6. Juli findet in Zagreb eine Großveranstaltung mit rund 500.000 Besuchern statt. Rund um die kroatische Hauptstadt wird daher massiver Verkehr erwartet." Reisende in Richtung Dalmatien oder zu den Inseln Rab und Pag sollten deshalb die Region meiden und alternativ über Ljubljana nach Rijeka fahren.
Zusätzlich führt die verstärkte Einreisekontrolle nach Deutschland seit Mai zu längeren Wartezeiten, besonders an den Grenzübergängen Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim). Auch bei der Ausreise nach Frankreich sowie bei Fahrten in die Niederlande, Slowenien, Kroatien, Griechenland und die Türkei sind Verzögerungen möglich.
Das für Lkw über 7,5 Tonnen geltende Sommerreise-Fahrverbot an allen Samstagen von 7 bis 20 Uhr bis einschließlich 31. August reduziert etwas den Verkehr. Dennoch müssen Reisende mit Verzögerungen rechnen und sollten ihre Routen entsprechend planen.
Sommerreiseverkehr: Ursachen, Folgen und Perspektiven eines Verkehrshöhepunkts
Der Sommer ist die Zeit, in der sich viele Menschen auf den Weg in den Urlaub machen. Das führt auf den Straßen regelmäßig zu einem kräftigen Anstieg des Verkehrsaufkommens, der vielerorts bekanntes Stau-Chaos mit sich bringt. Der Sommerreiseverkehr erreicht auf Autobahnen im Inland und Ausland immer wieder neue Spitzenwerte – mit spürbaren Auswirkungen für alle Reisenden und die Gesellschaft insgesamt. Das Verkehrsaufkommen steigt nicht nur aufgrund der Ferienzeiten in einzelnen Bundesländern, sondern auch wegen der durchgehenden Mobilität von Kurzentschlossenen und Tagesausflüglern. Hinzu kommen Baustellen, die den Verkehrsfluss zusätzlich behindern. Daraus ergeben sich komplexe Herausforderungen, die über das individuelle Reiseerlebnis hinausgehen.
Warum nehmen Staus im Sommer immer wieder zu?
Die Ursache für die stetig wachsenden Stau-Spitzen liegt vor allem in der Kombination mehrerer Faktoren. Zunächst verteilt sich der Sommerreiseverkehr nicht gleichmäßig über die Stunden und Tage, sondern konzentriert sich besonders auf bestimmte Stoßzeiten – häufig Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag. Zugleich gilt das Lkw-Fahrverbot an Samstagen, was zwar einige Entlastung bringt, aber das Verkehrsaufkommen auf die restlichen Tage verdichtet.
Zudem führen umfangreiche Baustellen auf deutschen Autobahnen dazu, dass Kapazitäten eingeschränkt sind. Aktuell sind rund 1.200 Baustellen aktiv, darunter auch auf wichtigen Transitstrecken ins Ausland. Die Folge sind Engpässe, die den Verkehrsfluss weiter ausbremsen und Wartezeiten verlängern.
Nicht zuletzt haben sich die Urlaubsmuster in den letzten Jahren verändert: Es reisen immer mehr Menschen, oft mit dem eigenen Auto und zu sehr ähnlichen Reisezeiten. Das erhöht den Druck auf das Straßennetz zusätzlich. Gerade beliebte Routen in Richtung Küste, Berge oder Seen verzeichnen dadurch regelmäßig starke Überlastungen.
Wie beeinflusst das Reiseverhalten die Verkehrslage?
Das Reiseverhalten der Menschen wirkt sich direkt auf die Verkehrsdichte und deren Schwankungen aus. Die weit verbreitete Planung von Wochenendurlauben und Kurztrips führt dazu, dass sich das Verkehrsaufkommen auf wenige Tage und Zeitfenster konzentriert. So verschärft sich die Stausituation auf Hauptreiserouten erheblich.
Weiterhin sorgen spontane Entscheidungen von Kurzentschlossenen und Tagesausflüglern bei schönem Wetter für zusätzliche Belastung auf den Straßen. Viele Fahrer nutzen die Ferienzeit, um Ausflüge zu unternehmen, was nicht nur die Hauptverkehrszeiten verlängert, sondern auch die Nebenstrecken stärker beansprucht.
Internationale Reisen spielen eine weitere Rolle: Der Verkehr ins Ausland wird durch Baustellen, Kontrollen an den Grenzen und große Veranstaltungen erheblich erschwert. Zum Beispiel kann eine Großveranstaltung mit Hunderttausenden Besuchern in einer Hauptstadt die gesamte Region in eine Verkehrssituation hoher Belastung bringen. Auch verschärfte Einreisekontrollen tragen zur Verzögerung bei, was die Stausituationen an beliebten Grenzübergängen verschärft.
Tipps für eine entspannte Reiseplanung im Sommer
Um das Stresspotenzial auf den Straßen zu verringern und die Reisezeit möglichst angenehm zu gestalten, helfen folgende Punkte bei der Vorbereitung:
- Reisezeit flexibel wählen: So gut es geht, sollte man die bekannten Hochzeiten – insbesondere Freitag- und Samstagvormittag sowie Sonntagnachmittag – meiden.
- Alternativrouten prüfen: Baustellen und Engpässe machen das frühzeitige Informieren über Verkehrsinfo-Systeme unerlässlich.
- Berücksichtigung von Baustellen und Kontrollen: Planung sollte Wartezeiten an Grenzübergängen und Verkehrsbehinderungen durch Bauarbeiten einbeziehen.
- Reisetage unter der Woche bevorzugen: Montag und Dienstag sind oft weniger belastet als Wochenendtage.
- Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder gemeinsamer Fahrten: Wo möglich, kann dies den Autoverkehr reduzieren.
- Genügend Pausen einplanen: Gerade bei längeren Fahrten trägt das zur Sicherheit und Entspannung bei.
Der Sommerreiseverkehr wird aller Voraussicht nach auch in kommenden Jahren zu den großen Belastungszeiten auf europäischen Straßen zählen. Die Zunahme an Mobilität und touristischen Zielen erfordert zudem eine stete Anpassung von Infrastruktur und Verkehrsmanagement. Innovative digitale Systeme, bessere Baustellenkoordination und verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit könnten mittelfristig helfen, das Stau-Problem zu mildern und die Reise für alle komfortabler zu gestalten.
Die Verkehrsprognosen in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des ADAC e.V.
10 Antworten
Ich finde es super, dass solche Informationen bereitgestellt werden! Welche digitalen Systeme könnten helfen? Ich bin gespannt auf neue Entwicklungen.
Das wäre echt interessant zu erfahren! Vielleicht könnten App-Updates oder bessere Verkehrsinfos auch helfen?
Die Tipps zur Reiseplanung sind sehr nützlich! Ich werde versuchen, Montags zu fahren anstatt am Wochenende.
Das ist eine gute Idee! Auch Pausen sind wichtig für die Sicherheit.
Es überrascht mich nicht, dass die Staus zunehmen. Ich frage mich, ob die Baustellen auch in anderen Ländern so viele Probleme verursachen wie hier in Deutschland.
Gute Frage! Ich habe gehört, dass in Österreich und Italien auch viele Baustellen sind.
Ja, und die Grenzkontrollen machen die Situation nicht besser. Vielleicht sollte man das Thema Verkehrsmanagement intensiver diskutieren.
Die erhöhte Verkehrsbelastung in den Ferien ist wirklich ärgerlich. Vielleicht sollten mehr Leute auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen? Das könnte helfen!
Ich finde es sehr interessant, wie der ADAC die Verkehrssituation analysiert. Die Staus am Wochenende sind wirklich ein großes Problem. Habt ihr Tipps, wie man das vermeiden kann?
Ich stimme zu, Uschutze. Es wäre hilfreich zu wissen, welche Alternativrouten es gibt, um Staus zu umgehen.