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Sommer 2024: Zinsbasierte Geldanlagen im Aufwind

Deutscher Geldanlage-Index Sommer 2024 (DIVAX-GA) / Geldanlage im Sommer 2024: Wenig ...
Frankfurt am Main (ots) – In einem sich dynamisch wandelnden Marktumfeld präsentiert das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) neue Erkenntnisse zum Anlegerverhalten in Deutschland. Während steigende Zinsen und eine nervöse Börse das Interesse an zinsbasierten Geldanlagen und Immobilien stark beeinflussen, zeichnet sich parallel eine Renaissance der Lebensversicherungen ab. Trotz dieser Schwankungen zeigt sich die Aktienkultur weiterhin robust. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen DIVA-Befragung unter 2000 Deutschen im Rahmen des halbjährlichen Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA). Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, betont die unveränderte Bedeutung langfristiger Sparstrategien und auf Sicherheit ausgerichteter Altersvorsorgeprodukte. Die vollständigen Studienergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Anlagepräferenzen der deutschen Bevölkerung und deren Anpassung an das aktuelle Finanzklima.

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Bremen (VBR). Mit dem Anstieg der Zinsen in den letzten zwei Jahren hat sich das Anlageverhalten vieler Privatanleger moderat verändert. Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) offenbart, dass besonders zinsbasierte Geldanlagen wieder an Attraktivität gewonnen haben. Während 2023 waren es noch 25,7 Prozent der Befragten, die solche Anlagen als besonders attraktiv ansahen, ist diese Zahl jetzt auf 31,9 Prozent gestiegen. Knapp die Hälfte dieser Interessierten nutzt aktuell vermehrt Tagesgeld, Festgeld oder Bankeinlagen.

Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, weist jedoch darauf hin, dass insbesondere ältere Anleger weniger sofort auf Marktänderungen reagieren. Von den über 65-Jährigen planten fast 70 Prozent keine Änderungen ihrer Anlagen, während bei den 18- bis 29-Jährigen nur 14,6 Prozent an gedenken, ihr Anlagemuster beizubehalten.

Als besondere Entwicklung zeichnet sich eine Renaissance der Lebensversicherungen ab. Das Bundesfinanzministerium plant, den Höchstrechnungszins für private Rentenversicherungen ab 2025 von 0,25 Prozent auf 1,0 Prozent zu erhöhen. Oliver Mathais vom Bundesverband der Assekuranzführungskräfte e.V. sieht darin eine deutliche Aufwertung dieser Vorsorgeform: “Für viele Menschen ist eine garantierte lebenslange Privatrente die ideale Ergänzung zur gesetzlichen Rente.”

Entgegen den positiven Tendenzen bei Zinsprodukten erleben Immobilien und Edelmetalle derzeit einen Bedeutungsverlust. Steigende Bauzinsen machen den Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar. Obwohl die Immobilienpreise leicht gesunken sind, können viele Bürgerinnen und Bürger aufgrund der hohen Zinsbelastung kein Eigentum erwerben. Ähnlich verhält es sich bei Gold: Viele halten Edelmetalle aktuell für überteuert.

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Aktien und Aktienfonds hingegen bleiben trotz gestiegener Konkurrenz durch Zinsprodukte robust. Aktuell betrachten 28 Prozent der Befragten diese Anlageformen als besonders attraktiv – ein kleiner Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit 31,1 Prozent. Michael Heuser kommentiert hierzu: “Die weiter guten Umfrageergebnisse zeigen eine positive Aktienkultur, auch wenn Zinsprodukte eine echte Konkurrenz darstellen.”

Die Untersuchungen des DIVA basieren auf dem halbjährlichen Deutschen Geldanlageindex (DIVAX-GA), der zuletzt rund 2.000 Personen in Deutschland befragte. Diese umfassende Erhebung gibt wertvolle Einblicke in die aktuellen Präferenzen und Verhaltensmuster deutscher Anleger und zeigt auf, welches Vertrauen sie in welche Anlageformen setzen.

Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen sowohl auf Finanzmärkte als auch auf individuelle Vermögensstrategien. Sie verdeutlichen, wie dynamisch und sensibel Anleger auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen reagieren und wie wichtig gut fundierte Entscheidungen im Bereich der Geldanlage sind. Dabei bleibt es entscheidend, die eigene finanzielle Situation und Anlageziele stets kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.


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Langfristige Auswirkungen und Entwicklungen auf dem Anlagemarkt

Das sich verändernde Anlageverhalten der deutschen Bevölkerung spiegelt nicht nur kurzfristige Markttrends wider, sondern verweist auch auf langfristige Effekte und mögliche zukünftige Entwicklungen. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine zentrale Rolle.

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Anhaltende Volatilität der Börsen

Angesichts der gestiegenen Zinsen und der zunehmenden Marktnervosität könnte es zu einer langfristigen Umschichtung von Risikokapital hin zu sichereren Anlagen kommen. Es ist aber auch möglich, dass neue Anlageformen, wie beispielsweise digitale Währungen oder nachhaltige Investitionen, an Bedeutung gewinnen werden. Die Verbindung traditioneller Anlageprodukte mit modernen Technologien, wie etwa durch Robo-Advisors, könnte diesen Trend verstärken.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Ein weiteres zentrales Thema wird die Nachhaltigkeit in der Geldanlage sein. Viele Anleger setzen zunehmend auf nachhaltige Investmentfonds und ESG-orientierte Anlagen (Umwelt, Soziales, Governance). Dies zeigt sich daran, dass gerade bei jüngeren Anlegern das Bewusstsein für ethische und nachhaltige Investitionsmöglichkeiten stärker ausgeprägt ist. Unternehmen, die ihren Fokus auf solche nachhaltigen Produkte richten, könnten daher zukünftig erfolgreicher sein und Marktanteile gewinnen.

Weiterentwicklung der Altersvorsorge

Die Anpassung des Höchstrechnungszinses für Rentenversicherungen dürfte weitreichende Konsequenzen haben. Sollten Lebens- und Rentenversicherungen wieder attraktiver werden, könnte dies zu einer Renaissance traditioneller Vorsorgeprodukte führen. Besonders die Riester-Rente, die lange Zeit in der Kritik stand, könnte durch verbesserte Rahmenbedingungen und erhöhte staatliche Zulagen wieder beliebter werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie politische Änderungen und Fördermaßnahmen konkret umgesetzt und angenommen werden.

Immobilienmarkt in der Umbruchphase

Langfristig könnte der Immobiliensektor von der aktuellen Entwicklung stark beeinflusst werden. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt zwar hoch, aber steigende Bauzinsen und Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung bremsen den Markt aus. Möglicherweise werden alternative Wohn- und Finanzierungskonzepte, wie Genossenschaften oder Mietkaufmodelle, an Bedeutung gewinnen, um den Zugang zu Wohneigentum trotz hoher Kosten zu erleichtern.

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Kehrtwende bei Gold und Edelmetallen?

Gold und andere Edelmetalle, traditionell als sichere Anlagehäfen in Krisenzeiten geschätzt, könnten mittelfristig an Attraktivität verlieren, wenn die Zinssätze weiter steigen und andere festverzinsliche Anlageformen attraktive Erträge bieten. Dennoch bleiben sie wichtige Bestandteile eines diversifizierten Portfolios, insbesondere zur Absicherung gegen geopolitische Risiken und Inflation.

Fazit und Ausblick

Zusammengefasst zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass sich sowohl kurz- als auch langfristig signifikante Verschiebungen im Anlegeverhalten abzeichnen. Diese beruhen nicht nur auf Zinsänderungen, sondern sind auch Ausdruck eines gesellschaftlichen Wertewandels hin zu mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit. Wie diese Trends genau verlaufen werden und welche neuen Anlageprodukte entstehen, bleibt spannend zu beobachten. Der Markt für Finanzanlagen bleibt somit dynamisch und wird weiterhin von äußeren und inneren Einflüssen geprägt werden.

In diesem Kontext bleibt es wichtig, dass sowohl Institutionen wie das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) als auch Investoren selbst kontinuierlich die Entwicklungen beobachten und flexibel auf Veränderungen reagieren. Das Wissen um Trends und Prognosen kann dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und das eigene Portfolio optimal zu gestalten.


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