Bremen (VBR).
Der neueste Futtermittelradar der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bringt beunruhigende Zahlen ans Licht: Von 32 Unternehmen, die am Produktionsprozess für Soja und Palmöl beteiligt sind, schaffen es nur vier beziehungsweise drei, ihre Lieferketten lückenlos bis zur Anbaufläche zurückzuverfolgen. Damit bleibt es möglich, dass durch den Konsum dieser Produkte weiterhin wichtige Naturräume wie Regenwälder und Moore zerstört werden.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, mahnt die Politik zu schnellem Handeln. „Unsere Umfrage zeigt klar: Ohne verbindliche Regeln und strenge Kontrollen bleiben Umwelt und Menschenrechte schutzlos“, betont er. Er fordert die Implementierung der EU-Verordnung gegen Entwaldung in deutsches Recht und spricht sich für eine rigide Kontrolle aus, um Umweltzerstörung effektiv zu verhindern. Denn freiwillige Initiativen und Zertifikate haben in der Vergangenheit oft versagt. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Diese Thematik ist umso brisanter, da die EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) ab Ende 2025 Firmen verpflichtet, ihre gesamten Lieferketten transparenter zu gestalten. Sie müssen sicherstellen, dass seit dem 31. Dezember 2020 keine Rodung von Naturflächen erfolgt ist. Dies bedeutet nicht nur die physische Trennung der Warenströme, sondern auch die Einhaltung internationaler Standards zu Menschenrechten und Landrechten bei der Produktion.
Obwohl das deutsche Lieferkettengesetz erste Erfolge bei Risikoanalysen und Präventionsmaßnahmen zeigt, reicht dies ohne transparente Rückverfolgung nicht aus, um wirklichen Wandel herbeizuführen. Die Eudr kann hier einen entscheidenden Fortschritt bringen, doch wird dessen Erfolg stark von der Umsetzung in nationales Recht abhängen.
Die Klage der DUH an die nächste Bundesregierung scheint daher mehr als gerechtfertigt. Es geht nicht einfach nur um politische Regeln – es geht um die Zukunft unserer globalen Ökosysteme und um das Wohlergehen ganzer Gemeinschaften, deren Lebensgrundlagen auf dem Spiel stehen. Unternehmen stehen in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ihre Produkte weder die Umwelt noch Menschenrechte verletzen. Nur so können wir Hoffnungen auf eine grünere und nachhaltigere Zukunft hegen.
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Intransparente Futtermittel-Lieferketten gefährden Umwelt und Menschenrechte: …
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Die Herausforderungen der Rückverfolgbarkeit und die Bedeutung der EUDR für die Zukunft
Die Ergebnisse des aktuellen DUH-Futtermittelradars werfen ein Schlaglicht auf die gravierenden Defizite der Lebensmittelindustrie im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Diese Probleme sind nicht neu, sondern seit Jahren bekannt. Doch mit der in Kürze in Kraft tretenden EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) stehen Unternehmen unter wachsendem Druck, ihre Lieferketten transparenter zu gestalten. Die Verordnung zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Rohstoffe wie Soja und Palmöl, die für die Futtermittelproduktion von zentraler Bedeutung sind, keine Umweltschäden verursachen. Das bedeutet auch eine verstärkte Verantwortung für Unternehmen, sich an lokalen Gesetze zu Menschen- und Landrechten zu halten.
Der Bericht illustriert eindrucksvoll, dass freiwillige Selbstverpflichtungen bislang weitgehend versagt haben. In einer immer stärker vernetzten Welt wächst das Bewusstsein der Verbraucher für nachhaltige Produkte. Diese fordern zunehmend Transparenz und Nachhaltigkeit bei den Herstellungsprozessen. Unternehmen, die diese Bedürfnisse nicht berücksichtigen, riskieren sowohl Rufschädigung als auch finanzielle Einbußen. Im Gegensatz dazu zeigt das deutsche Lieferkettengesetz, dass regulatorische Maßnahmen durchaus positive Effekte erbringen können, indem sie Unternehmen zur Umsetzung von Risikoanalysen und Präventionsmaßnahmen verpflichten.
Wenn Unternehmen und Regierungen schnell handeln, kann die EUDR ein entscheidender Wendepunkt im Kampf gegen Umweltzerstörung sein. Indem sie die physische Trennung und lückenlose Nachverfolgung der Warenströme fordern, geht die Verordnung über bisherige Standards hinaus. Die bevorstehende rechtliche Verpflichtung könnte sogar zu einem Wettbewerbsvorteil für jene führen, die bereits nachhaltige Praktiken integriert haben.
Zusammenfassend zeigt die Entwicklung, dass eine entschlossene Umsetzung der EUDR nicht nur zwingend notwendig ist, um die ökologischen Ressourcen unseres Planeten zu bewahren, sondern auch, um die Einhaltung sozialer Standards zu gewährleisten. Die Schritte, die jetzt unternommen werden, könnten maßgeblich darüber entscheiden, ob die industrielle Landwirtschaft Teil der Lösung oder weiterhin Teil des Problems bleibt. Der Ball liegt nun im Feld der Regierung und der Unternehmen, um endlich wirkungsvolle und überprüfbare Maßnahmen einzuleiten.
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7 Antworten
Ich finde es gut, dass diese Probleme angesprochen werden! Die Verantwortung liegt bei den Unternehmen und der Politik. Aber wie können wir sicherstellen, dass dies auch ernst genommen wird?
– Ja genau! Und was ist mit den Konsumenten? Haben wir nicht auch eine Verantwortung beim Kauf von Produkten?
Das Thema ist wirklich wichtig! Ich hoffe, dass die EUDR tatsächlich durchgesetzt wird. Aber was passiert mit den Unternehmen, die sich nicht daran halten? Gibt es Strafen oder Konsequenzen?
Die Zahlen aus dem Futtermittelradar sind alarmierend! Was können wir als Verbraucher tun, um Druck auf die Firmen auszuüben? Ich denke, mehr Bewusstsein für das Thema ist nötig. Vielleicht sollten wir auch mehr über die EUDR informieren.
Ich stimme dir zu, Silvia. Wir sollten uns informieren und unsere Kaufentscheidungen bewusst treffen. Gibt es schon Initiativen, die uns dabei helfen?
Es wäre wichtig, wenn Schulen auch über solche Themen aufklären würden. Wie seht ihr das? Bildung könnte ein Schlüssel zur Veränderung sein.
Ich finde es erschreckend, dass nur so wenige Unternehmen ihre Lieferketten nachvollziehen können. Wie kann man da wirklich von Nachhaltigkeit sprechen? Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt und klare Regeln schafft.