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SLAPPs gegen Zivilgesellschaft: Studie fordert Schutzmaßnahmen

Eine neue Studie wirft ein erschreckendes Licht auf die Bedrohung der Demokratie und Zivilgesellschaft durch sogenannte SLAPP-Klagen in Deutschland. Veröffentlicht von der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) in ver.di, der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF), der Otto-Brenner-Stiftung und dem Umweltinstitut München e.V., zeigt die Untersuchung, wie strategische Klagen missbraucht werden, um kritische Stimmen im Keim zu ersticken. Die Autorin der Studie, Prof. Dr. Stefanie Egidy, fordert dringende gesetzgeberische Maßnahmen gegen diese heimtückische Form der Einschüchterung, die nicht nur Einzelpersonen trifft, sondern den gesamten demokratischen Diskurs gefährdet. Mit der anstehenden Umsetzung der Anti-SLAPP-Richtlinie der EU in nationales Recht sieht die Studie eine Chance für verbesserten Schutz, besonders für Journalist*innen und zivilgesellschaftliche Akteure, vor.
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Bremen (VBR).

Neue Studie beleuchtet Gefährdung der durch

Sogenannte SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) geraten zunehmend in den Fokus, da sie massive Bedrohungen für die Demokratie und Zivilgesellschaft darstellen. Eine heute veröffentlichte Studie von ver.di, der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF), der Otto-Brenner-Stiftung sowie dem Umweltinstitut München e.V. bringt Licht ins Dunkel der oft unterschätzten Problematik dieser strategischen Klagen.

Diese Klagen zielen darauf ab, *Kritikerinnen systematisch zu einschüchtern. Sie binden ihre Ressourcen und wirken psychologisch zermürbend. Betroffen sind besonders Journalistinnen, Aktivistinnen und zivilgesellschaftliche Organisationen**, deren Stimmen aus dem öffentlichen Diskurs verdrängt werden sollen.

Erstmals analysiert Prof. Dr. Stefanie Egidy das Vorkommen und die Folgen solcher rechtsmissbräuchlichen Klagen in Deutschland systematisch. Ihr Fazit ist klar: „Wer sich öffentlich beteiligt, bedarf eines besonderen Schutzes. Der Gesetzgeber ist gefordert, effektive Regeln gegen SLAPPs zu schaffen.“ (Zitat-Quelle: )

Der dramatische Anstieg solcher Verfahren wird im Kontext der bevorstehenden Umsetzung der Anti-SLAPP-Richtlinie der EU besonders brisant. Deutschland hat bis zum 7. Mai 2026 Zeit, diese Richtlinie in nationales umzuwandeln. Die Studie hebt die Chance hervor, die Implementierung als Meilenstein für den Schutz der Zivilgesellschaft zu nutzen.

Rechtsanwalt Joschka Selinger von der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. betont: „Unsere Studie zeigt erstmals, wie verbreitet SLAPP-Klagen in Deutschland sind – und wie stark sie Betroffene belasten. […] Wir brauchen effektive Schutzmaßnahmen, damit das Recht nicht als Waffe gegen die Demokratie missbraucht werden kann.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Die Ausnutzung juristischer Mittel zur Einschüchterung sieht auch Christoph Schmitz-Dethlefsen von ver.di kritisch: „Diverse Akteurinnen nutzen mit juristischen Einschüchterungsversuchen systematisch die strukturelle Schwäche freier Journalistinnen […]. Um ihn [den kritischen Journalismus] gegen Rechtsmissbrauch durch SLAPPs zu stärken, muss die Politik jetzt handeln.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Mit Blick auf die zunehmende Feindseligkeit gegenüber NGO-Aktivitäten unterstreicht Veronika Feicht vom Umweltinstitut München die Notwendigkeit neuer Gesetze: „Wir müssen mit immer mehr SLAPPs gegen NGOs rechnen. […] Wie das genau aussehen kann – dafür unterbreitet unsere Studie handfeste Vorschläge.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Die umfassende Analyse entlang von Fällen und Beispielen zeigt eindrucksvoll, wie rechtsmissbräuchliche Klagen nicht nur Einzelpersonen, sondern auch den öffentlichen Diskurs und damit die Demokratie gefährden. Der Handlungsbedarf ist evident – es gilt, den rechtlichen Rahmen anzupassen, um diese Form der Unterdrückung wirkungsvoll zu bekämpfen.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Medien-Info: Neue Studie: SLAPPs bedrohen Demokratie und Zivilgesellschaft

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Strategische Klagen als globales Phänomen: Eine Bedrohung für die Demokratie

Die Problematik der sogenannten SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern stellt weltweit eine ernsthafte Herausforderung für demokratische Systeme dar. Länder wie die USA, Kanada und Australien haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Bürger vor solchen missbräuchlichen Klagen zu schützen. In den USA existieren beispielsweise Anti-SLAPP-Gesetze in mehreren Bundesstaaten, die es ermöglichen, solche Klagen schnell abzuschmettern. Der frühe rechtliche Schutz dort hat dazu geführt, dass die Gesellschaft gegenüber Strategien, die darauf abzielen, Kritiker mundtot zu machen, sensibilisiert wird.

Ein wesentlicher Punkt in der Diskussion um SLAPPs ist das Gleichgewicht zwischen dem Recht auf freie Meinungsäußerung und dem Missbrauch des Rechtssystems zur Unterdrückung dieser Meinungsfreiheit. Die im Dezember 2021 von der EU-Kommission vorgeschlagene Anti-SLAPP-Richtlinie zielt darauf ab, europaweit einen Schutzstandard einzuführen. Deutschland steht nun vor der Aufgabe, diese Richtlinie bis Mai 2026 in nationales Recht umzusetzen. Dies bietet die Gelegenheit, das deutsche Rechtssystem anzupassen und widerstandsfähiger gegen solche Klagen zu machen.

Ein weiteres Beispiel, das gezeigt hat, wie bedeutend legislativer Schutz ist, bezieht sich auf den Umweltschutz. Organisationen, die sich in Umweltfragen engagieren, sehen sich häufig massiven juristischen Gegenangriffen ausgesetzt, gerade wenn wirtschaftlich mächtige Interessen betroffen sind. SLAPPs gefährden somit nicht nur individuelle Aktivisten oder Journalisten, sondern auch langfristige gesellschaftliche Entwicklungen im Bereich der Ökologie. Studien, wie die kürzlich veröffentlichte von ver.di und deren Partnern, verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf – nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch im europäischen Kontext.

Die zunehmende Polarisierung der politischen Landschaft und das Aufkommen populistischer Bewegungen verschärfen die Situation weiter. SLAPPs werden zunehmend von Akteuren genutzt, die sich gegen den demokratischen Diskurs stellen wollen, um alternative oder kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Dabei ist das Risiko jetzt größer denn je, dass sich die Bevölkerung durch derartige Einschüchterungstaktiken von gesellschaftspolitischen Debatten zurückzieht. Die Entwicklung robuster gesetzlicher Mechanismen könnte eine entscheidende Rolle dabei spielen, ein lebendiges, offenes und pluralistisches demokratisches Umfeld zu fördern.

Die Realisation einer effektiven Struktur zur Bekämpfung von SLAPPs erfordert jedoch nicht nur legislative Veränderungen, sondern auch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Regierungen, NGOs und der Öffentlichkeit. Nur so kann der Schutz kritischer Stimmen effektiv gewährleistet werden, während gleichzeitig das Bewusstsein für die Gefahren, die von solchen Klagen ausgehen, gestärkt wird. Es bleibt zu hoffen, dass Deutschlands Bemühungen um die Umsetzung der EU-Richtlinie sowohl als Vorbild als auch als wirksamer Schutzmechanismus für andere Nationen im Kampf gegen SLAPPs dienen können.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. ver.di
  2. Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union
  3. Gesellschaft für Freiheitsrechte
  4. Otto Brenner Stiftung
  5. Nichtregierungsorganisation

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Medien-Info: Neue Studie: SLAPPs bedrohen Demokratie und Zivilgesellschaft

8 Antworten

  1. Ich finde es wichtig, dass solche Themen angesprochen werden. Es gibt so viele Menschen und Organisationen in Gefahr durch diese Klagen. Wir müssen zusammenhalten!

  2. Die Thematik um SLAPPs zeigt deutlich die Verletzlichkeit unserer Demokratie auf. Wie kann man sich gegen solche juristischen Angriffe wappnen? Diese Studie sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen!

  3. Es ist erschreckend zu sehen, wie SLAPPs den öffentlichen Diskurs gefährden können. Wie können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass solche Klagen nicht mehr vorkommen? Gute Analyse!

    1. Das ist eine interessante Frage, Hedwig! Ich denke, Bildung und Sensibilisierung sind Schlüssel dazu. Wenn mehr Menschen wissen, was SLAPPs sind, können sie besser darauf reagieren.

  4. Die Studie von ver.di hebt wirklich wichtige Punkte hervor. Ich frage mich jedoch, warum noch keine klaren Gesetze gegen SLAPPs existieren? Es ist höchste Zeit für Veränderungen!

    1. Ich stimme dir zu, Thea. Vielleicht liegt es daran, dass viele Menschen die Gefahr von SLAPPs nicht ernst nehmen. Wir müssen alle aufklären und bewusster damit umgehen!

  5. Ich finde das Thema SLAPPs sehr wichtig, aber was genau können wir als Bürger tun, um uns zu schützen? Ich denke, es muss mehr Aufklärung geben. Gute Studie, die das Problem anspricht!

    1. Das ist eine gute Frage, Artur! Vielleicht sollten wir uns auch an unsere Politiker wenden und sie auffordern, Maßnahmen zu ergreifen. Der Schutz von Journalisten und Aktivisten ist entscheidend für unsere Demokratie.

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