– 125-jähriges Jubiläum auf Delegiertenversammlung in Bergisch Gladbach, 2.–3. Juli 2025.
– SkF blickt auf 125 Jahre caritatives Engagement nach Agnes Neuhaus’ Leitbild zurück.
– In über 120 Ortsvereinen engagieren sich bundesweit rund 20.000 Mitarbeitende für Frauen und Familien.
125 Jahre Sozialdienst katholischer Frauen: Ein Jubiläum voller Engagement und gesellschaftlicher Relevanz
Der Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF) feiert sein 125-jähriges Bestehen im Rahmen der Delegiertenversammlung vom 2. bis 3. Juli 2025 im Kardinal Schulte Haus in Bergisch Gladbach. Rund 120 Teilnehmende – darunter ehrenamtliche Vorsitzende, SkF-Räte der Ortsvereine, Diözesanreferent:innen und Vertreter:innen der Geschäftsführungen – diskutieren dabei zentrale verbands- und gesellschaftspolitische Themen. Diese Veranstaltung würdigt eine lange Tradition des Engagements, die den Verein zu einem wichtigen Akteur in der sozialen Landschaft Deutschlands macht.
Gegründet wurde der SkF im Jahr 1900 von der Sozialreformerin Agnes Neuhaus, einer der ersten Frauen in Deutschland, die soziale Verantwortung mit politischem Engagement verband. Sie setzte sich besonders für alleinstehende Mütter, benachteiligte Frauen und Kinder ein. Ihr Leitmotiv „Hilfe zur Selbsthilfe“ prägt bis heute das Handeln des Vereins, dessen Arbeit eng mit der katholischen Soziallehre verwoben ist. Als Teil des Deutschen Caritasverbandes sieht sich der SkF als „offen zugewandt und solidarisch mit Frauen, Familien und Kindern und Jugendlichen in Not“.
Heute erstreckt sich das Engagement des SkF auf bundesweit über 120 Ortsvereine mit circa 10.000 hauptamtlichen und über 10.000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Zudem zählt der Verband über 7.500 Mitglieder. Diese starke Gemeinschaft unterstützt Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien in herausfordernden Lebenssituationen – sei es durch Beratung, Schutz vor häuslicher Gewalt oder vielfältige Hilfsangebote.
Die Vorsitzende des SkF-Rats, Dr. Ursula Pantenburg, bringt die Bedeutung des Jubiläums so auf den Punkt: „Die 125-jährige Tradition unseres Verbandes ist ein Schatz und soll für uns das Fundament und immer wieder Ansporn sein, den SkF in eine gute Zukunft zu führen – ausgehend von einem christlichen Menschenbild, kompetent in der Sache und gesellschaftspolitisch hellwach – so wie es unser Leitbild treffend formuliert.“
Der SkF steht auch heute vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Trotz der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung sind strukturelle Benachteiligungen von Frauen nach wie vor Realität. So verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als Männer und leisten den Großteil unbezahlter Care-Arbeit. Dies führt dazu, dass Frauen häufiger von Altersarmut betroffen sind. Parallel dazu beeinflussen Migration, Digitalisierung, Klimawandel und soziale Ungleichheit das gesellschaftliche Klima. In diesem Kontext ist die Arbeit des SkF wichtiger denn je.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, unterstreicht den besonderen Stellenwert des Vereins: „125 Jahre SkF sind 125 Jahre zukunftsmutiges caritatives Engagement im Sinne von Agnes Neuhaus. Der Einsatz für Frauenrechte und soziale Reformen prägt den SkF bis heute – von Generation zu Generation ist es dem Verband gelungen, praxisgerechte Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit zu geben. Gerade in Krisenzeiten spüren wir als Deutscher Caritasverband, was wir an unserem Fachverband haben! Die Stimme von Frauen für Frauen ist zum Glück immer dann und immer da vernehmlich, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wo Populismus gesellschaftsspalterische Zentrifugalkräfte entfacht und wo der Reichtum dieser Erde zulasten der Ärmsten geplündert wird.“
Über ein Jahrhundert engagiert sich der SkF im Geist der Nächstenliebe für benachteiligte Frauen und Familien. Das Jubiläum ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch eine Aufforderung, diesen Einsatz mit zukunftsgerichteter Energie fortzusetzen – immer mit dem Ziel, Menschen in Not wirksam und nachhaltig zu unterstützen.
Gestern Pionier, heute unverzichtbar: Wie der SkF gesellschaftliche Veränderungen mitprägt
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat in seinen 125 Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Was einst als engagierte Initiative einer Sozialreformerin begann, ist heute ein zentraler Bestandteil des sozialen Netzwerks in Deutschland. Damals wie heute begleitet der SkF Frauen, Kinder und Familien in Not – doch die gesellschaftlichen Herausforderungen haben sich verändert. Von der Unterstützung alleinerziehender Mütter in einer oft feindlichen Umwelt zur heutigen Beratung bei digitaler Teilhabe, von klassischen Hilfsangeboten bis zur Bewältigung von Migration und wachsender sozialer Ungleichheit: Die Rolle des SkF passt sich immer wieder neu an.
Während das Grundgesetz Gleichberechtigung garantiert, zeigen Fakten wie der weiterhin existierende Gender Pay Gap oder die umfangreiche Übernahme unbezahlter Care-Arbeit durch Frauen, dass soziale Ungleichheit weiterhin Realität ist. Ebenso nehmen die Anforderungen an flexible, vielfältige Hilfen zu, denn Krisen wie der Klimawandel, gesellschaftliche Polarisierung und wirtschaftliche Umbrüche prägen das Umfeld. In diesem Spannungsfeld beweist der SkF seine Anpassungsfähigkeit, indem er innovative Konzepte entwickelt und lokale Netzwerke stärkt.
Ehrenamtliches Engagement bleibt dabei ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Die Mitarbeit von mehr als 10.000 Ehrenamtlichen zeigt, wie unverzichtbar persönliche Nähe und Solidarität bleiben, auch wenn vieles digitaler und komplexer wird. Gleichzeitig sorgt der professionelle Sozialdienst für Fachkompetenz und nachhaltige Hilfen – eine Kombination, die den SkF resilient macht.
Der Wandel der sozialen Frauenhilfe
Der Verband steht für eine kontinuierliche Weiterentwicklung. War früher vor allem die unmittelbare finanzielle und materielle Unterstützung im Vordergrund, rücken heute Themen wie Gleichstellung, Gewaltprävention und digitale Inklusion in den Fokus. Die gesellschaftlichen Bedarfe verschieben sich, doch das grundlegende Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe bleibt bestehen. Migration und Integration erfordern zunehmend kultursensible Angebote. Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, stellt zugleich aber viele Menschen vor Herausforderungen, etwa beim Zugang zu Informationen und Beratung.
Durch diese Vielschichtigkeit verliert der SkF nicht seine Wurzeln, sondern erweitert vielmehr seine Aktivitäten. Er fungiert als Knotenpunkt in einem dichten sozialen Geflecht und stärkt durch seine Arbeit die soziale Infrastruktur vor Ort.
Ausblick: Herausforderungen und Chancen für ehrenamtliches Engagement
Aktuelle und zukünftige Trends fordern verbandsübergreifende und flexible Antworten. Der SkF muss dabei sowohl auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren als auch die eigene Arbeitsweise kontinuierlich anpassen. Zentrale Aufgaben bestehen darin, bestehende Strukturen zu sichern und zugleich offen für Innovationen zu bleiben. Dabei sind sowohl staatliche Förderung als auch gesellschaftliche Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit von großer Bedeutung.
Wesentliche Zukunftsaufgaben lassen sich so zusammenfassen:
- Bekämpfung sozialer Ungleichheiten, insbesondere durch gezielte Unterstützung von Frauen im Berufs- und Sozialleben
- Förderung digitaler Kompetenzen bei Hilfesuchenden, um Ausschluss zu vermeiden
- Anpassung der Angebote an diverse Zielgruppen, insbesondere mit Blick auf Migration und kulturelle Vielfalt
- Stärkung des Schutzes vor Gewalt in Familien, verbunden mit niedrigschwelligen Beratungsangeboten
- Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in soziale Arbeit, angesichts der ökologischen Herausforderungen
Der SkF zeigt, dass soziale Frauenhilfe kein feststehendes Konzept ist, sondern dynamisch und anpassungsfähig bleibt. Diese Flexibilität sichert ihre langfristige Bedeutung als tragfähiges Netzwerk, gerade in einer Zeit gesellschaftlicher Verunsicherung und Polarisierung. Durch das Zusammenspiel von ehrenamtlichem Engagement und professioneller Sozialarbeit bleibt der Verband eine unverzichtbare Stimme für Frauen und Familien in Deutschland.
Details und Zitate entstammen der Pressemitteilung des Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. zum 125-jährigen Jubiläum.
7 Antworten
„Hilfe zur Selbsthilfe“ bleibt so relevant! Ich frage mich oft, wie wir mehr junge Leute motivieren können, sich ehrenamtlich einzubringen. Was denkt ihr darüber?
„Ehrenamt ist echt wichtig! Vielleicht könnte der SkF Workshops anbieten? Das könnte helfen! Ich bin gespannt auf eure Meinungen dazu.“
Wow, 125 Jahre! Das ist wirklich eine lange Zeit für so viel gute Arbeit. Was denkt ihr über die Herausforderungen, die der SkF heute hat? Die soziale Ungleichheit ist ja nach wie vor ein großes Thema.
Gretel72, ich finde es auch wichtig zu sehen, wie flexibel der SkF auf neue Herausforderungen reagiert. Welche Ideen habt ihr für die Zukunft? Es gibt ja viele Möglichkeiten!
Das Jubiläum des SkF ist wirklich beeindruckend! Es zeigt, wie wichtig sozialer Zusammenhalt ist. Wie kann der SkF noch mehr Menschen erreichen, die Hilfe brauchen? Ich finde das Engagement für Frauen und Familien sehr wichtig!
Ich stimme zu, Joachim! Es wäre interessant zu erfahren, welche konkreten Programme der SkF plant, um digitale Kompetenzen zu fördern. Hat jemand Informationen dazu?
Wichtige Fragen aufgeworfen! Ich denke, dass der Austausch zwischen den Ortsvereinen auch eine Rolle spielt. Wie können wir lokale Initiativen besser unterstützen?