Bremen (VBR).
In einer Zeit, in der psychische Gesundheit und Bildung intensiv diskutiert werden, rückt ein bedeutendes Jubiläum ins Zentrum: 50 Jahre BUKO Schulpsychologie. Vom 10. bis zum 13. September 2024 wird Hamburg Gastgeber des 25. Bundeskongresses Schulpsychologie sein. Unter dem Motto „Psychisch gesund in die Zukunft!“ wird dieser Kongress zu einem Treffpunkt für Expertinnen, die die Zukunft der Bildung und das Wohlbefinden von Schülerinnen und Lehrkräften in den Mittelpunkt stellen.
Die große Resonanz auf den Kongress zeigt, welche zentrale Rolle Schulpsycholog*innen mittlerweile im deutschen Bildungssystem einnehmen. Innerhalb weniger Wochen ausgebucht, unterstreicht der Andrang die Notwendigkeit und Bedeutung ihrer Arbeit angesichts der aktuellen Herausforderungen. Schule muss sich transformieren und an die Bedürfnisse der heutigen Zeit anpassen – dabei spielt Schulpsychologie eine Schlüsselrolle.
Ein Blick auf die jüngsten Statistiken verdeutlicht die Dringlichkeit: 830.000 Einschulungen standen 2023 einem eklatanten Lehrkräftemangel gegenüber. Lehrkräfte berichten von Konzentrationsproblemen bei Schüler*innen, zunehmenden (Zukunfts-)Ängsten und Gewalt an Schulen. Eine aktuelle Befragung der Robert Bosch Stiftung hat ergeben, dass beinahe jede zweite Lehrkraft an ihrer Schule Probleme mit körperlicher oder psychischer Gewalt beobachtet.
Deshalb erscheint es kaum überraschend, dass das diesjährige Kongressmotto „Psychisch gesund in die Zukunft“ eine hohe Relevanz erhält. Unter der Schirmherrschaft der Hamburger Senatorin für Schule und Berufsbildung, Ksenija Bekeris, stellt der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) genau diese Themen in den Fokus. Die psychische Gesundheit ist eine fundamentale Voraussetzung für nachhaltige Bildung und die Gestaltung eines erfolgreichen Lebens. Dafür braucht es jedoch tiefgreifende Veränderungen innerhalb des Bildungssystems, unterstützt durch die Expertise der Schulpsycholog*innen.
Das vielfältige Programm des Kongresses bietet umfassende Einblicke in die realen Herausforderungen und möglichen Lösungen in der Schule. Diskutiert werden Themen wie die Förderung der psychischen Gesundheit, Präventionsmaßnahmen gegen Radikalisierung und Gewalt, Krisenintervention, Schulabsentismus, Motivationsstrategien, Demokratieförderung, Diversity sowie die Chancen und Risiken der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz.
Der Kongress wird durch den Vortrag „Die Magie der Lernmotivation“ von Prof. Dr. Thomas Martens von der Medical School Hamburg eröffnet. Es folgen Grußworte von Ksenija Bekeris, Michaela Peponis, Leiterin der Abteilung Inklusive Bildung des Amtes für Bildung der Schulbehörde Hamburg, Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz (per Video), und BDP-Präsidentin Thordis Bethlehem. Die anschließenden Keynotes halten Dr. Anne Kaman vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur COPSY-Studie und Prof. Dr. Hanna Christiansen von der Philipps-Universität Marburg zur mentalen Gesundheit in der Schule.
Auch der BUKO-Wettbewerb steht dieses Jahr unter dem großartigen Motto „Schulpsychologie im Aufbruch“. Hier werden innovative Ideen, Konzepte und Projekte präsentiert, die Schulen dabei helfen sollen, rigide Strukturen zu überwinden und transformative Wege zu beschreiten.
Der Bundeskongress Schulpsychologie 2024 markiert nicht nur ein bedeutsames Jubiläum, sondern einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten und gesundheitsfördernden Bildung. Klar ist: Kinder und Jugendliche brauchen das richtige Rüstzeug, um den Herausforderungen der Gesellschaft von morgen gewachsen zu sein. Mit Mut, Wissen und Vertrauen können sie die Vielzahl an Krisen meistern und sich positiv weiterentwickeln.
Für weitere Informationen steht Bettina Genée, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), gegründet 1946, vertritt die beruflichen Interessen verschiedenster Psycholog*innen und versteht sich als wichtige Stimme in der politischen und öffentlichen Diskussion rund um psychologische Fachfragen.
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BDP-Pressemitteilung zum Bundeskongress Schulpsychologie 2024 “Psychisch gesund in die …
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Die Zukunft der Schulpsychologie: Herausforderungen und Perspektiven
In den vergangenen Jahren hat die Rolle der Schulpsychologie in Deutschland signifikante Veränderungen erfahren. Dies ist nicht nur auf den alarmierenden Lehrkräftemangel und die zunehmenden psychischen Belastungen bei Schüler*innen zurückzuführen, sondern auch auf die steigenden Anforderungen an das Bildungssystem insgesamt.
Vergleichbare Entwicklungen: Internationaler Fokus auf Schulpsychologie
Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass ähnliche Trends auch in anderen Ländern zu beobachten sind. In den USA etwa wird die Bedeutung von Schulpsychologinnen seit Jahren hervorgehoben, insbesondere im Rahmen von Präventionsprogrammen und der sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern. U.S.-Studien belegen, dass eine stärkere Einbindung von Schulpsychologinnen nicht nur das Wohlbefinden der Schüler*innen fördert, sondern sich auch positiv auf ihre akademischen Leistungen auswirkt.
Ebenso setzen skandinavische Länder wie Finnland verstärkt auf Schulpsychologie als integralen Bestandteil ihres Bildungssystems. Hier arbeiten Schulpsychologinnen eng mit Lehrkräften und Eltern zusammen, um ein ganzheitliches Konzept zur Unterstützung der Schülerinnen zu schaffen. Diese internationalen Beispiele verdeutlichen, dass eine umfassendere Einbindung von Schulpsycholog*innen essentiell für ein zukunftsfähiges Bildungssystem ist.
Prognosen und zukünftige Trends
Der Bedarf an Schulpsycholog*innen wird weiter steigen. Prognosen zufolge wird sich der Druck auf das Bildungssystem durch gesellschaftliche und technologische Veränderungen verstärken. Themen wie Digitalisierung und die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf den Unterricht spielen dabei ebenso eine Rolle wie die zunehmende Diversität und die damit verbundenen Herausforderungen im Schulalltag.
Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, wird es notwendig sein, sowohl auf politischer als auch auf institutioneller Ebene entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das könnte bedeuten, zusätzliche Ausbildungsprogramme für Schulpsycholog*innen aufzulegen und bestehende Ressourcen effizienter zu nutzen. Auch digitale Tools und Plattformen könnten eine unterstützende Funktion übernehmen, beispielsweise durch telepsychologische Beratungsangebote.
Mögliche Entwicklungen und notwendige Schritte
Eine mögliche Entwicklung besteht darin, interdisziplinäre Teams an Schulen zu etablieren, in denen neben Schulpsychologinnen auch Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen zusammenarbeiten. Solche Teams könnten flexibel und gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen eingehen und wären in der Lage, umfassendere Unterstützungsmaßnahmen zu bieten.
Zudem ist es wichtig, dass sich Schulpsycholog*innen kontinuierlich weiterbilden, um den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Fortbildungsangebote zu Themen wie Traumapädagogik, Radikalisierungsprävention und digitalem Stressmanagement könnten hierbei hilfreich sein.
Ein weiteres Schlüsselthema bleibt die präventive Arbeit. Programme zur Förderung der Resilienz und emotionalen Kompetenz können helfen, Schüler*innen auf die Herausforderungen des Lebens besser vorzubereiten. Darüber hinaus sollten Ansätze zur Integration von Mental-Health-Curricula fester Bestandteil des Schulalltags werden.
Ein Aufruf zum Handeln
Die 50-jährige Geschichte des Bundeskongresses Schulpsychologie (BUKO) zeigt eindrucksvoll, wie sich die Disziplin entwickelt und angepasst hat. Doch die aktuellen Herausforderungen machen deutlich: Es bedarf eines gemeinsamen Kraftakts von Politik, Bildungsinstitutionen und Fachverbänden, um die Schulpsychologie nachhaltig zu stärken und fit für die Zukunft zu machen. Der BUKO 2024 in Hamburg bietet hierzu eine einmalige Gelegenheit, innovative Konzepte vorzustellen und einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Unterstützung unserer Schüler*innen und Lehrkräfte zu gehen.
Die Bedeutung der Schulpsychologie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn wir unseren Kindern und Jugendlichen die notwendigen Werkzeuge und Unterstützung an die Hand geben, schaffen wir nicht nur eine gesündere und produktivere Lernumgebung, sondern bereiten sie auch optimal auf die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft vor.
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4 Antworten
Ich finde das motto ‘Psychisch gesund in die Zukunft!’ total relevant. Psychische Gesundheit wird oft unterschätzt, besonders bei Schülern. Vielleicht könnte man mehr darüber schreiben wie genau Schulpsycholog*innen mit Lehrkräften und Eltern zusammenarbeiten? Das wäre hilfreich!
Das Programm des Kongresses klingt wirklich vielfältig und tiefgehend. Aber ich frage mich, ob genug Budget und Ressourcen bereitgestellt werden um diese Ideen umzusetzen? Es nützt nichts tolle Pläne zu haben wenn die Umsetzung scheitert an fehlende Mittel.
Die Statistiken sind erschreckend! Lehrkräftemangel und psychische Gewalt… was für eine Zeit leben wir. Wäre gut zu wissen, ob es irgendwelche Erfolgsgeschichten gibt von Schulen die diese Maßnahmen schon anwenden. Kennt jemand solche Beispiele?
Wow, das ist echt wichtig thema! Ich wusste nicht das es gibt so viele psychologische probleme in schule. Die Kongress scheint interessant zu sein, aber wie können wir die Ideen tatsächlich in Praxis umsetzen? Vielleicht könnte BDP mehr konkrete Beispiele geben.