Rundfunkbeitrag 2025: Zivilgesellschaft warnt vor Gefahr für Medienfreiheit – Unabhängige KEF-Finanzierung für öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert

34 zivilgesellschaftliche Mitglieder aus den Aufsichtsgremien aller öffentlich-rechtlichen Sender fordern die Ministerpräsidenten in einem dringenden Appell auf, die KEF-Empfehlungen für eine Beitragserhöhung ab Januar 2025 zu übernehmen. Nur so lasse sich die Zukunft von ARD, ZDF & Co. langfristig finanzieren und eine unabhängige, demokratische Berichterstattung sichern. Ohne rechtzeitige Anpassung stehe die Medienfreiheit als zentraler Pfeiler unserer Demokratie auf dem Spiel.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– 34 zivilgesellschaftliche Aufsichtsratsmitglieder appellieren dringend an Länderchefs wegen Rundfunkbeitrag.
– Umsetzung der KEF-Empfehlungen und Beitragserhöhung ab Januar 2025 wird gefordert.
– Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als demokratische Säule braucht gesicherte Finanzierung ohne Verzögerung.

Dringender Appell zur Sicherung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Vor dem Hintergrund einer drohenden Verzögerung bei der Festsetzung des Rundfunkbeitrags haben sich 34 zivilgesellschaftliche Mitglieder aus den Aufsichtsgremien aller öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit einem dringenden Appell an die Ministerpräsidenten gewandt. Ihre Forderung ist eindeutig: Die Verantwortlichen müssen die Empfehlungen der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) umsetzen und eine angemessene Beitragserhöhung ab Januar 2025 ermöglichen. Nur so ist die zukünftige Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gesichert.

Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Gesellschaft wird dabei klar hervorgehoben. Frank Werneke betont eindringlich: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine zentrale Säule unserer demokratischen Gesellschaft“. Die Beitragsfestsetzung erfolgt durch eine unabhängige Kommission, um die notwendige Politikferne des Verfahrens zu gewährleisten – doch genau diese werde derzeit gefährdet: „Die zur Erfüllung seines Auftrags angemessene Beitragshöhe wird aus gutem Grund durch eine unabhängige Kommission ermittelt. Doch die gebotene Politikferne des Verfahrens steht jetzt auf dem Spiel.“

Es ist nicht das erste Mal, dass eine rechtzeitige Anpassung des Rundfunkbeitrags ausbleibt: Im Jahr 2021 war ein Eingreifen des Bundesverfassungsgerichts erforderlich, weil diese wichtige Entscheidung nicht zustande kam. Angesichts der aktuellen politischen Lage und der zunehmenden Bedrohung unserer Demokratie durch eine verstärkte Präsenz rechtsextremer Kräfte in Parlamenten wird der Schutz und die Stärkung demokratischer Institutionen immer dringlicher.

Das kürzlich verabschiedete europäische Medienfreiheitsgesetz unterstreicht die Bedeutung einer unabhängigen sowie finanziell abgesicherten Berichterstattung noch einmal eindrücklich. Deutschland hat bisher eine positive Rolle in Sachen Medienfreiheit gespielt. Frank Werneke mahnt deshalb: „Deutschland war in Sachen Medienfreiheit bisher ein positives Beispiel und sollte es tunlichst bleiben“.

Ein starkes und freies Mediensystem sei unerlässlich für eine informierte Bürgerschaft und eine funktionierende Demokratie. Die Sicherstellung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist daher keine bloße technische Frage, sondern eine grundlegende Entscheidung für die Zukunft unserer demokratischen Gesellschaft.

Gefahr für die Medienfreiheit: Warum die Beitragshöhe jetzt entscheidend ist

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erfüllt eine bedeutsame Rolle für unsere Gesellschaft und Demokratie. Seinen Auftrag setzt er unabhängig um, um vielfältige, ausgewogene Informationen bereitzustellen und so die Öffentlichkeit zu stärken. Die Finanzierung erfolgt über den Rundfunkbeitrag, dessen Höhe durch ein unabhängiges Verfahren festgelegt wird. Gerade in Zeiten zunehmender politischer und gesellschaftlicher Spannungen ist diese Unabhängigkeit von zentraler Bedeutung. Die aktuelle Debatte um die Beitragshöhe birgt die Gefahr, die finanzielle Basis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ins Wanken zu bringen – und damit seine Medienfreiheit und Funktion als verlässliche Informationsquelle.

Was macht der öffentlich-rechtliche Rundfunk so wichtig?

Die wichtigsten Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind:

  • Unabhängige und umfassende Berichterstattung als Grundlage für eine freie und informierte Gesellschaft
  • Vielfältige Bildungs- und Kulturangebote, die Zugänge schaffen und auch Minderheiten repräsentieren
  • Garant für Meinungsvielfalt und Ausgleich im Mediensystem

Diese Funktionen sichern die demokratische Kontrolle und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine stabile Finanzierung ist daher unerlässlich, um die Qualität und Unabhängigkeit des Programms zu gewährleisten.

Welche Folgen hätte eine Blockade bei der Beitragserhöhung?

Eine Stagnation oder gar ein Rückgang des Beitrags kann zu erheblichen Einschnitten führen. Die Folge wäre eine reduzierte Leistungsfähigkeit des Rundfunks, die sich unmittelbar auf die gesellschaftliche und politische Vielfalt auswirken würde. Ohne angemessene Mittel fällt es schwer, das breite Angebot an Programmen und journalistischer Qualität zu erhalten – und damit das Vertrauen der Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten. Gerade die Rolle der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ist deshalb essenziell: Sie sorgt für eine unabhängige, fachlich fundierte Prognose des Finanzbedarfs. Ihre Empfehlungen tragen dazu bei, dass der Beitrag nicht beliebig oder politisch motiviert beschnitten wird, sondern sachgerecht die Grundlage für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bildet.

In dieser Phase der Debatte steht viel auf dem Spiel. Die Beitragshöhe entscheidet maßgeblich über die Zukunft einer freien, unabhängigen Medienlandschaft – und damit über den Zustand unserer Demokratie und den Zugang zu verlässlicher Information.


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ver.di-Medien-Info: Appell an die Ministerpräsident*innen: Rundfunk absichern, …

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