Bremen (VBR). Der deutsche Automarkt steht vor einer herausfordernden Zukunft. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) prognostiziert für das Jahr 2025 etwa 2,7 Millionen neue Pkw-Zulassungen. Dabei spielen gleich mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle: fehlende Anreize durch Förderprämien im Bereich der E-Mobilität und die wirtschaftliche Unsicherheit bereiten den Kunden Sorgen. Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, beschreibt dieses Szenario mit folgenden Worten: “Da Anreize durch Förderprämien im Bereich der E-Mobilität bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung vermutlich ausbleiben und die Kunden angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, der hohen Neufahrzeugpreise und der weiterhin hohen Leitzinsen zurückhaltend reagieren, gehen wir für das kommende Jahr von einer rückläufigen Entwicklung bei der Zulassung neuer Pkw aus.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Im Jahr 2024 rechnete der Verband noch mit rund 2,83 Millionen Neuzulassungen, ein knapper Rückgang im Vergleich zu 2023. Die ab 2025 verschärften CO2-Flottengrenzwerte könnten eigentlich einen Anreiz darstellen, mehr Fahrzeuge zuzulassen. Doch auch hier bleibt Skepsis bestehen, da viele potenzielle Käufer aufgrund ihrer Arbeitsplatzunsicherheiten in der Industrie zögern. Selbst Peckruhn erkennt diese Diskrepanz an und bemerkt: “Die ab 2025 verschärften CO2-Flottengrenzwerte dürften zwar dazu führen, dass die Hersteller bis zum Jahresende noch möglichst viele Fahrzeuge zulassen, jedoch wird dieser Effekt durch die Verunsicherung der Kunden aufgrund negativer wirtschaftlicher Aussichten mit drohenden Arbeitsplatzverlusten in der Industrie neutralisiert werden.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Während der Markt für Neuwagen stockt, erlebt der Gebrauchtwagenmarkt einen Aufschwung. Für das Jahr 2025 erwartet der ZDK ein Wachstum auf etwa 6,8 Millionen Fahrzeugbesitzumschreibungen, deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die hohen Preise für Neuwagen und höhere Zinsen beeinflusst. “Aufgrund der hohen Neufahrzeugpreise, kombiniert mit einer gestiegenen Zinslast, erleben wir in diesem Jahr ein starkes Wachstum im Gebrauchtwagengeschäft,” erläutert Peckruhn. Er sieht darin eine Verschiebung der Prioritäten der Verbraucher hin zu preiswerteren Alternativen am Automarkt.
Dieser Wandel illustriert eine tiefgreifende Veränderung in der Automobilbranche, die sich über Jahre erstrecken könnte. Menschen schätzen zunehmend den finanziellen Spielraum, den gebrauchte Fahrzeuge bieten, während Neuwagen für viele unerreichbar bleiben. Der Automarkt steht somit am Scheideweg – mit ungewissen Auswirkungen auf Hersteller, Händler und Käufer gleichermaßen.
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ZDK-Prognose 2025: Rund 2,7 Millionen Pkw-Neuzulassungen
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Perspektiven und Herausforderungen auf dem Automobilmarkt
Der deutsche Automobilmarkt steht vor einem herausfordernden Jahr 2025. Trotz der besten Intentionen der Politik, die E-Mobilität durch verschiedene Fördermaßnahmen voranzutreiben, zeigt sich ein deutlicher Trend zur Zurückhaltung bei Neuwagenkäufen. Diese Entwicklung ist nicht nur das Resultat ausbleibender Anreize, sondern auch Ausdruck einer umfassenden wirtschaftlichen Unsicherheit. Die erhöhten Leitzinsen erschweren Finanzierungen, was potenzielle Käufer abschreckt.
Vergleicht man diese Situation mit früheren Marktverschiebungen, fällt auf, dass ein solcher Aufschwung im Gebrauchtwagensegment selten isoliert betrachtet werden darf. Historisch gesehen tendieren Konsumenten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten dazu, auf sicherere und weniger teure Optionen wie Gebrauchtwagen zurückzugreifen. Diese Entscheidung wird durch die gestiegenen Kosten für Neufahrzeuge zusätzlich verstärkt. Mit jedem neuen technologischen Schritt oder regulatorischen Wandel sind die Preise für neue Modelle gestiegen, was wiederum die Attraktivität von gebrauchten Alternativen steigert.
Der Blick auf kommende Jahre wirft jedoch nicht nur Fragen zu kurzfristigen Entwicklungen auf. Langfristige Trends, insbesondere im Hinblick auf Umweltauflagen und technologische Innovationen, könnten den Markt ebenfalls beeinflussen. Die ab 2025 verschärften CO2-Flottengrenzwerte setzen Hersteller unter Druck, umweltfreundlichere Modelle anzubieten, was zu einem stärkeren Innovationsdruck führt und das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nachhaltig verändern könnte.
Ein weiteres Element, das die zunehmende Komplexität des Marktes unterstreicht, ist die Digitalisierung des Autohandels. Dieser Bereich hat während der Pandemie einen erheblichen Schub erfahren und verleiht Gebrauchtwagenhändlern neue Werkzeuge, um schneller und effizienter auf Marktbewegungen zu reagieren. Online-Plattformen und virtuelle Showrooms senken den Aufwand und erweitern gleichzeitig die Reichweite, wobei sie eine wichtige Rolle dabei spielen, das Vertrauen der Verbraucher in Gebrauchtfahrzeuge zu stärken.
Abschließend sei angemerkt, dass der Übergang zu einer stärker diversifizierten Mobilität unweigerlich auch den Gebrauchtwagenmarkt beeinflusst. Modelle mit alternativen Antriebsarten, die gegenwärtig noch als Neuwagen stark nachgefragt werden, bilden in naher Zukunft einen wertvollen Teil des Gebrauchtwagenangebots. Diese Meilensteine markieren die Schritte eines Marktes, der sich kontinuierlich wandelt, angepasst an ökonomische Rahmenbedingungen, technologische Fortschritte und gesellschaftliche Erwartungen.
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