Bremen (VBR). In einem eindrucksvollen Einsatz für den Naturschutz enthüllten Aktivistinnen und Aktivisten von ROBIN WOOD, der gewaltfreien Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt, ein beeindruckendes Banner im Harz, das einen dringenden Appell für den Schutz unserer Wälder und Waldböden beinhaltet. Diese Aktion fand vor dem Hintergrund des „Internationalen Tages des Waldes“ statt und ist ein lauter Ruf nach einer entschiedenen Reform des Bundeswaldgesetzes, um die Priorität auf den Naturschutz vor der profitgetriebenen Holzproduktion zu setzen.
Mit der dramatischen Botschaft „Rettet unsere Wälder! Wir verlieren den Boden unter den Füßen!“ auf einer imposanten Fläche von 20 Metern, entrollt auf einer kargen, vom Absterben betroffenen Waldstrecke bei Osterode im Südharz, setzen die Aktivisten ein starkes Zeichen. Es gilt, der Öffentlichkeit und der Politik die Brisanz des Themas vor Augen zu führen, gerade jetzt, da das Bundesministerium für Landwirtschaft eine Überarbeitung des Bundeswaldgesetzes in Angriff nimmt. Die Forderung von ROBIN WOOD ist klar: Dem Schutz der Natur muss Vorrang eingeräumt werden.
Die Dringlichkeit dieser Forderung wird durch die Tatsache untermauert, dass Deutschland zwischen 2018 und 2022 einen schwindelerregenden Verlust von über 600.000 Hektar Wald zu beklagen hat – ein trauriger Spitzenwert in Europa. Ein weiterer, oft übersehener Aspekt dieser ökologischen Tragödie ist der Verlust des kostbaren Waldbodens, der gleichermaßen alarmierende Ausmaße annimmt. Dieses Jahr, ausgerufen zum „Jahr des Waldbodens“, nutzt ROBIN WOOD, um auf die gravierenden Folgen der Räumungen abgestorbener Waldflächen hinzuweisen, die zur Erwärmung, Austrocknung und Erosion des Bodens führen und damit die Artenvielfalt, den Nährstoffhaushalt sowie die CO2-Speicher kapazität nachhaltig beeinträchtigen.
Im aktuellen politischen Diskurs stößt das Ringen um eine robuste Anpassung des Bundeswaldgesetzes auf erhebliche Hindernisse. Die interministerielle Abstimmung zwischen dem Bundesministerium für Landwirtschaft und dem Umweltministerium kommt nur schleppend voran – nicht zuletzt wegen des Drucks der Forstwirtschafts- und Industrielobby, die progressive Maßnahmen abzuschwächen sucht.
Diese politische Stagnation stößt auf den entschiedenen Widerstand von Experten und Umweltschützern. Der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik hat bereits auf die dringende Notwendigkeit eines starken, neuen Bundeswaldgesetzes hingewiesen, das praktikable und überprüfbare Maßnahmen beinhaltet. In diesen kritischen Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens bedarf es mutiger und entschlossener Schritte zum Schutz unserer Wälder.
International werden die Bemühungen um den Schutz der deutschen Wälder genau beobachtet. Vertreter der Brüsseler Waldnaturschutzorganisation Fern, beteiligten sich sogar an der Aktion im Harz, ein Zeugnis der globalen Bedeutung des Themas. Die Angst, dass Deutschland den Anforderungen der EU-Gesetzgebung nicht gerecht wird, insbesondere in Bezug auf die LULUCF-Ziele (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) und das EU-Renaturierungsgesetz, bringt die Dringlichkeit eines handlungsfähigen Bundeswaldgesetzes erneut in den Fokus.
Die Ereignisse rund um den Internationalen Tag des Waldes und die damit verbundenen politischen Diskussionen zeigen nicht nur die Komplexität des Umweltschutzes in Deutschland auf, sondern werfen auch ein Licht auf die entscheidende Rolle, die Bürgerbewegungen und Nichtregierungsorganisationen wie ROBIN WOOD im Kampf gegen die Klimakrise und für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen spielen.
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