Bremen (VBR). Deutschland bleibt ein Land der Caravaning-Begeisterten. Der Trend zu individuellem, flexiblem Urlaub mit Reisemobilen und Caravans setzt sich auch im Jahr 2024 fort und stärkt sowohl die Wirtschaft als auch den Inlandstourismus. Eine aktuelle Erhebung zeigt: Von Januar bis Juli 2024 wurden insgesamt 67.681 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen – das entspricht einem Zuwachs von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese beeindruckenden Zahlen unterstreichen, dass Caravaning weiterhin eine beliebte Urlaubsform ist.
Besonders Reisemobile sind gefragt: Mit 52.724 Neuzulassungen stieg ihr Anteil um bemerkenswerte 9,8 Prozent. Auch wenn die Neuzulassungen bei Caravans leicht zurückgingen (14.957, minus 1,1 Prozent), bleibt der Markt stabil. Die herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen der letzten Jahre, geprägt durch die Pandemie und die Situation in der Ukraine, haben zwar Spuren hinterlassen, doch zeigt sich die Branche zufrieden mit dieser positiven Entwicklung.
Ein wesentlicher Grund für diesen Aufwärtstrend liegt in der verbesserten Verfügbarkeit von Fahrzeugen. Lieferkettenprobleme hatten in der Vergangenheit zu Produktionsverzögerungen geführt. Doch in den vergangenen 18 Monaten hat sich die Lage deutlich entspannt. Kunden können nun wieder aus einer Vielzahl von Modellen wählen, und auch die Wartezeiten für speziell konfigurierte Fahrzeuge haben sich wesentlich verkürzt.
Caravaning-Touristen entdecken zunehmend Ziele innerhalb Deutschlands. Besonders Regionen abseits der üblichen Touristenströme profitieren davon. Das Jahr 2023 markiert einen Rekord: Laut einer Untersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) wurde ein Höchststand an Übernachtungen auf Campingplätzen und Reisemobilstellplätzen erreicht – insgesamt 68 Millionen Gästeübernachtungen. Diese Zahl verdeutlicht nicht nur den Beliebtheitsgrad des Caravanings, sondern auch dessen wirtschaftliche Bedeutung.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind beachtlich. Im Jahr 2023 generierten Caravaning-Urlauber einen Rekordumsatz von 19,5 Milliarden Euro, fast 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 6,4 Milliarden Euro dieser Summe flossen direkt in die Urlaubsregionen und stärkten somit die lokale Wirtschaft. Nicht nur Betreiber von Camping- und Stellplätzen profitieren von dieser Entwicklung, sondern auch lokale Geschäfte, Unternehmen und Dienstleister.
Eine neue Studie des dwif zeigt zudem, dass Caravaning eine besonders kostengünstige Reiseform in Europa darstellt. Analysiert wurden die Kosten für Familien und Paare an drei beliebten europäischen Reisezielen: Bibione (Italien), Argelès-sur-Mer (Frankreich) und Göteborg (Schweden). Egal welches Ziel – Caravaning erwies sich stets als preiswerteste Urlaubsform. Besonders Familien können durch diese Art des Reisens erhebliche Einsparungen erzielen. Aber auch Paare profitieren von der Flexibilität und den geringeren Kosten, wenn sie sich für den Urlaub im Caravan oder Reisemobil entscheiden.
Marc Dreckmeier, Leiter Marketing & PR beim Caravaning Industrie Verband (CIVD), und sein Kollege Jonathan Kuhn sind froh über die positive Entwicklung. Sie betonen, wie wichtig es ist, dass die Caravaning-Branche ihre starke Position behält und weiter ausbaut, um die wirtschaftlichen Vorteile für Deutschland weiterhin zu sichern.
Der Caravaning Industrie Verband e.V., gegründet 1962, ist die führende Interessenvertretung der deutschen Caravaningindustrie. Er repräsentiert nicht nur deutsche und europäische Hersteller, sondern auch Zulieferer, Dienstleister sowie öffentliche Institutionen und Verbände. Als ideeller Träger des weltweit größten Messeereignisses für Freizeitfahrzeuge, dem CARAVAN SALON, setzt er wichtige Impulse für die Branche in Europa.
Diese Entwicklungen bestätigen erneut: Caravaning ist nicht nur ein Trend, sondern eine stabile und wirtschaftlich bedeutende Säule des deutschen Tourismus.
Lesen Sie auch:
Zukunftsperspektiven und Herausforderungen der Caravaning-Industrie
Die robuste Marktentwicklung des deutschen Caravaning-Sektors lässt sich durch mehrere Faktoren erklären, die auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen könnten. Während der Markt mit steigenden Neuzulassungen für Freizeitfahrzeuge weiterhin ein beachtliches Wachstum zeigt, sehen sich Hersteller und Verbraucher gleichermaßen bereits neuen Trends und Herausforderungen gegenüber.
Nachhaltigkeit als Schlüsselthema
Ein wesentlicher Treiber für die zukünftige Entwicklung der Caravaning-Industrie wird das Thema Nachhaltigkeit sein. Angesichts zunehmender Umweltbewusstheit sind sowohl Unternehmen als auch Kunden bestrebt, CO2-Emissionen zu reduzieren und nachhaltigere Alternativen zu fördern. Elektrifizierte Antriebe, effizientere Produktionstechniken und ökologische Materialien könnten wegweisend sein. Erste Schritte in Richtung E-Fahrzeuge und hybride Modelle wurden bereits unternommen, und es ist damit zu rechnen, dass die Branche verstärkt in Forschung und Entwicklung investiert, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Digitale Transformation und Konnektivität
Parallel zur Nachhaltigkeit ist die digitale Transformation ein weiterer wichtiger Aspekt. Smarte Technologien, wie vernetzte Infrastruktur und digitale Steuerungssysteme, erhöhen den Komfort und die Sicherheit beim Caravaning. Verbraucher schätzen dabei besonders die Integration von IoT (Internet of Things)-Lösungen, die Ferndiagnosen, intelligente Wartung und sogar automatisiertes Fahren ermöglichen könnten. Diese Entwicklungen bieten erhebliche Potenziale zur Verbesserung der Kundenerfahrung und Effizienzsteigerung innerhalb der Branche.
Marktprognosen und Wachstumspotenzial
Prognosen für die kommenden Jahre deuten darauf hin, dass der Markt für Freizeitfahrzeuge weiter wachsen wird. Demographische Veränderungen, wie die zunehmende Zahl aktiver Rentner und der Trend zu kürzeren, flexiblen Urlaubsformen, tragen dazu bei, dass Caravaning auch künftig stark nachgefragt wird. Eine aktuelle Marktanalyse prognostiziert jährliche Wachstumsraten im mittleren einstelligen Prozentbereich. Insbesondere der asiatische Markt zeigt Interesse an Caravaning, was internationale Herstellungs- und Absatzmöglichkeiten eröffnen könnte.
Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Wichtig für das weitere Wachstum der Branche sind stabile wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen. Subventionen und steuerliche Anreize könnten Investitionen in neue Technologien begünstigen. Entlastungen durch die Politik im Bereich der Umweltauflagen könnten die Umstellung auf umweltfreundlichere Optionen beschleunigen. Gleichzeitig bleibt die Sicherstellung stabiler Lieferketten elementar, um Produktionsengpässe zu vermeiden.
Zusammenfassend bietet die Caravaning-Industrie ein erhebliches Potenzial für weiteres Wachstum und Innovation. Die erfolgreiche Bewältigung anstehender Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und internationale Expansion wird richtungsweisend dafür sein, ob und in welchem Umfang die positive Entwicklung fortgesetzt werden kann. Die Gesamtheit dieser Faktoren verspricht nicht nur eine prosperierende Zukunft für die Branche, sondern auch für die Wirtschaft und den Tourismus insgesamt.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Deutscher Caravaning-Markt weiter auf hohem Niveau – Rekordumsatz für die deutsche …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
8 Antworten
Interessant, dass der Trend zu Caravaning trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage anhält. Scheint sehr stabil zu sein.
Ja, besonders gut für die lokale Wirtschaft. 6,4 Milliarden Euro sind kein Pappenstiel!
Und es hilft auch kleineren Regionen, die sonst nicht so viel Tourismus hätten. Eine Win-Win-Situation für alle.
Ich finde es toll, dass Caravaning auch für Familien so erschwinglich ist. Man kann wirklich Geld sparen.
Die Zahlen sind echt beeindruckend. 68 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen! Deutlich mehr als ich dachte.
Gut zu wissen, dass die Lieferkettenprobleme sich gebessert haben. Niemand möchte Monate auf sein Wohnmobil warten.
Wow, 67.681 neue Freizeitfahrzeuge in nur sieben Monaten! Das zeigt, wie beliebt Caravaning ist. Wird bestimmt noch mehr Leute anziehen.
Ja, und 52.724 davon sind Reisemobile! Leute lieben es einfach, flexibel zu sein.